Zunächst einmal ein Hallo von meiner Seite. Es freut mich, dass Sie sich gleich in meine erste Kolumne hier auf motorsport-magazin.com hinein geklickt haben. Leider kann ich zum Auftakt nicht mit einer besonders guten Bilanz zum Wochenende in Brünn aufwarten. Für unser Kiefer-Bos-Sotin-Team war es sogar sehr enttäuschend. Dabei fing es gar nicht so schlecht an. Dirk Heidolf fuhr zu Beginn ganz gute Zeiten und deswegen haben wir uns auch für das Rennen einiges erhofft. Bei Alex Baldolini ist es im Moment schwer zu sagen, woran es liegt das er nicht konstant in die Punkte fahren kann. Was sicher zutrifft: er hatte im Abschluss-Qualifying ein Problem mit der Kupplung, weil sich dort eine Mutter gelöst hatte. Deswegen konnte er am Ende nicht mehr angreifen und hat wohl zwei, drei Plätze verloren.

Im Rennen an sich hatte Dirk wieder einmal einen schlechten Start, schloss dann aber schnell zum Pulk vor sich auf und führte ihn zwei Runden vor Schluss an zwölfter Stelle liegend auch an. Da haben wir sogar noch gedacht, er könnte vielleicht wegfahren. Dass er das Rennen dann als Letzter der Gruppe auf Platz 17 beendet hat, war natürlich enttäuschend. Damit will ich nicht behaupten, dass Dirk ein schlechtes Rennen gefahren ist, aber wenn du weiterkommen willst, dann musst du dich in so einem Pulk behaupten und zumindest unter den ersten Beiden sein. Das war aber nicht der Fall und deswegen haben wir an diesem Wochenende einige WM-Punkte verloren.

An den Reifen oder an der Leistung der Maschine hat es jedenfalls nicht gelegen, dass Dirk das nicht nachhause gebracht hat. In dieser Situation muss man einfach sehr hart fahren. Das entscheidet sich im Kopf. In den letzten beiden Runden wird im Pulk nicht mehr "schön" gefahren. Im Fernsehen sieht man das immer sehr gut bei den 125ern, wenn in den letzten beiden Runden mit bis zu 8 Fahrern um den Sieg gefahren wird. Da wird nur mehr quer gefahren und einfach rein gehalten. Und genau so geht es auch im Mittelfeld zu und das ist eine Sache, die dem Dirk nicht so behagt.

Wir haben auch deswegen mit Dirk in den vergangenen drei Jahren alles Mögliche probiert, um sein Startverhalten und das Fahren in der ersten Runde zu verbessern. Aber leider nur mit mäßigem Erfolg.

Unabhängig von dem Rennen habe ich mich am Wochenende auch mit Dirk und seinen Sponsoren getroffen, damit Dirk frühzeitig weiß, wie es bei Kiefer Racing 2008 weitergeht. Es schien uns sehr wichtig, dass Dirk schon einmal die Möglichkeit hat sich so früh als möglich bei anderen Teams vorzustellen. Während diesen Meetings wurde nämlich erklärt, dass die Tendenz 2008 zu zwei 125er-Fahrern geht und dass die Chance für Ihn, bei uns auf einer 250er-Semi-Werks-Motorrad zu fahren, sehr gering ist. Die Tür ist noch nicht zugeschlagen, es ist aber eher unwahrscheinlich. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass diese Entscheidung jetzt nichts mit dem Rennen in Brünn zu tun hatte.

Wer der zweite Fahrer in der 125er-Klasse sein soll, steht noch nicht fest. Wir versuchen das aber, im September bekannt zu geben. Mir ist klar, dass einige auch über unseren IDM-Fahrer Robin Lässer spekulieren. Dazu kann ich nur sagen, er ist natürlich auch ein Thema.