Honda und Yamaha mussten das Minimalgewicht ihrer neuen 1000ccm Maschine nachträglich von 153kg auf 157kg erhöhen. Beide haben viel Geld und Arbeitskraft investiert, um ihre neue Maschinen zu entwickeln, als sie noch glaubten , dass das Gewichtslimit bei 153kg liegt. Nachdem sich die Grand-Prix-Kommission im Dezember getroffen hatte, wurde jedoch beschlossen, dass das Gewichtslimit um 4kg erhöht wird. Die japanischen Hersteller hatten dadurch Einiges zu ändern.

Casey Stoner äußerte dazu: "Es ist frustrierend. Wir hatten das Bike schon entwickelt und dann entschieden sie, die Regeln zu ändern, also mussten wir das Gewicht unseres Motorrads um 4kg erhöhen." Der Australier ist sich sicher, dass dies ein Nachteil ist. "Das Bike war schon mit einem spezifischen Gewicht im Hinterkopf entwickelt worden und nun müssen wir noch mehr hinzufügen. Das beeinflusst das Motorrad. Es ist nichts, was du beim normalen Fahren merkst, aber unglücklicherweise merkst du es in der Mitte der Kurve ein bisschen. Wir müssen versuchen, uns besser daran zu gewöhnen und das zu überstehen, aber es ist enttäuschend, dass die Entscheidung so spät getroffen wurde", ärgerte sich Stoner weiter.

HRC-Boss Shuhei Nakamoto unterstützte Stoners Kritik beim Sepang Test letzte Woche, obwohl Honda mit Stoner und Dani Pedrosa auf Eins und Zwei wieder dominierte. "Wenn du etwas änderst, dann musst du mit den Tests nochmal bei Null beginnen. Unsere Philosophie ist es, wenigstens 2000 Testkilometer zurückzulegen und das ist nicht billig. Ich war darüber sehr enttäuscht", sagte er MCN. "Wir haben in Valencia getestet und nach diesem Test haben sich die Regeln plötzlich geändert und das ist nicht fair. Ich weiß nicht, warum sich die Regeln geändert haben", fuhr der HRC-Chef fort.

Casey Stoner war trotz Bestzeit wenig über das zusätzliche Gewicht erfreut, Foto: Milagro
Casey Stoner war trotz Bestzeit wenig über das zusätzliche Gewicht erfreut, Foto: Milagro

Auch Yamaha war nicht erfreut. "Persönlich bin ich über die Entscheidung der Grand-Prix-Kommission frustriert. Im Dezember ist das unmöglich. Wir hatten bereits ein paar Montageteile und ein paar Ersatzteile und der Wechsel mit den 4kg machte es unmöglich, etwas zu tun. Es ist ziemlich schwierig. Für mich ist es keine technische Regel aus sportlicher Sicht und ich bin darüber sehr frustriert", sagte Yamahas Senior-Rennchef Masahiko Nakajima.

Ein Jahr Vorbereitungszeit sei für den Senior-Rennchef in Ordnung gewesen. "Die Bremsleistung ist mit einem Kilogramm mehr ein großer Unterschied, also kann man sich vorstellen, was bei 4kg passiert. Wir müssen untersuchen, welcher Teil des Bikes besser ist, um den Ballast anzuhängen, aber wo wir das Gewicht anbringen, ist geheim", ergänzte er.

Fingerzeig auf Ducati

Laut Gerüchten im Fahrerlager wird mit dem Finger auf Ducati gezeigt. Angeblich habe sich das Gewicht erhöht, weil das Werk aus Bologna Angst hatte, dass die GP12 nicht an das ursprüngliche Gewicht von 153kg herankommt. Als die Entscheidung gefällt wurde, hatte Ducati noch nicht an der neuen Desmosedici gebaut. Vittoriano Guareschi sagte: "Das war eine Entscheidung der Dorna, um die Kosten zu verringern, aber für Ducati war es leichter, das Bike anzupassen, denn als es geändert wurde, begannen wir gerade erst, das Motorrad zu bauen."

Demnach sei es natürlich leichter gewesen, zusätzliche 4kg an der Maschine zu platzieren. "Sicher war es für die Japaner nicht leicht, das Gewicht anzubringen, weil sie ihre Bikes schon fertig hatten. Aber wir haben bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Unser Bike stand erst in den Startlöchern und andere Maschinen waren schon fertig. Wir haben nicht darum gebeten", ergänzte der Teamchef.

Filippo Preziosi fügte hinzu: "Wir waren für diese Lösung offen, denn wir denken, dass das Gewichtsminimum eine einfache Idee ist, um die Kosten zu verringern. Wo man Titan-Bolzen hatte, sind jetzt Stahl-Bolzen. Wir kämpfen wie Mechaniker gegen das Gewicht, also ist der leichteste Weg, ein günstigeres Bike zu haben, indem man das Gewichtsminimum erhöht." Für den technischen Leiter ist das der richtige Weg. "Demnach kann jeder Hersteller entscheiden, was die bessere Technologie für jede Komponente ist, um die bessere Leistung und minimale Kosten zu haben."