Bereits zu Beginn des Moto3-Qualifyings hingen finstere Wolken über Termas de Rio Hondo, zuvor hatte es sogar genieselt. Klar, dass die Fahrer so schnell wie möglich eine schnelle Runde hinlegen wollten, ehe es möglicherweise wieder zu regnen beginnen würde. An die Spitze setzte sich dabei Migno mit einer 1:49.830, doch die Top-24 lagen nach einer Viertelstunde alle innerhalb einer Sekunde. Öttl hingegen kam in dieser frühen Phase nicht in einen optimalen Rhythmus und reihte sich zur Sessionhalbzeit nur auf Rang 15 ein.

Dann drehte McPhee auf und knallte eine 1:49.748 hin, wurde aber sofort von DiGiannantonio, dann Fenati übertrumpft. Dann hagelte es förmlich Bestzeiten, auch Martin und Canet mischten an der Spitze mit. McPhee steigerte sich auf eine 1:49.094. In den letzten Minuten gab es dann das übliche Moto3-Rudelverhalten, es wurde aufeinander gewartet, man stand sich gegenseitig im Weg und bummelte durch die argentinischen Pampas, sodass niemand seine Zeit verbessern konnte - und dann setzte in den letzten fünf Minuten wieder Regen ein.

Die Platzierungen: Damit war McPhee die Pole nicht mehr zu nehmen, doch Bulega preschte auf der letzten Rille trotz Regen noch auf Platz zwei vor Martin. Aus Reihe zwei starten Canet, Di Giannantonio und Fenati, in Reihe drei stehen Guevara, Migno und Suzuki. Öttl fuhr am Ende mit sieben Zehnteln Rückstand Startplatz zehn ein.

Die Zwischenfälle: Schon nach wenigen Minuten hatte Arenas einen heftigen Highsider in Turn 11 und überschlug sich im Kiesbett mehrfach. Er konnte allerdings selbst gleich wieder aufstehen. Den Regeln gemäß musste er sich dennoch erst einmal ins Medical Center begeben, weil er mit dem Kopf aufgeschlagen war. Kurz vor Sessionende konnte er dann sogar wieder fahren.

Das Wetter: Der Wettergott zeigte sich am Samstag in Argentinien von seiner launischsten Seite. Vor dem Qualifying hatte es immer wieder genieselt, doch zu Sessionbeginn war die Strecke nahezu trocken. Mit 19 Grad auf dem Asphalt und 18 Grad an der Luft blieb es eher kühl. Gut fünf Minuten vor Sessionende setzte der Regen dann wieder ein und machte der Zeitenjagd ein Ende.

Die Analyse: Es ist ein wohlbekannter Anblick im Moto3-Qualifying: Einige Minuten vor Schluss bildet sich plötzlich ein Rudel, jeder lauert auf den Windschatten eines schnellen Fahrers. Dass diese Taktik schiefgehen kann, bewies Argentinien: Als genau in dieser Phase Regen einsetzte, konnte niemand mehr eine Attacke reiten. McPhee dagegen riskierte früh etwas und hatte bereits eine schnelle Zeit auf dem Konto, sodass der Wettergott dem Schotten dann seine zweite Karriere-Pole bescherte.