Mit den ab 2012 geltenden neuen MotoGP-Regeln und der Hubraumanhebung auf 1000ccm sollen neue Hersteller in den Grand Prix Zirkus gelockt werden. Hauptsächlich fallen dabei die Marken BMW und Aprilia immer wieder, die mit Werksauftritten derzeit in der Superbike WM immensen Aufwand betreiben.

Doch wie schon Gigi Dall'Igna, Rennchef von Aprilia, Mitte des Jahres gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte, ist man Seitens des italienischen Herstellers derzeit nicht an einem Klassenwechsel interessiert.

Gestärkt wird diese Aussage Dall'Ignas nun durch den Chef der Piaggio Group, Roberto Colaninno, der auf die Frage der italienischen Webseite GPone.com nach dem Einstieg Aprilias in die MotoGP sagte: "Im Moment gibt es keine Absichten, dies zu tun."

Superbike erfolgreicher als MotoGP

Aprilia ist derzeit in der Superbike WM mit der RSV4 extrem erfolgreich unterwegs. Max Biaggi hat neun von 22 Läufen gewonnen, stand drei weitere Male auf dem Podest und Punktete in allen Rennen. Vier Läufe sind noch zu fahren und Biaggi steht kurz davor, mit Aprilia seinen fünften WM-Titel einzufahren.

In der MotoGP war Aprilia nie so erfolgreich unterwegs, wie in der Superbike WM. In den Jahren von 1999 bis 2003 nahmen die Italiener schon an der WSBK teil, konnten dort im ersten Jahr durch Peter Goddard in Hockenheim als bestes Saisonresultat einen fünften Rang feiern.

Ein Jahr später griff man richtig an, verpflichtete Troy Corser und Alessandro Antonello. Corser schloss die WM als Dritter ab, holte fünf Laufsiege - auf Phillip Island, in Misano, Valencia und Laguna Seca.

An solcherlei Erfolge reichte das MotoGP-Engagement Aprilias nie heran. Mit der RS3 Cube schickte man 2002 den Franzosen Regis Laconi mehr zu Testzwecken in die Rennen. Für 2003 wurden der da amtierende Superbike-Weltmeister Colin Edwards und Noriyuki Haga verpflichtet. Man erhoffte sich, dass die beiden Viertakt-Erfahrenen Superbiker die Fehler umfahren und die MotoGP-Konkurrenz abkochen könnten. Bestes Resultat Edwards sollte ein sechster Rang in Japan beim Saisonauftakt bleiben.