Nach einem wilden 250er-Rennen in Sepang durfte sich KTM-Pilot Hiroshi Aoyama über den Sieg und Jorge Lorenzo über den WM-Titel freuen. Dem Spanier hatte ein dritter Platz gereicht. Andrea Doviziosos Hoffnungen auf eine Verzögerung der spanischen Titelfeier hatten sich kurz vor Schluss nach einer Kollision mit Mika Kallio in Luft aufgelöst. Hector Barbera erreichte Rang zwei. Thomas Lüthi schien lange in Richtung seines ersten 250er-Podests zu fahren. Am Ende musste sich der Schweizer aber mit Platz fünf zufrieden geben.

Lüthis Podestambitionen erlebten in der siebten Runde einen großen Aufschwung, als Alvaro Bautistas Rennen plötzlich endete. Der Motor an der Aprilia des Spaniers stellte unvermittelt die Arbeit ein und er konnte nur mehr neben der Strecke ausrollen. Damit war der Schweizer alleine mit Lorenzo unterwegs und konnte den Spanier sogar ein wenig um Platz zwei herausfordern. Währenddessen war Dovizioso vorne alleine unterwegs, nachdem er einen guten Start gehabt und sich schnell abgesetzt hatte. Doch das Duo hinter ihm kam Runde um Runde etwas näher.

Zur Halbzeit war die Lücke geschlossen und Lorenzo fackelte nicht lange, bevor er die Führung an sich nahm. Lüthi konnte das Tempo des Spaniers zwar nicht ganz halten, stahl sich aber auch langsam an Dovizioso heran und hatte den zweiten Platz in Sichtweite. Doch mit Fortdauer des Rennens fiel Lüthis Pace ein wenig ab und er musste den Blick nach hinten wenden, weil von dort die KTMs und Hector Barbera anflogen. An der Spitze ließ Dovizioso Lorenzo nicht so einfach ziehen und hielt sich am Heck des Spaniers.

Sechs Runden vor Schluss war Lüthi eingeholt und musste gegen Kallio, Aoyama und Barbera kämpfen. Gegen die KTMs hatte der Schweizer keine Chance und die Piloten auf österreichischem Material setzten auch noch den beiden Fahrern an der Spitze nach. Dort machte Divizioso Lorenzo das Leben schwer und konnte sich auch wieder in Führung setzen, nachdem der Spanier anscheinend Probleme mit den Reifen bekam. Für Lüthi war zu dem Zeitpunkt der Kampf um das Podest vorbei, da ihn auch Barbera überholt hatte und er nur mehr Platz fünf nachhause bringen konnte.

Der Spannung an der Spitze tat das aber keinen Abbruch, denn aus dem Duo wurde bald ein Quintett und die letzten Runden versprachen einen spannenden Kampf um den Rennsieg. Es wurden wieder eifrig die Plätze getauscht, Dovizioso war vorne, dann Lorenzo, dann Kallio und in der Tonart ging es weiter. Bald war wieder Dovizioso an der Spitze, doch die Anderen blieben in Lauerstellung, schließlich waren zu dem Zeitpunkt noch eineinhalb Runden zu fahren. Diese wurden Dovizioso zum Verhängnis, denn er stürzte, nachdem sich Kallio etwas verbremst und ihn angestoßen hatte und musste zusehen, wie sich die anderen Fahrer in der Ferne verabschiedeten. Dem Italiener blieb am Ende Platz elf. Kallio entschuldigte sich gleich nach dem Rennen: "Das war nicht gut, es war mein Fehler. In der letzten Kurve haben die Fahrer immer eine andere Linie gefahren und ich konnte auf der Bremse innen rein. Ich sah Dovizioso, wollte es probieren und konnte nicht mehr ausweichen. Es tut mir leid für Dovi."

Damit war Lorenzos Titel beschlossene Sache, den Sieg holte sich aber Hiroshi Aoyama. Hector Barbera schlich sich auf Platz zwei ins Ziel, Lorenzo riskierte nichts mehr und gab sich mit Rang drei zufrieden, der ihm den Titel brachte. Mika Kallio kam nach seinem Fehler, der ihm den Sieg und Dovizioso das Rennen kostete, noch auf Rang vier ins Ziel. Julian Simon, Roberto Locatelli und Marco Simoncelli fuhren noch in die Top Acht. Für Kiefer Racing brachte das Rennen drei Punkte. Alex Baldolini erreichte Platz 14 und Dirk Heidolf kam direkt dahinter als 15. ins Ziel.