Der ehemalige MotoGP-Pilot Shinya Nakano, der nach seinem Rücktritt vom aktiven Rennsport nun im Promotion-Team für den Japan Grand Prix arbeitet, hat einen Statusbericht zu den Arbeiten an der Strecke in Motegi abgegeben. Darin hat er verlautbart, dass alles getan wird, um den nach dem Erdbeben vom März auf 2. Oktober verschobenen GP nachzuholen. Bereits am 19. März, also acht Tage nach dem Erdbeben, hatte er die Strecke in Augenschein genommen.

"Mobilityland [der Promoter] bat mich, die Strecke in Augenschein zu nehmen und aufgrund meiner MotoGP-Erfahrung eine Meinung abzugeben, obwohl ich eigentlich zurückgetreten bin. Ich machte eine erste Ausfahrt in einem Auto und es schien, als gebe es keine ernsthaften Schäden. Als ich dann aber auf einer Honda CBR1000 rausging und einige Linien mit hoher Geschwindigkeit fuhr - wie in einer Rennsituation -, sah ich drei Bereiche, die beschädigt waren", erzählte der Japaner.

Arbeiten laufen

So stellte er bei den Bremspunkten zu Kurve eins und drei ein paar Unebenheiten fest und bei der Haarnadel vor der Gegengeraden gab es eine Lücke im Asphalt. "Mobilityland hat verschiedene Fahrer zusammengerufen, um ihre individuellen Meinungen einzuholen und es hat die Absicht, diese beschädigten Bereiche zu reparieren. Die Arbeit, um die Strecke zu sanieren, ist bereits am Laufen", meinte Nakano. Wie er weiter erklärte, werden die Arbeiten in den ersten Juni-Tagen abgeschlossen sein, bevor die Regen-Saison beginnt. Mitte Juni will er dann wieder auf die Strecke gehen, um eine weitere Einschätzung zu treffen.

Kurz darauf ist am 3. Juli ein Rennwochenende der japanischen Meisterschaft in Motegi angesetzt und das wird Nakano ebenfalls genau im Auge behalten. Was die Zuschauer-Bereiche betraf, so hatte er keine großen Probleme erkannt. "Abgesehen von der Strecke sind sowohl der Kontrollturm als auch die Tribünen in Ordnung. Es gab kleine Schäden an den Glasscheiben im VIP-Bereich, der im obersten Stock der Haupt-Tribüne ist, aber das ist kein großes Problem", berichtete er.

Die Lage im Land

Was die Lage in Japan generell betrifft, so scheint zwar noch nicht alles wieder ideal zu laufen, aber laut Nakano geht es aufwärts. "Die Bilder der Katastrophe haben mir Kopfschmerzen verursacht", sagte er. "Es macht mir Sorgen, dass ein Nuklear-Zentrum in der Nähe ist und dass Flüchtlinge in der Nähe leben. Aber die Stadt Motegi und die Ortschaften drum herum haben die Grundversorgung wie Wasser, Licht, Straßen etc. wieder hergestellt und die Kinder gehen jeden Tag in die Schule. Jeder in Mito und Utsunomiya lebt wie die Leute in Chiba - wo ich zuhause bin und das nahe am internationalen Flughafen Narita liegt - ganz normal. Sport-Events wie die Baseball- und Fußball-Liga haben ihre Saisonstarts wegen des Erdbebens verschoben, aber sie führen ihre Spiele mittlerweile normal durch."