Das Moto2-Rennen in Barcelona gehörte völlig einem Mann: Auf heimischem Boden dominierte Alex Marquez vom Start weg und zeigte sich absolut unschlagbar. Mugello-Sieger Pasini verwies Tom Lüthi auf Rang drei, der aber trotzdem wichtige Punkte in der WM gutmachte, weil Leader Morbidelli mit Problemen zu kämpfen hatte. Die beiden deutschen Starter Cortese und Schrötter dagegen beendeten ihr Rennen im Kiesbett.
Der Start: Von der Pole weg setzte sich Marquez sofort in Führung, hinter ihm reihte sich Morbidelli ein. Lüthi musste in Turn 4 nach einer Berührung mit Pasini gleich weit gehen und verlor zahlreiche Positionen. Schon nach wenigen Kurven drängte sich Pasini an Morbidelli vorbei, dieser konterte, sodass sich Marquez sofort absetzen konnte und nach der ersten Runde schon eine Sekunde Puffer hinter sich hatte. Abgesehen von Lüthi lagen vorerst alle deutschsprachigen Fahrer außerhalb der Punkteränge.
Schon in der zweiten Runde fuhr Marquez mit 1:49.712 einen neuen Streckenrekord und hatte damit bereits 2,3 Sekunden Luft zu Morbidelli und Pasini. In jedem Sektor machte er weitere Zehntel gut.
Eingangs der vierten Runde ging Pasini an Morbidelli vorbei, doch auch er machte keine Zeit auf Marquez gut. Nach fünf Runden lag Marquez bereits 3,3 Sekunden vor seinen Verfolgern in einer Gruppe um Pasini, Morbidelli, Oliveira und Lüthi. Der Schweizer konnte in Runde sechs an Oliveira vorbeigehen, der die Pace der Gruppe nicht ganz halten konnte. Pasini versuchte sich abzusetzen, während Lüthi Morbidelli bedrängte.
In Runde sieben zog Lüthi in Turn 5 an Morbidelli vorbei, der beinahe die Front verlor. Auch Oliveira drängte sich durch. Lüthi nahm sofort die Verfolgung von Pasini auf, während Marquez an der Spitze einsam schnelle Runden am laufenden Band ablieferte.
In den folgenden Runden lieferte Lüthi beständig die schnellsten Zeiten, konnte aber die acht Zehntel Rückstand auf Pasini nicht schließen. Schrötter und Aegerter lieferten beide eine Aufholjagd und arbeiteten sich in die Punkteränge vor, während Cortese und Raffin dem Feld hinterher fuhren, bis Cortese kurz vor Rennmitte auch noch im Kies landete. Marquez ließ in der Pace etwas nach, als die Reifen abbauten, behielt aber seinen Puffer von über vier Sekunden.
Mit noch acht Runden auf der Uhr legte Pasini zu und nahm Lüthi sogar wieder Zeit ab, auf den viertplatzierten Oliveira hatte der Schweizer aber einen ordentlichen Puffer. Morbidelli hatte auf Rang sechs Schwierigkeiten und wurde von Navarro eingeholt, konnte sich aber vor ihm halten. Schrötter stieß im letzten Renndrittel bis in die Top Ten vor, während Aegerter mit abbauenden Reifen wieder aus den Punkterängen verdrängt wurde.
In den letzten Runden fiel Marquez‘ Pace etwas ab, doch mit noch zwei Runden auf der Uhr hatte er immer noch beruhigende vier Sekunden Luft auf Pasini, der wiederum über eine Sekunde Puffer auf Lüthi hatte. Weiter hinten im Feld tobten dagegen bis zum Ende wilde Positionskämpfe, während Schrötter auf Rang zehn liegend noch stürzte.
Die Platzierungen: Damit war Marquez der Sieg nicht zu nehmen, Pasini holte Rang zwei und Lüthi wurde Dritter. Oliveira fuhr als Vierter vor Baldassarri ins Ziel, Morbidelli betrieb als Sechster WM-Schadensbegrenzung. Navarro verteidigte Rang sieben gegen Quartararo und Vierge, Syahrin holte Rang zehn. Ebenfalls Punkte gab es für Nakagami, Corsi, Vinales, Bagnaia und Locatelli. Aegerter wurde am Ende 17., Raffin holte Rang 24.
Die Zwischenfälle: Schon in der ersten Runde stürzte Nagashima in Turn 10, konnte aber weiterfahren. In Runde drei stürzte Mackenzie in Turn 3. In Runde 11 crashte Cortese in der Startkurve, blieb aber unverletzt. Acht Runden vor Schluss gab Manzi an der Box auf. In der vorletzten Runde stürzte auch noch Schrötter.
Das Wetter: Wolkenloser Himmel und sengende Sonne, so empfing Katalonien die Moto2 zu ihrem Rennen. Die Luft hatte stattliche 34 Grad, der Asphalt erhitzte sich auf 48 bis 50 Grad.
Die Analyse: Eine beeindruckende Leistung von Alex Marquez, er zog vom Start weg sein Rennen fehlerlos durch. Morbidelli büßte wichtige Punkte auf Lüthi ein, während Pasini demonstrierte, dass sein Sieg in Mugello kein One-Hit-Wonder war. Totalausfall dagegen für die deutschen Starter, weder Schrötter noch Cortese konnten vor ihren Stürzen im Kampf um die Spitze mithalten.
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