Bei der Suche nach einem Weg, um die Stürze von Katar und Le Mans nicht mehr zu wiederholen, wird Casey Stoner in Mugello die Vorderradgabeln aus dem Jahr 2009 testen, um sich so vielleicht doch wieder in den WM-Kampf einklinken zu können. 59 Punkte fehlen dem Australier nach drei Rennen auf die Spitze, das ist zwar viel, in den restlichen 15 Rennen aber auch nicht unaufholbar. "In Le Mans lief bis zum Rennen alles gut. Wir werden etwas bei den Vorderradgabeln probieren, um die Front etwas mehr zu belasten. Wir werden auch am Heck etwas machen, damit mehr Druck auf dem Vorderreifen ist", sagte Stoner den Motorcycle News.

Ducati könnte aber auch probieren, Gewicht vom Vorderreifen zu nehmen, denn der Australier hielt fest, dass die Stürze passierten, als er die Vorderbremse losließ. "Es passiert nie, wenn ich auf der Bremse bin, also theoretisch müssten wir mehr Last auf die Front bringen." Beim Test nach dem Rennen in Jerez hatte das Team das probiert, doch das Vorderrad drohte nur umso öfter damit, wegzuklappen. Als Gewicht von der Front genommen wurde, schien es besser zu sein. "Wir haben daher keine soliden Hinweise, um das zu lösen", meinte er. Daher hofft er nun darauf, durch die alten Vorderradgabeln in Mugello ein paar Antworten zu bekommen.

Vieles kann eine Rolle spielen

Mit Vergleichstests zwischen alten und neuen Gabeln möchte er die passenden Erkenntnisse gewinnen, denn die Probleme hat er anscheinend erst, seitdem er auf die neuen Gabeln umgestiegen ist. "Wir fanden nicht so einfach ein Setup wie früher. Gleichzeitig haben wir aber auch einen neuen Motor und all diese Dinge können eine wichtige Rolle spielen. Es ist schwierig, da wir es mit mehr oder weniger Motorbremse und mehr oder weniger Gewicht an der Front probiert haben und ehrlich gesagt bekomme ich in der Kurve nicht das passende Feedback. Das ist im Moment sehr kompliziert", erklärte Stoner. Den Motor hielt er nicht für das Problem, die Versuche mit der Motorbremse führten auch zu nichts. Was die Sache für ihn noch rätselhafter macht: wenn aktuell die Front weggeht, hat er nicht die geringste Chance, das mit dem Knie abzufangen, was normalerweise durchaus möglich ist.

Während Stoner darauf hofft, dass ihm die alten Vorderradgabeln die Antwort bringen, hofft sein Teamkollege Nicky Hayden genau auf das Gegenteil. Für ihn funktionieren die Gabeln. "Hoffentlich findet Casey heraus, dass dies nicht die Antwort ist, denn das könnte die Dinge verwirrend für uns machen", sagte er den Motorcycle News. Vergleichstests der Vorderradgabeln hat es bislang keine gegeben. Als die 2010er-Maschine kam, waren auch die neuen Gabeln drauf und Hayden war damit sofort zufrieden. "Ich fühlte mich in einigen Bereichen besser. Ich ziehe sie generell vor. Ich habe mehr Kontaktgefühl und mag sie viel mehr", meinte Hayden.