Hatten sich die Fahrer nach dem Qualifying am Sonntag noch Hoffnungen auf ein trockenes Rennen in Le Mans gemacht, wurden die bald zerstört, denn es begann rechtzeitig vor dem 125cc-Rennen zu regnen. Und dadurch wurden die 24 Runden der kleinsten WM-Klasse zu einem echten Sturzfest. Als Sieger konnte sich am Ende Julian Simon feiern lassen, der gleichzeitig auch einer der größten Sturzprofiteure war. Das galt auch für seine Podest-Begleiter. Die waren der junge Deusche Jonas Folger, der erstmals auf das Podest kam und Sergio Gadea. Simons Glück beim Sieg war Nico Terols Pech. Denn Terol hatte sich beim Start vorne abgesetzt, Simon jagte hinterher, bis die Maschine des Führenden plötzlich die stabile Seitenlage einnahm und Simon vorne alleine Richtung Sieg und WM-Führung fuhr.

Auch die Kämpfe dahinter wurden durch Stürze entschieden. So waren es eigentlich Joan Olive und Marc Marquez, die im ersten Rennviertel um Platz zwei fuhren. Als Olive dann einen Highsider hatte, dem Marquez nicht mehr ausweichen konnte, waren die Beiden aus dem Rennen um die Spitzenplätze draußen. Dafür kämpften plötzlich Bradley Smith, Stefan Bradl, der wieder einmal stark fahrende Jonas Folger, Dominique Aegerter, Scott Redding und Sergio Gadea um die Podestplätze. Folger war von Position 16 ins Rennen gegangen und mit besonnener Fahrt nach vorne gekommen - anders als sein Teamkollege Andrea Iannone, der sich gleich in der ersten Runde in den Kies legte und dank der ganzen anderen Stürze trotzdem um die Punkte mitfuhr.

Jonas Folger fuhr wieder stark und blieb diesmal sitzen, Foto: Ronny Lekl
Jonas Folger fuhr wieder stark und blieb diesmal sitzen, Foto: Ronny Lekl

Auch die Gruppe rund um Platz zwei folgte der natürlichen Regenauslese und wurde immer kleiner. Dominique Aegerter landete im Kies, Jonas Folger setzte sich vorne ab und Stefan Bradl war der Einzige, der halbwegs nachsetzen konnte. Redding verabschiedete sich als nächster per Sturz aus dem Kampf. Bald darauf erwischte es auch Bradl, der dem sehr schnellen Folger folgen wollte. Für den Kiefer Piloten endete das Rennen an der Box. Folger fuhr derweil die schnellsten Runden des ganzen Feldes und lag damit auf dem sicheren zweiten Platz. Dahinter musste sich Bradley Smith Gadea vom Leib halten und musste schließlich Platz drei seinem spanischen Teamkollegen überlassen.

Jenseits von Smith auf vier ging es bunt zu. Gestürzte Fahrer, die wieder aufgestiegen waren, kämpften gegen Piloten, die einfach nur ankommen wollten. Manche stürzten zwei Mal - beispielsweise Terol oder Sandro Cortese - und holten immer noch Punkte. Das lag vor allem daran, dass am Ende nur 15 Fahrer das Ziel sahen. Hinter Smith waren das Takaaki Nakagami und die gestürzten Aegerter und Iannone. Die weiteren Punkteplätze holten Efren Vazquez, Terol, Lorenzo Zanetti, Esteve Rabat, Cortese, Jasper Iwema, Gregory di Carlo und Randy Krummenacher.

Um das Chaos ein wenig zusammenzufassen, hier die Liste der Sturzpiloten, soweit das zu erfassen war: Andrea Iannone, Cyril Carrillo, Luca Marconi, Lucas Sembera, Simone Corsi, Nico Terol (2x), Sandro Cortese (2x), Alexis Masbou, Johan Zarco, Steve Le Coquen, Danny Webb, Luca Vitali, Pol Espargaro, Joan Olive, Marc Marquez, Sturla Fagerhaug, Cameron Beaubier, Tomoyoshi Koyama, Dominique Aegerter, Lorenzo Savadori, Randy Krummenacher.