Unter den Augen von Motorsport-Magazin.com ermöglichte Jakub Kornfeil - Tschechiens einziger permanenter Starter in der Motorrad-WM - seinem Teamkollegen Adam Norrodin auf dem in die Jahre gekommenen Velodrom von Brünn eine besondere Trainingsstunde. Norrodin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn Kornfeil und er bekamen eine Trainingsstunde im Bahnradfahren.

Die Idee dazu entstand vor dem TV-Gerät. Bei den Live-Übertragungen aus Rio de Janeiro fanden die beiden MotoGP-Piloten die Bahnrad-Bewerbe mit Mark Cavendish und Sir Bradley Wiggins besonders beeindruckend. In Brünn gilt es zwar ein Velodrom, allerdings war selbst Kornfeil noch nie aktiv auf dieser Bahn gefahren. Der Zutritt ist nämlich nicht so einfach.

Aber dank der guten Kontakte von Teammanager Johan Stigefeld war das kein Problem. Ein Anruf des Schweden genügte und schon war das Oval mit den Steilkurven reserviert. Von keinem geringeren als Thomas Babek - 27-facher tschechischer Meister im Bahn-Sprint, in Peking einst selbst schon Olympiastarter und für Rio nur knapp an der Qualifikation gescheitert.

Die etwas andere Vorbereitung

Babek bereitet sich gerade zwar auf die Europameisterschaft vor, als MotoGP-Fan fand der Modellathlet aber trotzdem Zeit, die beiden Moto3-Fahrer zu coachen. Denn einen Trainer mit Erfahrung benötigt man bei solch einem Experiment auf jeden Fall. Als Kornfeil und Norrodin aufgeklärt wurden, dass ein Bahnrad keine Bremse und keinen Leerlauf hat, war ihnen ganz schön mulmig zu Mute.

Doch Babek war beeindruckt, wie gut die Motorradrennfahrer und ihr Mechaniker Robin Spijker auf der Betonbahn klar kamen. Nach anfänglicher Scheu in den Steilkurven mit Neigungswinkeln von bis zu 40 Grad, waren sich Kornfeil und Norrodin über die neue Trainingsvariante einig. "Unglaublich! Was für ein Erlebnis. Ich werde in Zukunft wohl noch oft mit Babek trainieren."

Norrodin war noch begeisterter und wollte gar nicht mehr aufhören: "Ich bin begeistert, was für ein toller Athlet Tomas Babek ist. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich werde mir so schnell wie möglich ein Bahnrad besorgen." Beide hatten aber schwer dran zu knabbern, dass ihr Mechaniker Spijkers auf der Bahn viel schneller war. Kein Wunder, ist er doch Hobby-Triathlet.

Norrodin und Kornfeil haben jedenfalls eine neue Sportart für sich entdeckt. Denn welcher Rennfahrer lässt sich schon gerne von seinem eigenen Mechaniker besiegen.