Ist deine Honda das beste Bike im MotoGP-Feld?
Dani Pedrosa: Momentan denke ich, dass die Honda gut ist, aber auch die Yamaha ist sehr nah dran. Wir haben gezeigt, dass wir gut auf unserem Motorrad zurechtkommen, aber zwischen Honda und Yamaha ist es meiner Meinung nach recht gleich.

Was könntest du an deinen Fahrfähigkeiten noch verbessern, um endlich den Titel zu holen, an dem du schon oft so nah dran warst?
Dani Pedrosa: Offensichtlich muss ich mich noch verbessern. Wir müssen uns jedes Jahr steigern, in dieser Saison habe ich aber schon viele kleine Schwachstellen verbessert, um näher an den Titel heranzukommen, wie das Fahren im Nassen, das Sliden, später zu bremsen und solche Dinge. Es gibt aber auch noch Anderes wie die Fitness. Um Weltmeister zu werden, muss einfach alles perfekt sein.

Wie kannst du dir erklären, dass alle anderen Fahrer außer dir und Casey Stoner gut mit den neuen Vorderreifen von Bridgestone zurechtkommen?
Dani Pedrosa: Ich habe keine Ahnung. Ich wünsche mir, dass es uns genauso geht wie allen anderen, aber das ist nicht so.

Momentan gibt es viele Diskussionen in der Moto2, weil Scott Redding wohl zu groß für die kleine Maschine ist. Gibt es deiner Meinung nach Vorteile, wenn man etwas kleiner ist?
Dani Pedrosa: Auf kleinen Motorrädern ja, denn auf der Geraden ist es leichter, sich hinter der Verkleidung zu ducken und man kann sich besser bewegen. Auf den großen Bikes ist es aber besser größer zu sein.

War es für dich schwer, dich von der 800er an die 1000ccm-Maschine zu gewöhnen?
Dani Pedrosa: Es war nicht so schlecht. Ich hatte vom ersten Moment an ein gutes Gefühl für den Motor, ich mag diese Motoren. Außerdem hatte ich noch Erinnerungen an mein erstes MotoGP-Jahr, wo wir noch auf 990cc gefahren sind. Ich denke, ich hab mich recht schnell an die neue Maschine gewöhnt.

Was ist dein Ziel in dieser Saison?
Dani Pedrosa: Ich würde gern mehr gewinnen und bis zum Ende der Saison so stark sein, dass wir eine reelle Chance auf den Titel haben.

Schon 2006 war Dani Pedrosa auf der Honda unterwegs, Foto: Honda
Schon 2006 war Dani Pedrosa auf der Honda unterwegs, Foto: Honda

Du fährst schon seit 2006 auf der Honda. Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie es sich anfühlt, ein anderes Bike zu pilotieren?
Dani Pedrosa: Nein, eigentlich nicht. Ich bin schon so lange bei Honda, meine ganze Karriere lang. Ich kann dir momentan nicht wirklich sagen, wie es für mich auf einer Yamaha oder einer Ducati wäre.

Wird Casey Stoner dir als Teamkollege im nächsten Jahr fehlen?
Dani Pedrosa: Casey ist sehr stark, also werden ihn alle Leute in der Meisterschaft vermissen.

Du willst Jorge Lorenzo nicht heiraten. Könntest du dir mittlerweile aber vorstellen, mit ihm im gleichen Team zu fahren?
Dani Pedrosa: Ich denke es ist schwer für uns, Teamkollegen zu sein, nicht wegen unserem Verhältnis zueinander, sondern wegen dem Markt. Starke Fahrer müssen in verschiedenen Teams sein, sonst ist der Wettbewerb für Yamaha, Honda oder Ducati zu einseitig. Ich denke, es ist eine gute Sache, dass die Top-Piloten auf die Hersteller aufgeteilt sind.

Welche ist deine beste Rennerinnerung?
Dani Pedrosa: Ich glaube, das war mein erster Rennsieg in der 250er-Klasse, der gehört definitiv zu meinen besten Erinnerungen.

Und die schlechteste?
Dani Pedrosa: Wahrscheinlich ein paar Monate zuvor, als ich in Australien gestürzt bin.

Du wirkst immer sehr ernst und konzentriert. Bist du abseits der Rennstrecke entspannter?
Dani Pedrosa: Ja, ich kann mich dann etwas besser entspannen und deshalb fühle ich mich abseits der Rennstrecke wohl etwas weniger gestresst. Aber sobald ich wieder auf der Strecke bin, nehme ich alles wieder ernst.

Wie kann man dich ärgern?
Dani Pedrosa: Wenn es um Loyalität geht. Ich ärgere mich zwar auch über andere kleine Dinge, aber wenn jemand untreu ist, werde ich böse. Das ist etwas, was ich nur schwer vergeben kann im Vergleich zu kleineren Dingen, die mich stören.

Was war dein größter Wunsch als kleines Kind?
Dani Pedrosa: Mein größter Wunsch war natürlich diese Motorräder hier zu fahren und ich bin wirklich froh, dass ich heute sagen kann, ich habe meinen Traum erfüllt.

Wenn du deine 26 Jahre noch einmal leben könntest. Würdest du etwas anders machen?
Dani Pedrosa: Ich denke, ich habe die gleiche Mentalität. Mein Traum würde also der gleiche bleiben. Es ist meine Leidenschaft. Manchmal hasse ich es, Rennen zu fahren, wenn man stürzt, Schmerzen oder keinen Erfolg hat. Gleichzeitig will ich aber unbedingt wieder fahren, wenn ich mal zwei Wochen zu Hause bin.

Welche Fahrer magst du fahrerisch am liebsten?
Dani Pedrosa: Casey hat einen großartigen Fahrstil, aber auch Lorenzo ist gut. Beide fahren anders, sind aber beide extrem stark.

Welche menschlich?
Dani Pedrosa: Es gibt viele Fahrer, momentan fühle ich mich selbst ziemlich frei. Ich mag ziemlich viele, aber besonders die, die ehrlich sind, die dir ins Gesicht sagen, was sie denken.

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