Endlich dein Heimrennen. Konntest du es gar nicht erwarten, wieder in deiner Heimat zu fahren?
Shuhei Aoyama: Ja, denn das bedeutet, ich bin zuhause und fahre vor den japanischen Fans und den Sponsoren aus meinem Land. Es ist ein spezielles Rennen und ich kann es nicht erwarten, in Motegi zu fahren.

Bei den Rennen in Japan sind die japanischen Fahrer normalerweise sehr schnell. Wie erwartest du das Rennen in Motegi?
Shuhei Aoyama: Es ist eine Strecke, die ich sehr gut kenne und mag. Vor zwei Jahren bekam ich eine Wildcard und stand in der ersten Startreihe. Voriges Jahr fühlte ich mich gut, auch wenn ich nicht so gut platziert war. Ich werde in Motegi fahren und will unbedingt eine gute Leistung und ein gutes Ergebnis haben.

Das Jahr hat sich für dich schwierig entwickelt, vor allem wenn wir die anderen Maschinen in der Klasse berücksichtigen. Wie siehst du deine Entwicklung in den letzten Rennen?
Shuhei Aoyama: Es war ein schweres Jahr für uns, nachdem Aprilia und KTM viel schneller waren als voriges Jahr. Honda hat einige Dinge verbessert, aber der Unterschied zu den anderen Marken war groß. Seit Jerez gab es kein einfaches Rennen mehr. Ich habe mein Bestes gegeben, aber ich bin nicht auf das Podest gekommen oder habe ein gutes Ergebnis geholt. Es war recht schwierig.

Wo musst du dich verbessern? Was fehlt, damit du dich weiterentwickeln kannst?
Shuhei Aoyama: Ich muss das Gas aufmachen. Ich muss schneller sein und berücksichtigen, dass die Maschine nicht mehr viel verbessert werden kann. Ich bin es, der schneller werden muss. Es ist nicht leicht, aber ich muss weiter lernen, meinen Fahrstil verbessern und mich auf meine Arbeit konzentrieren, damit ich die Maschine und die Strecken besser verstehen kann. Dadurch wäre ich gleichauf mit den Spitzenfahrern.

Es war in diesem Jahr nicht leicht für Shuhei Aoyama, Foto: Honda
Es war in diesem Jahr nicht leicht für Shuhei Aoyama, Foto: Honda

Wie siehst du die 250er-Klasse?
Shuhei Aoyama: Ich denke, das Niveau ist besser als vor einem Jahr, außerdem sind die anderen Marken schneller als vorige Saison. Ich denke, alles ist auf einem höheren Level.

Was sind von jetzt bis zum Ende der Saison deine Ziele?
Shuhei Aoyama: Im Moment bin ich Zehnter und das Beste, worauf ich hoffen kann, ist Platz sechs. Was ich also will, ist eine oder zwei Positionen nach oben klettern. Natürlich möchte ich in jedem Rennen auf das Podest oder sogar gewinnen, das ist aber nicht leicht. Ich werde das Bestmögliche tun und auch das wird manchmal nicht genug sein. Ich muss in jedem Rennen alles geben.

Der Traum jedes Fahrers ist es, in der Königsklasse zu fahren. Kannst du dir vorstellen, mit Dani Pedrosa, Nicky Hayden, Valentino Rossi, Casey Stoner und den anderen in der MotoGP zu fahren?
Shuhei Aoyama: Es ist schwer, sich das vorzustellen, denn ich bin noch nie in der MotoGP gefahren. Es ist natürlich mein Traum, in der MotoGP zu fahren und ich will das auch schaffen. Aber im Moment bin ich in der 250er und ich muss mich darauf konzentrieren, mich in der Klasse zu verbessern, in der ich bin.

Was denkst du über die Diskussion in der MotoGP über die Elektronik und die Reifen?
Shuhei Aoyama: Ich denke, die MotoGP ist ähnlich der Formel 1. Um eine Chance auf den Sieg zu haben, brauchst du eine gute Maschine, gute Reifen und gute Sponsoren. Ohne all das ist es sehr schwierig, gut zu sein. Vor ein paar Jahren war das anders. Ich denke, dass es mehr Spaß war und ich mochte es lieber. Ich wäre gerne eine 500er gefahren, denn ich mag Zweitakter lieber.

Wie lange lebst du schon in Barcelona? Was ist das Schwierigste für jemanden aus einer anderen Kultur, die so unterschiedlich zur spanischen ist?
Shuhei Aoyama: Ich kam letztes Jahr, also bin ich das zweite Jahr dort. Es ist völlig anders, als das Leben in Japan, denn die beiden Kulturen sind völlig anders. Am Anfang war es schwer, denn ich sprach nicht viel Englisch und Spanisch noch weniger. Ich sprach nur Japanisch und es dauerte lange, bis die Leute irgendetwas verstanden haben, was ich sagte.

Was gefällt dir an Spanien am besten?
Shuhei Aoyama: Ich lebe gerne in Barcelona, denn ich kann mich entspannen, mir manchmal ein paar Tage frei nehmen und sie genießen. Ich spaziere gerne durch die Ramblas und gehe zum Boqueria Markt - ein großer Markt, sehr farbenfroh, wo man alle Sorten von Fleisch, Fisch und Schinken kaufen kann... alles Mögliche. Ich schaue dort immer vorbei und dann koche ich zuhause; denn ich koche auch gerne.