Knapp daneben ist auch vorbei. Philipp Öttl hielt sich beim Argentinien-GP 2017 der Moto3 eindrucksvoll in der fünfköpfigen Spitzengruppe. Zwischenzeitlich auf Platz zwei, reichte es für den Deutschen am Ende nicht ganz zum Sprung auf das Siegertreppchen. Joan Mir holte sich den Sieg in Termas de Rio Hondo vor John McPhee, Jorge Martin und Öttl.

Moto3 Argentinien 2017: Die Schlüsselszenen

Eine Vorentscheidung im Rennen fällt mit dem Zwischenfall zwischen Nicolo Bulega und Fabio Di Giannantonio in Runde 13, damit war klar: fünf Fahrer würden um den Rennsieg kämpfen: Joan Mir, John McPhee, Philipp Öttl, Jorge Martin und Andrea Migno. Die endgültige Entscheidung im Kampf um den Sieg fiel Moto3-typisch auf den allerletzten Metern des Rennens.

Moto3 Argentinien 2017: Der Rennfilm

Start: Jorge Martin holt sich den Holeshot und biegt als Erster vor John McPhee und Fabio Di Giannantonio in die erste Kurve ein. Philipp Öttl ist nach den ersten Kurven Achter.

1. Runde: McPhee holt sich auf der langen Gerade die Führung zurück, doch Martin und Di Giannantonio gehen im Infield vorbei. McPhee kontert gegen Di Giannantonio wieder. Vierter Aron Canet, Fünfter Juanfran Guevara. Öttl beendet die erste Runde als Neunter.

2. Runde: McPhee geht auf der Geraden wieder an Martin vorbei in Führung. Öttl kämpft sich auf P7 nach vorne. Canet holt sich in Kurve 13 Platz drei von Martin, Niccolo Antonelli ist gestürzt. Die schnellste Runde geht an Nicolo Bulega auf P5.

3. Runde: Canet und Martin nutzen den Windschatten auf der Geraden und gehen von P3 und 4 auf P1 und 2 nach vorne. McPhee und Di Giannantonio kämpfen jetzt um Position drei. Öttl kämpft sich weiter nach vorne und ist jetzt schon Sechster. Livio Loi holt sich die schnellste Runde.

4. Runde: Martin übernimmt die Führung von Canet, dahinter taucht jetzt Bulega auf P3 auf. McPhee geht allerdings in Turn 7 wieder an Bulega vorbei. Wenige Kurven später schnappt sich McPhee Canet für Platz zwei. Tony Arbolino hat sich jetzt die schnellste Runde geholt.

5. Runde: Philipp Öttl holt sich im Windschatten die Führung, geht aber in der Haarnadel weit. Martin und Canet nutzen das aus und kontern wieder. Wenige Kurven später überholt Öttl Canet wieder. Romano Fenati, der für den Ausfall von Antonelli verantwortlich zeichnet, dreht die schnellste Runde.

6. Runde: Canet geht auf der Geraden wieder in Führung vor McPhee, Öttl reiht sich als Dritter vor Bulega und Martin ein. Joan Mir geht an Di Giannantonio und Bulega vorbei und ist jetzt Fünfter. McPhee geht in Kurve elf weit, Mir geht vorbei und jetzt Dritter.

7. Runde: Öttl beginnt die Runde als Führender, Mir überholt Canet in Turn 1 für P2. Öttl fällt auf der Geraden bis auf P6 zurück, Mir führt nun vor Canet und McPhee. Di Giannantonio drückt sich in Turn 7 an McPhee vorbei, der muss aufmachen und fällt bis auf P5 zurück.

8. Runde: Öttl drückt sich in Turn 5 am Gresini-Duo Martin und Di Giannantonio vorbei und ist damit wieder Vierter. In Kurve 13 überholt Öttl Canet für P3. Der Zwischenfall zwischen Fenati und Antonelli wird jetzt untersucht.

9. Runde: McPhee nutzt den Windschatten von Mir auf der Geraden, um die Führung zurückzuerobern. Mir kontert aber in Kurve 7 wieder. Martin und Di Giannantonio gehen an Canet vorbei.

10. Runde: Öttl hat einen Weg an McPhee vorbei gefunden, doch der kontert auf der Geraden wieder. Auch Martin überholt Öttl aus dem Windschatten heraus, damit ist der Deutsche jetzt Vierter.

11. Runde: Öttl war kurzzeitig vorbei an Martin, der holt sich in Kurve 5 aber P3 wieder zurück. Dahinter ist jetzt Andrea Migno Fünfter vor Darryn Binder.

12. Runde: Gabriel Rodrigo ist in Kurve zwei gestürzt, das Rennen ist für den Lokalmatador vorzeitig beendet. Vorne ist Martin an McPhee vorbeigegangen und damit neuer Zweiter hinter Mir. Hinter den Top-5 öffnet sich eine kleine Lücke.

