Deutschland hat wieder einen Moto2-Fahrer - zumindest für die nächsten beiden Grands Prix. Marcel Schrötter gibt an den Rennwochenenden in Assen (28.-30.6.) und am Sachsenring (5.-7.7.) ein vorübergehendes Comeback. Er wird dort im Red Bull KTM Ajo Team den verletzten Deniz Öncü ersetzen. Das gab der Rennstall von Teamchef Aki Ajo am Donnerstagmorgen bekannt.

Öncü hatte sich ja Anfang Juni bei einem Trainingssturz in der Türkei verletzt. Die folgenden Untersuchungen ergaben zahlreiche Brüche der Speiche und des Kahnbeins am linken Arm. Am 10. Juni wurde Öncü schließlich in Antalya von Dr. Özcan Kocanli operiert. Einen Zeitpunkt für seine Rückkehr wurde bislang noch nicht anberaumt. Nach dem Double-Header in Assen und am Sachsenring geht die Motorrad-Weltmeisterschaft allerdings in eine dreiwöchige Sommerpause, was Öncü Zeit zur Rehabilitation gibt.

Marcel Schrötter tauscht Supersport gegen Moto2

Öncüs Leid ist Schrötters Freud. Der 31-Jährige wird erstmals seit Valencia 2022 an einem Moto2-Rennwochenende teilnehmen. Er war anschließend ja in die Supersport-Weltmeisterschaft gewechselt. Dort schaffte es Schrötter auf der MV Agusta F3 800 RR in bislang 34 Rennen elf Mal auf das Podium, ein Sieg blieb ihm allerdings noch verwehrt. Die Saison 2023 beendete er auf dem dritten Gesamtrang, aktuell liegt in der WM auf Platz vier.

Praktischerweise hat die Supersport-WM, die am vergangenen Wochenende noch in Misano gastiert hatte, nun bis zum Event in Donington von 12. bis 14. Juli rennfrei. So kann Schrötter die Ersatzrolle wahrnehmen, ohne dabei seine Arbeit als Stammfahrer zu beeinträchtigen.

Marcel Schrötter auf der MV Agusta
Marcel Schrötter wurde schnell zu einem Spitzenfahrer der Supersport-WM, Foto: MV Agusta Reparto Corse

Schrötter war von 2010 bis 2022 eine fixe Größe in der Motorrad-Weltmeisterschaft, ab 2012 fuhr er in der Moto2. Bei insgesamt 227 WM-Starts schaffte er es fünf Mal auf das Podium und holte drei Pole Positions.