Als erster Moto2-Weltmeister der Geschichte musste Toni Elias natürlich zurück in die MotoGP-Klasse aufsteigen. Für ihn musste der Franzose Randy de Puniet bei LCR Honda Platz machen und nicht selten dürfte sich Teamchef Lucio Cecchinello im Nachhinein darüber geärgert haben. Denn 2010 war die Truppe noch erfolgreich. Erfolg war 2011 aber etwas anderes. Da freute man sich schon, wenn Elias mal nicht als Letzter durch das Ziel fuhr.

Der Spanier bekam identisches Material wie Weltmeister Casey Stoner beim Repsol Honda-Team, nur das stufenlose Getriebe war bei Elias nicht verbaut. Doch schaut man sich an, dass Markenkollege Hiroshi Aoyama mit dem Vorjahresmotorrad 37 Punkte mehr holte und in der Endabrechnung Zehnter anstatt 15 wurde, dann hätte Elias dieses technische Wunderwerk auch nicht weitergeholfen.

Das Problem, welches Elias immer wieder betonte, war, dass die Honda nicht auf seinen Fahrstil angepasst werden konnte. Anderer Fahrer versuchten dabei mehr an sich zu arbeiten, dem 28-jährigen Spanier fiel das schwer.

Der Saisonauftakt in Katar war trotz vorangegangener Testfahrten ein Desaster. Im Qualifying büßte Elias als Letzter 1,3 Sekunden auf Karel Abraham vor ihm ein. Zur Spitze fehlten fast vier Sekunden. Und im Rennen wurde es nicht besser. Gut gestartet hielt Elias einige Piloten auf, sodass diese den Anschluss verloren, ehe sie an ihm vorbei kamen. Dann brach er immer weiter ein. In 19. von 22 Runden stürzte er - nachdem er bereits rund 50 Sekunden Rückstand auf Casey Stoner ganz vorn und deren 16 Sekunden auf Abraham hatte.

Kein glückliches Jahr für Elias

In Jerez erneut ein Trauerspiel. Letzter im Qualifying, im Regenrennen spülte es ihn wenigstens bis auf Rang neun nach vorn. Drittletzter in Estoril und Le Mans, Letzter in Catalunya, im Regenrennen von Silverstone auf acht nach vorn gespült - neben Australien, wo er erneut bei regnerischen Bedingungen Achter wurde, sein bestes Resultat der Saison.

In Mugello wurde Elias ebenso Letzter, wie auf dem Sachsenring - dort kam nur Superbike-Pilot und Ersatzfahrer Sylvain Guintoli hinter ihm ins Ziel, welchen man bei der Betrachtung der MotoGP-Stammfahrer ausklammern muss. In Laguna Seca wurde Elias, natürlich Letzter, sogar überrundet.

Brünn war schon immer eine Strecke, die dem Spanier lag. Doch auch hier konnte er lediglich das Pramac-Duo aus Randy de Puniet und Loris Capirossi hinter sich lassen. Und selbst das nur äußerst knapp. Im direkten Fight gegen Hector Barbera zog er den Kürzeren. Und in Indianapolis? Im Prinzip Letzter, denn der hinter ihm abgewunkene Nicky Hayden hatte nach einem Boxenstopp zwei Runden Rückstand. Misano? Letzter. Aragon? Sturz mit Capirossi. Motegi? Sturz.

Doch keiner weiß, wie es geschah, plötzlich war der Elias da. Dies dürften sich zumindest die Pramac-Fahrer de Puniet und Capirossi gesagt haben, die in der Endabrechnung auf den Rängen 16 und 17 nämlich noch hinter dem Honda-Piloten lagen. Dabei verhält es sich wohl wie mit dem Gewinnen: Genau so, wie manchmal eben nicht der beste Fahrer gewinnt, ist manchmal wohl auch der schlechteste Fahrer nicht der schlechteste Fahrer. Dem kleinen Starterfeld der MotoGP hat es Elias 2011 jedenfalls zu verdanken, dass er überhaupt in einen zweistelligen Punktbereich in der Endabrechnung kam.