Manchmal zahlt sich ein Poker doch aus. Denn auch wenn es beim Start des 250er-Rennens in Le Mans noch recht feucht auf der Strecke war, setzte Alex Debon auf Slicks und wurde dafür belohnt. Obwohl es zwischendurch bedrohlich aussah und der Regen wiederzukommen drohte, blieb es von oben fast gänzlich trocken und wurde unten immer trockener. Damit fuhr der Spanier allen auf und davon und letztendlich ungefährdet zum Sieg.

Dass ein Poker auch nach hinten losgehen kann, zeigte Fabrizio Lai. Er rechnete während des Rennens damit, dass der Regen doch kommt und kam an die Box, um auf volle Regenreifen umzusteigen. Da der Regen aber eben nicht kam, entschied er sich, das Rennen aufzugeben, da er keine Chance mehr sah. Der Rest fuhr mit seinen angeschnittenen Slicks oder Intermediates weiter und hinter Debon wurde eifrig um die Positionen gekämpft. Yuki Takahashi hatte KTM-Pilot Julian Simon hinter sich. Doch der Kampf um Platz zwei wurde noch enger, als Mika Kallio, Mattia Pasini, Manuel Poggiali und Marco Simoncelli langsam aufzuschließen begannen.

Rund vier Runden vor Schluss war die Gruppe dann geschlossen und die lustigen Spielchen konnten beginnen. Wieder einmal wurde mehr darauf geschaut, sich gegenseitig zu überholen, als darauf, Tempo zu machen. Da die Konkurrenz von hinten aber keinen Druck machte, schien das egal zu sein. Der Langsamste der Gruppe schien Kallio zu sein, der nicht mitgehen konnte und dabei auch noch Poggiali aufhielt, den er nicht vorbeiließ. Damit waren es Pasini, Simoncelli und Takahashi. Die zwei Italiener waren für den Japaner aber anscheinend auch zu flott und die letzten beiden Podestplätze wurden zwischen ihnen ausgefahren.

Am Ende war es Simoncelli, der sich mit der besseren Linie in der letzten Kurve durchsetzen konnte und Pasini blieb nur Rang drei. Es folgten Takahashi, Kallio und Poggiali. Bereits mit Respektabstand wurden die KTM-Fahrer Julian Simon und Hiroshi Aoyama Siebter und Achter. Alex Espargaro und Hector Faubel rundeten die Top Ten ab. Thomas Lüthi verlor vor allem zu Rennbeginn viel Boden und musste am Ende mit Platz elf vorlieb nehmen. Alvaro Bautista wurde sogar nur 14.

In der Weltmeisterschaft liegt nach Frankreich weiter Kallio in Führung. Der Finne hält nun bei 93 Zählern. 16 Punkte zurück ist Pasini Zweiter und weitere 18 Punkte dahinter ist Debon dank seines Sieges nun Dritter. Punktegleich mit dem Frankreich-Sieger ist Takahashi auf vier und Marco Simoncelli kommt mit seinen 53 Punkten auf den fünften Platz. Thomas Lüthi hat bislang 19 Zähler gesammelt, was ihn auf Rang 13 bringt.