Nach dem emotionalen Heimsieg von Scott Redding in der Moto2-Klasse und dem sensationellen Zweikampf zwischen Jorge Lorenzo und Marc Marquez in der MotoGP hatten die Piloten der Moto3 die Chance, mit einem ähnlich sehenswerten Rennen diesen Sonntag zu einem unvergesslichen in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft zu machen. Es war alles angerichtet dafür. Das spanische Spitzentrio in der Gesamtwertung, Maverick Vinales, Alex Rins und Luis Salom belegte die erste Startreihe. Ein weiteres mitreißendes Rennen war zu erwarten.

Luis Salom schoss aus Startplatz drei nach vorne und ging als Führender in die erste Kurve. Dahinter ordnete sich Alex Rins, Maverick Vinales fiel auf Rang drei zurück. Jonas Folger konnte sich am Start um eine Position auf Rang vier verbessern, musste aber schon in Runde eins Alex Marquez wieder ziehen lassen. So bildete sich an der Spitze einmal mehr die bereit bekannte, vier Mann starke spanische Spitzengruppe mit Rins, Salom, Marquez und Vinales, der sich mittlerweile wieder nach vorne gearbeitet hatte, als Führendem.

Folger musste gleich in der Startphase auch noch Miguel Oliveira und Alexis Masbou Platz machen und fand sich auf Rang sieben wieder. Nichts wurde aus dem Plan des Deutschen, im Windschatten der Spitze dran zu bleiben und so am Ende des Rennens die Chance auf einen Angriff zu haben. Das Tempo an der Spitze war einfach zu hoch, ein ums andere Mal unterboten die Spanier den existierenden Rundenrekord. Folger konnte nur mit Oliveira, Masbou und Jack Miller um Rang fünf kämpfen.

In Runde acht übernahm Salom wieder die Führung von Vinales, nur um sie einen Umlauf später an Marquez weiterzugeben. Schon in Runde zehn lag Vinales wieder in Führung. Er hatte offensichtlich keine Lust mehr auf die Spielchen an der Spitze, die die Rundenzeit um zwei Sekunden anwachsen ließen. Fünf Runden vor Ende brachte sich Salom wieder mit einem sensationellen Manöver in Führung. Er ging in einer einzigen Kurve an allen seinen drei Konkurrenten vorbei, doch schon im nächsten Umlauf luchste ihm Rins den Platz an der Sonne wieder ab.

Als Führender ging aber wieder Salom in die letzte Runde, gefolgt von Rins, Marquez und Vinales. Keiner seiner drei Verfolger konnte mehr einen Angriff auf den Spitzenreiter starten, Luis Salom gewann sein sechstes Saisonrennen. Alex Rins landete knapp dahinter auf Rang zwei, Alex Marquez wurde Dritter. Maverick Vinales, der das gesamte Wochenende einen äußerst starken Eindruck gemacht hatte, verpasste als Vierter das Podium. Miguel Oliveira kam mit der Mahindra auf Rang fünf, Jonas Folger musste sich mit Platz sechs begnügen. Jack Miller belegte Position sieben vor Alexis Masbou. Jakub Kornfeil und Efren Vazquez komplettierten die Top-Ten. Philipp Öttl fuhr lange Zeit in den Punkterängen, verpasste nach einer Kollision in der Schlussphase einen Zähler aber um 42 Tausendstel. Toni Finsterbusch wurde 21., Florian Alt 25. und Luca Amato direkt dahinter 26.