Für Jonas Folger sind die ersten Trainings nach der knapp vierwöchigen Rennpause nicht nach seinen Vorstellungen verlaufen. Der 17-jährige Oberbayer beendete die ersten zwei freien Trainings beim Grande Premio de Portugal in Estoril als Siebtschnellster in der kombinierten Zeitenliste.

Der momentane WM-Zweite in der 125ccm Weltmeisterschaft war nach dem Ende des Nachmittagstrainings auf dem Circuito do Estoril mit seiner Leistung vom Freitag nicht ganz einverstanden. Wegen der langen Unterbrechung im WM-Kalender seit dem letzten Grand Prix in Jerez zu Beginn dieses Monats machte sich beim deutschen Youngster fehlende Fahrpraxis bemerkbar.

Im Verlauf beider Sessions ging er etwas zu verkrampft ans Werk. Trotzdem gelangen dem Fahrer des finnischen Teams Red Bull Ajo MotorSport ständig konkurrenzfähige Rundenzeiten. Nachdem er FP1 am Vormittag mit einer Rundenzeit von 1´49.524 Minuten als Sechstschnellster beendete, gelang Folger am Nachmittag eine Zeitenverbesserung um knapp 1,3 Sekunden. Mit seiner persönlichen Bestmarke des Tages von 1´48.269 Minuten platzierte sich der Aprilia-Pilot auf Rang sieben in der kombinierten Zeitenliste beider Trainings.

Der WM-Führende Nicolas Terol dominierte bei guten äußeren Bedingungen den ersten Trainingstag an der Atlantikküste Portugals. Am Nachmittag fuhr der Spanier in 1´46.385 Minuten die überlegene Bestzeit. Der Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Sandro Cortese betrug bereits sieben Zehntelsekunden. Johann Zarco erzielte am Freitag die drittschnellste Rundenzeit.

"Im Prinzip fangen wir hier wieder von Vorne an", sagte Folger. "Wegen der langen Pause fahre ich noch viel zu verkrampft. Beinahe so wie beim ersten Test nach der Winterpause. Das Problem dabei ist, dass man wegen dieser aggressiven Fahrweise das Motorrad nicht abstimmen kann. Jede Kurve bremse ich viel zu hart an. Dabei kommt das Fahrwerk nicht richtig zum Arbeiten. Das heißt jetzt für mich, dass ich am Samstag an meinen Fahrstil arbeiten muss und die Sache etwas ruhiger und gelassener angehen muss. Vielleicht wollte ich auch am ersten Trainingstag nach der langen Unterbrechung etwas zu viel erzwingen. Wichtig ist aber, dass ich schnell meinen Rhythmus wieder finde, denn ich bei den Tests und ersten Rennen aufgebaut hatte. Auf technischer Seite hat heute alles wunderbar geklappt. Es lag einzig an mir, dass ich in den Kurven die Linie nicht halten konnte und weit rausgetragen wurde."