Es ist zur erwarteten Windschattenschlacht beim Grand Prix der Moto3 in Barcelona gekommen. Durch eben diesen Windschatten auf der langen Start-Ziel-Geraden hat es keiner der Spitzenpiloten geschafft, sich vom Rest des Feldes entscheidend abzusetzen und so zu einer einsamen Triumphfahrt anzusetzen. Dementsprechend hat einmal mehr eine spannungsgeladene Schlussrunde die Entscheidung gebracht.

Am Ende ist es dann wieder einmal Danny Kent, der das Glück für sich gepachtet hat. Das entscheidende Manöver setzt der Kiefer-Pilot in der letzten Runde in Turn vier. Die Spitzenposition hat sich der Brite von da an nicht mehr nehmen lassen. Enea Bastianini hat zwar alles versucht, hat aber keinen Weg mehr an Kent vorbeigefunden. Das Podium rundet mit Efren Vazquez ein zweiter Fahrer aus dem Leopard-Stall ab.

Umkämpfte Startphase

Den Holeshot sichert sich Miguel Oliveira. Der Portugiese führt das Feld in die ersten Kurven. Dahinter reihen sich Jorge Navarro und Efren Vazquez ein. Schon im Verlauf der ersten Runde kämpft sich Enea Bastianini aber schon wieder auf Rang zwei vor, während in Kurve drei schon Gabriel Rodrigo, Jakub Kornfeil und Stefano Manzi ein Ausfall ereilt hat. Philipp Öttl beendet die erste Runde als Achter.

In Runde zwei übernimmt Niccolo Antonelli das Kommando, doch die Führung wechselt durch die ständigen Windschattenschlachten auf Start-Ziel von Runde zu Runde. In Runde vier liegt Danny Kent zum ersten Mal an der Spitze und führt die Gruppe der ersten neun Fahrer an. Im fünften Umlauf setzt sich Niccolo Antonelli wieder in Führung, kann sich aber wieder nur 4,7 Kilometer lang in dieser Position halten. Dann übernimmt Miguel Oliveira wieder.

Philipp Öttl hielt am Anfang mit der Spitzengruppe mit, Foto: Öttl
Philipp Öttl hielt am Anfang mit der Spitzengruppe mit, Foto: Öttl

Das Feld sortiert sich

Hinter den Top-9 wird die Lücke indes größer. Romano Fenati fehlen schon 1,5 Sekunden zur Spitzengruppe. Die sich durch einen Highsider von Hiroki Ono in Kurve zehn verkleinert. Der Japaner kommt aber ungeschoren davon. Auch Philipp Öttl als nun Achter verliert langsam aber sicher den Anschluss. Brad Binder fällt ebenfalls peu à peu zurück. Für die beiden scheint die Pace der Führungsgruppe etwas zu schnell zu sein.

Unterdessen setzt vorne WM-Leader Kent die Pace und fährt schon mit einer halben Sekunde Abstand voraus. Bastianini, Antonelli, Navarro, Oliveira und Efren Vazquez können ihm aber auf den Fersen bleiben. In der Zwischenzeit haben sich Romano Fenati und Isaac Vinales an Binder und Öttl vorbei gearbeitet. Der Deutsche liegt damit auf Platz zehn. Diese vier Fahrer bilden die zweite Gruppe im Rennen, in der um Rang sieben gekämpft wird.

Jorge Navarro hielt dank der Kämpfe bis zum Schluss vorne mit, Foto: Repsol Honda
Jorge Navarro hielt dank der Kämpfe bis zum Schluss vorne mit, Foto: Repsol Honda

Ausfälle im Mittelfeld, die Spitze bleibt beisammen

Acht Runden vor dem Ende stürzt Juanfran Guevara in Kurve elf. Der Lokalmatador ist in der großen dritten Gruppe, die um Rang elf fightet, unterwegs gewesen. Guevara zieht sich keine Blessuren zu. Remy Gardner geht in Kurve zehn die Straße aus. Der Weltmeister-Sohn kann die Fahrt nach einem Ritt durch den Kies jedoch wieder aufnehmen. Eine Runde nach Guevara erwischt es auch Andrea Migno an gleicher Stelle. Auch der Italiener ist in den Kampf der dritten Gruppe involviert gewesen. Darryn Binder musste ebenfalls einen Ausfall verzeichnen.

An der Spitze dagegen will keine Vorentscheidung fallen. Lediglich Navarro muss etwas abreißen lassen. Mit noch fünf Runden auf der Uhr führt Kent vor Vazquez, Oliveira, Bastianini und Antonelli. Zwischen den Top-5 wechseln die Positionen ständig. Durch ihre Kämpfe erlauben es die Spitzenfahrer Navarro sogar wieder, in ihrer Gruppe mitzumischen. In der vorletzten Runde geht Navarro an Kent vorbei auf Platz fünf, während auch Karel Hanika durch einen Sturz ausscheidet.

Die letzte Runde bringt die Entscheidung

Vazquez, Antonelli, Oliveira, Bastianini, Navarro, Kent - so geht es in die letzte Runde. Beim Anbremsen der ersten Kurve setzt sich Antonelli in Führung. In Kurve vier drückt sich Kent an Antonelli vorbei, Bastianini überholt den Italiener eine Kurve später. Die beiden fahren eine kleine Lücke zu den Verfolgern heraus. Bis ins Ziel kann sich Kent vor Bastianini halten und so seinen vierten Saisonsieg feiern. Auch Vazquez konnte sich in der letzten Kurve noch an Antonelli vorbeikämpfen und wird damit Dritter vor dem Italiener. Miguel Oliveira sieht die Zielflagge als Fünfter vor Navarro.

In dem Zweikampf um Platz sieben setzt sich Isaac Vinales gegen Romano Fenati durch. Brad Binder wird Neunter vor Philipp Öttl. Die letzten Punkte gehen an Jorge Martin auf Platz elf, gefolgt von Andrea Locatelli, Niklas Ajo, Fabio Quartararo und Maria Herrera.