Am dritten und letzten Testtag in Sepang waren alle Honda-Piloten zurück auf der Strecke. Wie nicht anders erwartet, führte damit auch Casey Stoner das MotoGP-Feld wieder an. Seine Bestzeit von 2:00.473 Minuten fuhr der Australier kurz vor dem Mittag. "Es ist schön heute bei gutem Wetter wieder auf der Strecke zu sein. Wir arbeiten an der Strategie für den Kraftstoffverbrauch und natürlich am Chattering. Wir haben noch viel zu tun", schrieb er über seinen nagelneuen Twitter-Account. Das Wetter meinte es am letzten Tag gut mit den MotoGP-Piloten, denn obwohl am Nachmittag Regen vorhergesagt war, fielen nur ein paar einzelne Tropfen, dafür kühlte die Strecke sogar ab und alle Fahrer konnten den kompletten Tag nutzen.

Dani Pedrosa wurde Zweitschnellster. Er verlor 0.175 Sekunde auf seinen Teamkollegen und hatte mit verschiedenen Chassis-Modifikationen gearbeitet, um das Bike beim Bremsen zu verbessern und die Chattering-Probleme zu reduzieren. Andrea Dovizioso folgte Pedrosa in der Zeitenliste. Nachdem er am Vortag eine bessere Sitzposition gefunden hatte, büßte er nur drei Zehntel auf Stoner an der Spitze ein.

Jorge Lorenzo als Vierter hatte 0.404 Sekunden Rückstand auf Stoner. Der Mallorquiner war kurz vor Mittag in Kurve 15 gestürzt, lief aber unverletzt davon und meinte, dass er mit den Verbesserungen der Elektronik besonders am Kurveneingang glücklich sei. Das Bike fühle sich ruhiger an. Zum vollständigen Test fuhr der 24-Jährige am Nachmittag eine Rennsimulation, die sehr hart gewesen sei. Lorenzo meinte, dass die neuen weichen Reifen schnell abbauten und dass das Hinterrad extrem rutsche. Mit den weichen Reifen und der zusätzlichen Kraft erwarte er, dass ein Rennen noch anstrengender wird als auf der 800er. Dazu war sich der Mallorquiner sicher, dass die Reifen in der neuen 1000ccm-Ära eine große Rolle spielen werden.

Jorge Lorenzo fuhr eine erste Rennsimulation, Foto: Yamaha Factory Racing
Jorge Lorenzo fuhr eine erste Rennsimulation, Foto: Yamaha Factory Racing

Cal Crutchlow komplettierte die Top-5. Hector Barbera landete als schnellster Ducati-Pilot auf dem sechsten Platz. Alvaro Bautista stürzte am Morgen in Kurve acht, kam aber ohne größere Schäden davon und konnte seine Zeit am Nachmittag noch einmal verbessern, um sich auf Rang sieben zu platzieren.

Ben Spies konnte seine Zeit vom Vortag nicht signifikant verbessern. Der Amerikaner stürzte am Morgen in Kurve sieben, verletzte sich zwar nicht, beendete den Tag aber trotzdem etwas früher als seine Mitstreiter und lag am Ende des Tages hinter Bautista. "Oooops... Ich bin wohl ein paar Runden zu viel gefahren und mir ist das Vorderrad weggerutscht. Ich musste eben den Alpinestar Airbag austesten", twitterte Spies, der trotzdem wie sein Teamkollege mit der Elektronik sehr zufrieden war.

Edwards rückt näher heran

MotoGP-Rookie Stefan Bradl platzierte seine LCR-Honda auf dem neunten Rang. Am letzten Tag des zweiten Sepang Tests verlor der Deutsche nur noch eine Sekunde auf Stoner und passte sich immer besser an die neue Maschine an. Ducati erklärte, dass Valentino Rossi in dieser Woche sechs bis sieben verschiedene Sitzpositionen ausgetestet habe. Dazu habe der Italiener die Gewichtsverteilung verändert, um das Chattering zu reduzieren. Die richtige Sitzposition habe sich zwar noch nicht gefunden, allerdings sei die neue Traktionskontrolle ein voller Erfolg. Der Italiener wurde Zehnter.

Nicky Hayden folgte seinem Teamkollegen in der Zeitenliste. Der Amerikaner war wenige Minuten vor Testende in Kurve eins gestürzt, lief glücklicherweise aber unverletzt davon. Colin Edwards lag am letzten Tag nur noch 3.208 Sekunden hinter der Bestzeit, was besonders wegen der langen Geraden auf dem Sepang International Circuit bemerkenswert war. Auf kurvenreicheren Strecken wie Jerez dürfte er mit seiner CRT-Maschine noch weiter an die Spitzenpiloten herankommen. Das Avintia Racing-Duo aus Yonny Hernandez und Ivan Silva verlor etwa sechs Sekunden auf Stoner und beschloss die Zeitentabelle.

Testzeiten Tag 3, Sepang:

1. Casey Stoner Repsol Honda Team 2:00.473
2. Dani Pedrosa Repsol Honda Team 2:00.648 +0.175
3. Andrea Dovizioso Monster Yamaha Tech 3 2:00.802 +0.329
4. Jorge Lorenzo Yamaha Factory Racing 2:00.877 +0.404
5. Cal Crutchlow Monster Yamaha Tech 3 2:00.986 +0.513
6. Hector Barbera Pramac Racing Team 2:01.231 +0.758
7. Alvaro Bautista San Carlo Honda Gresini 2:01.275 +0.802
8. Ben Spies Yamaha Factory Racing 2:01.432 +0.959
9. Stefan Bradl LCR Honda 2:01.492 +1.019
10. Valentino Rossi Ducati Team 2:01.550 +1.077
11. Nicky Hayden Ducati Team 2:01.609 +1.136
12. Franco Battaini Cardion AB Motoracing 2:03.490 +3.017
13. Colin Edwards NGM Mobile Forward Racing 2:03.681 +3.208
14. Yonny Hernandez Avintia Racing 2:06.632 +6.159
15. Ivan Silva Avintia Racing 2:06.785 +6.312