Es war die Überraschung der bisherigen Saison: Danny Kent nahm nicht am Rennen der Moto2-Klasse teil, wenig später gab er über Facebook seine Trennung von Kiefer Racing bekannt. Auch für das Team kam Kents Entscheidung aus heiterem Himmel. "Er ist nach dem Qualifying in die Box gekommen und hat gesagt, dass die Suter nicht funktioniert und er damit nicht mehr fährt. Wir konnten ihn dann noch überreden, dass er weiter macht, aber nach dem Warm Up war endgültig Schluss", verriet Teamchef Stefan Kiefer in Jerez im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Die Trennung zwischen Kent und Kiefer Racing ist endgültig, in Austin verabschiedete man sich bereits voneinander. Nun hat der Moto3-Weltmeister von 2015 aber bereits eine neue Aufgabe gefunden. Er wird am Dienstag nach dem Spanien-GP in Jerez die Moto3-Maschine von KTM testen und Input für die Weiterentwicklung der RC250 GP liefern. Zwei Wochen später geht Kent dann beim Frankreich-GP in Le Mans mit einer Wildcard als dritter Pilot neben Niccolo Antonelli und Bo Bendsneyder für Red Bull KTM Ajo an den Start.

In Austin fuhr Kent zum letzten Mal für Kiefer Racing, Foto: Kiefer Racing
In Austin fuhr Kent zum letzten Mal für Kiefer Racing, Foto: Kiefer Racing

Ajo, KTM und Red Bull schmieden Idee

"Nachdem wir von Dannys Situation erfahren haben, hatte unser Team zusammen mit Red Bull und KTM die Idee, ihn unser Motorrad testen und weiterentwickeln zu lassen", erklärt Teamchef Aki Ajo. Kent stand bereits 2011, 2012 und 2014 bei Ajo unter Vertrag, 2012 fuhr er dort auch eine KTM. "Wir wissen gut, wie er arbeitet. Er kennt unser Team natürlich auch gut. Wir glauben, dass er uns mit seiner Erfahrung einen interessanten Input für die technische Entwicklung des Motorrads liefern kann."

Der Wildcard-Einsatz in Le Mans darf daher wohl als Gegenleistung für Kents Entwicklungsarbeit gesehen werden. "Jeder Fahrer muss sich in Rennen messen", weiß Ajo. "Deshalb haben wir Danny die Möglichkeit gegeben, in Le Mans mit einer Wildcard für uns zu fahren. Ich denke, dass diese Zusammenarbeit für beide Seiten sehr erfolgreich sein wird."

In der Moto3 fuhr Kent zuletzt in seiner Weltmeistersaison 2015, damals allerdings auf einer Honda für das von den Kiefer-Brüdern gemanagte Team von Leopard Racing. Im Vorjahr debütierte er in der Moto2 für denselben Rennstall, Erfolge blieben aber aus. In Austin erfolgte nun der Bruch mit dem Team. Bei Kiefer Racing hat man zumindest für den Spanien-GP Ersatz für Kent gefunden. Der Italiener Federico Fuligni wird die zweite Suter neben Dominique Aegerter, der in Austin starker Fünfter wurde, pilotieren.