In einem Kampf von der ersten bis zur letzten Kurve sicherte sich Bradley Smith seinen zweiten Saisonsieg. Für diesen musste der Brite in den Schlussrunden den Spanier Nicolas Terol besiegen, den er erst in der letzten Runde weit genug abschütteln konnte, um den Sieg und die WM-Einführung einzufahren. Dahinter belegte Julian Simon den letzten Podestplatz.
"Das Rennen lief anders als in Jerez, ich hatte die ganze Zeit die Jungs am Hinterrad kleben und konnte sie nicht abschütteln", sagte der Sieger. "Am Ende konnte ich Nico nicht abhängen, das machte die letzte Runde hart. Ich hatte einige Schrecksekunden, aber als ich die Flagge als Sieger gesehen habe, waren alle Pole-Dämonen vertrieben." Sein Verfolger Terol kämpfte mit Aufhängungsproblemen. "Es war das ganze Wochenende schwierig, Smith einzuholen", betonte er.
So klar Smith in der Schlussrunde den Sieg einfuhr, so hart umkämpft waren die ersten fünf Runden des 125er Rennens in Mugello. Bereits am Start kam es zu einem Vierkampf zwischen Smith, Scott Redding, Julian Simon und Sergio Gadea, in den sich in der ersten Kurve auch noch Andrea Iannone einmischte, der aus der zweiten Reihe auf Platz 3 nach vorne schoss. Smith fiel hingegen auf Platz 4 und in der Folge sogar auf Platz 5 zurück.
In den ersten drei Runden wechselten die Spitzenpositionen und die Führung im Sekundentakt. Smith sah sich all das aus der Verfolgerposition an. Vorne bekämpften sich Simon, Redding, Iannone und Nicolas Terol. Bis Runde 5 schlossen sogar noch weitere Fahrer zur Spitzengruppe auf, so dass bis zu acht Piloten um die Führung kämpften. Selbst Stefan Bradl schaffte den Anschluss von Startplatz 19 bis auf Rang 9 nach vorne.
Für den aggressiven Andrea Iannone war das Rennen nach 5 Runden zu Ende. Er fiel mit einem technischen Problem aus und verpasste so die Chance auf seinen dritten Saisonsieg. Stattdessen nutzte Smith die Gunst der Stunde und zog den restlichen Spitzenfahrern binnen einer Runde um eine Sekunde davon. Zwei Runden später verabschiedete sich einer der drei Briten aus der Spitzengruppe: Danny Webb stürzte auf Position 4 liegend. Er flog auf einer Bodenwelle ab. Zehn Runden vor Schluss begann der Dreikampf um den Sieg zwischen Smith, Simon und Terol. Simon konnte am Ende aber nicht mit Smith und Terol mithalten, um ein Wörtchen um den Sieg mitzusprechen.
Als Grund gab er an, dass seine Motortemperatur zu hoch war. "Normalerweise liegt sie bei 50-55 Grad, bei mir waren es 90 Grad", erklärte er. "Ich hatte einen sehr guten Start, viel besser als bei den letzten Rennen, aber am Ende kam das Motorproblem. Ich bin froh, das Rennen beendet zu haben."
Einen ähnlich harten Kampf lieferte sich die Verfolgergruppe im Duell um Platz 4. Mittendrin war Sandro Cortese, der sich mit Pol Espargaro, Scott Redding und Marc Marquez duellierte. Die Entscheidung fiel in der letzten Kurve: Redding flog beinahe von seiner Maschine, Cortese stürzte dahinter und KTM-Pilot Marquez profitierte davon. Er belegte hinter Espargaro den 5. Platz.
Platz 6 ging an Johann Zarco vor Redding und Bradl, der sich trotz der Verletzung aus dem Freitagstraining durchbiss und sich im Duell gegen Lorenzo Savadori durchsetzte. Cortese rettete sich nach seinem Sturz noch als 10. ins Ziel. Sergio Gadea, der aus der ersten Reihe gestartet war, kam nur als enttäuschender 11. über die Linie. Punkte gab es auch für den Schweizer Randy Krummenacher auf Position 13 und Jonas Folger auf Position 14. Dominique Aegerter kam auf 19 ins Ziel
diese Moto3 Rennbericht