13. Runde: Öttl war kurz an McPhee vorbei und damit Dritter, doch der holt sich den Platz auf der Geraden wieder zurück. Dahinter ist Fabio Di Giannantonio nach einem Schubser von Nicolo Bulega gestürzt, auch Enea Bastianini hat die Kontrolle über seine Honda verloren.

15. Runde: McPhee hat einen Weg an Martin vorbei gefunden und ist damit wieder Zweiter. In Turn 5 holt sich der Schotte schließlich die Führung, denn Mir verbremst sich und fällt damit auf P4 hinter Öttl zurück. Martin fällt auf P5 zurück, Mir ist wieder Zweiter vor Öttl. Die Rennleitung untersucht den Zwischenfall Bulega vs. Di Giannantonio.

16. Runde: Mir holt sich die Führung auf der Geraden zurück, in seinem Windschatten übernimmt Öttl P2, dahinter drückt sich auch Martin an Migno für P4 vorbei. Kurz darauf schnappt Martin McPhee Rang drei weg. McPhee kontert aber in Turn 13 wieder.

17. Runde: McPhee überholt Öttl wieder aus dem Windschatten für Platz zwei. Martin und Migno bekriegen sich weiter um P4 und verlieren damit etwas den Anschluss. Unterdessen hat die Rennleitung entschieden: Fenati wird für den Zwischenfall mit Antonelli nicht bestraft.

18. Runde: Philipp Öttl bremst sich in Kurve 9 wieder an McPhee vorbei und ist damit wieder Zweiter, dahinter konnten Martin und Migno die Lücke nach vorne wieder schließen.

20. Runde: Jorge Martin profitiert vom Windschatten auf der langen Geraden und überholt Öttl und McPhee für Platz zwei.

21. Runde: McPhee geht auf der Geraden wieder an Martin vorbei, die Top-4 rücken immer enger zusammen.

Zielflagge: Joan Mir holt sich den Sieg vor John McPhee, Jorge Martin, Philipp Öttl und Andrea Migno. Sechster wird Livio Loi vor Romano Fenati, Tatsuki Suzuki, Juanfran Guevara und Kaito Toba. Die restlichen Punkte holen Aron Canet, Darryn Binder, Nicolo Bulega, Marcos Ramirez und Tony Arbolino.

Moto3 Argentinien 2017: So lief es für Philipp Öttl

Von Startplatz zehn aus kommend, kannte Philipp Öttl nur eine Richtung: Nach vorne. Schon früh mischte er ganz vorne mit und konnte sich dort bis ganz zum Schluss halten. Im Fünfkampf um den Sieg jedoch fehlte Öttl einmal mehr das nötige Quäntchen Glück: Als Vierter verpasste er das Podium knapp. Immerhin, nach dem Nuller von Katar holt der Deutsche gute Punkte.

Stimmen der Top-3 im Argentinien-GP

Joan Mir (Leopard Racing, Sieger): "Der erste Teil des Rennens war schwierig, denn ich dachte mir, dass die Fahrer an der Spitze alle das Potenzial haben, um sich vom Rest des Feldes abzusetzen. Deshalb wollte ich schnellstmöglich selbst in Führung gehen. Dass es dann so funktioniert hat, ist großartig. Vielen Dank an mein Team, dieses Rennen werde ich lange in Erinnerung behalten."

Joan Mir durfte erneut den Sieg bejubeln, Foto: Leopard Racing
Joan Mir durfte erneut den Sieg bejubeln, Foto: Leopard Racing

John McPhee (British Talent Team, Platz 2): "Gratulation an Joan, er ist vom Start bis ins Ziel ein brillantes Rennen gefahren. Er hatte die beste Pace und hat die ganze Arbeit an der Spitze erledigt, so schnell war ich heute nie. Ich wusste aber, dass er nur in den Bremszonen besser ist, ich aber am Kurvenausgang Vorteile hatte. Darum wollte ich einen Blockpass in der letzten Kurve versuchen, leider waren in der Kurve davor aber beide zu spät auf der Bremse, weshalb das nicht möglich war. Ich bin etwas enttäuscht, dass es nicht für den Sieg gereicht hat, aber die Saison ist ja noch lang und wir haben heute wertvolle Punkte geholt."

Jorge Martin (Gresini, Platz 3): "Das war ein wirklich hartes Rennen für mich. Ich habe in den Bremszonen viel Zeit verloren, die ich dann natürlich an anderen Stellen wieder gutmachen musste. Dadurch habe ich den Reifen total zerstört. Es war ein toller Kampf, auch wenn ich mir etwas mehr erwartet hatte. Dafür müssen wir uns aber noch in einigen Bereichen verbessern."

Moto3 Argentinien 2017: Die Lehren des Rennens

  • Philipp Öttl mischt auch in Argentinien wieder vorne mit
  • Joan Mir und John McPhee sind derzeit in bestechender Form
  • Romano Fenati ist immer noch ein Heißsporn
  • Einmal mehr sorgt die Moto3-Klasse für Spannung bis ganz zum Schluss