Sonntag

Jonas Folger (8.): Einen guten Start ins Rennen legte Jonas Folger hin. Von Startplatz elf aus ging es sofort um ein paar Plätze nach vorne in die Top-10. Im Anschluss lag Folger zunächst in Lauerstellung zur Gruppe, die um Platz drei kämpfte. Mehr als den Anschluss nach vorne halten konnte Folger jedoch nicht. Durch den Ausfall von Sam Lowes kletterte Folger um einen Platz nach oben, musste sich aber später noch Hafizh Syahrin geschlagen geben, sodass es am Ende Platz acht wurde.

"Zu Beginn funktioniert das Motorrad immer gut mit neuen Reifen, aber sobald sich die Verhältnisse ändern, sprich das Motorrad zu heiß wird, weniger Sprit im Tank ist und die Reifen nachlassen, verliere ich total die Balance und mache viel zu viele Fehler. Dadurch bin ich für den kurzen Moment zu langsam und verliere den Anschluss. So war es im heutigen Rennen. Zum Schluss, als ich mich umgestellt hatte, ging es wieder besser. Uns fehlen einfach generell zwei, drei Zehntel. Das ist ganz klar, denn ich kann zwar immer meine Position irgendwie halten und mitfahren, aber das nur mit Gewalt und mit sehr viel Risiko."

Sandro Cortese (9.): Am Start ging es wieder mal um einige Plätze nach hinten für Sandro Cortese. In bewährter Manier kämpfte sich der Deutsche aber wieder nach vorne, von außerhalb der Punkteränge bis in die Top-10. Mit zunehmendem Rennverlauf wurde Cortese immer stärker, am Ende fehlte ihm als Neunter nur eine Sekunde zu Folger im Ziel.

"Ich hatte kein gutes Gefühl in den ersten Runden. Darum bin ich am Anfang auf Platz zwölf zurückgefallen. Auf der Bremse ist mir regelrecht das Vorderrad eingeklappt. Dann sind vor mir Pasini und Oliveira gestürzt. Wenn man selber schon mit dem Vorderrad zu kämpfen hat und dann zwei Fahrer vor sich stürzen sieht, brauchte es etwas bis das Vertrauen wieder zurückkehrt. Runde für Runde habe ich mich verbessert und bin gegen Ende meine schnellste Zeit gefahren. Ich habe alle Macht in Bewegung gesetzt, Jonas zum Schluss noch einzuholen. Aber es hat leider nicht gereicht."

Marcel Schrötter (11.): Pech hatte Marcel Schrötter zu Beginn des Rennens. Schrötter wäre fast in die Kollision in der ersten Kurve um Xavier Simeon verwickelt gewesen und fiel ihm Anschluss bis außerhalb der Top-20 zurück. Schrötter kämpfte sich jedoch wieder bravourös nach vorne und ließ einen Konkurrenten nach dem anderen hinter sich. Der verdiente Lohn: Platz elf und fünf Punkte.

"Nachdem ich am Start gut wegkam und meiner Meinung nach eine ordentliche erste Runde zusammenbrachte, bin ich in Kurve vier angeschubst geworden. Das Rennen war quasi gelaufen, als ich mich als einer der Letzten wieder einreihte. Ich habe trotzdem jede Runde bis ans Limit gepusht. Es gelang mir auch relativ schnell bis in die Top 15 nach vorn zu kommen. Ein, zwei Runden mehr und ich hätte Marquez noch schnappen können, sowie auch Sandro (Cortese) bestimmt nicht ausser Reichweite lag."

Sandro Cortese fuhr seinen Landsleuten im Qualifying davon, Foto: Dynavolt Intact GP
Sandro Cortese fuhr seinen Landsleuten im Qualifying davon, Foto: Dynavolt Intact GP

Samstag

Sandro Cortese (7.): Eines der seltenen teaminternen Erfolgserlebnisse konnte Sandro Cortese im Misano-Qualifying bejubeln: Er schaffte es, Jonas Folger hinter sich zu lassen! Während der gesamten Session war Cortese bester Deutscher, zunächst lag er auf Platz fünf, doch diesen konnte er nicht lange halten. Am Ende wurde es Startplatz sieben. Der Start in den Samstag war nicht ganz so gut, im FP3 landete Cortese auf Rang 16.

"Das ganze Qualifying lief reibungslos. Ich bin viele schnelle Runden gefahren. Jede Runde, die ich gezogen bin, war nah an meiner Top-Zeit dran. Wir haben wirklich gute Fortschritte gemacht. Endlich sind wir einmal belohnt worden, auch wenn es nur das Qualifying war. Aber es ist Balsam für die Seele, wenn alles gut läuft. Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Die Zeiten sind sehr eng beieinander. Gut war, dass ich zum Schluss noch zwei schnelle Runden gefahren bin und mich das dazugewonnene Zehntel noch etwas nach vorne gebracht hat. Ich habe im Durchschnitt einen guten Speed. Ich denke nicht, dass wir morgen im Rennen tiefe 37er-Zeiten fahren werden, daher bin ich zuversichtlich, dass wir gut dabei sein können."

Jonas Folger (11.): Im teaminternen Duell musste sich Jonas Folger im Qualifying geschlagen geben. Er war im Abschlusstraining nicht ganz auf dem Niveau von Cortese unterwegs, lag stets nur minimal hinter seinem Teamkollegen. Am Ende verpasste Folger als Elfter die Top-10 und startet damit aus Reihe vier. Im FP3 lief es noch vielversprechender für Folger, in dieser Sessions wurde er Sechster.

"Die Balance vom Motorrad war heute Nachmittag ganz gut, aber im Qualifying tauchten Probleme mit dem Grip auf. Damit hatte ich am meisten zu kämpfen. Auf die Temperaturen kann ich es nicht schieben, da diese für alle gleich waren. Wir wissen noch nicht genau, woran es gelegen hat. Ob es an meiner Fahrweise oder am Setting liegt, müssen wir noch analysieren. Im ersten und im letzten Sektor habe ich immer ziemlich viel verloren. Sechs Zehntel Rückstand zur Spitze sind nicht wenig. Wenn wir aufs Podium fahren wollen, müssten wir uns noch um eine halbe Sekunde verbessern. Im Warm-Up morgen früh werden wir versuchen, eine Lösung zu finden."

Marcel Schrötter (13.): Mit seinen Landsmännern mithalten konnte Marcel Schrötter. Im Qualifying war er auf demselben Niveau wie Cortese und Folger unterwegs. Zu Beginn lag er noch knapp in den Top-10, bis zum Ende der Session wurde Schrötter noch etwas durchgereicht. Schließlich sprang Startposition 13 heraus. Im dritten freien Training am Vormittag wurde Schrötter Neunter.

"Ich konnte meine bislang beste Rundenzeit an diesem Wochenende bereits sehr früh und auch wirklich easy verbessern. Doch anschliessend war ich immer alleine da draussen unterwegs. Das war eigentlich gut, um meinen Rhythmus zu finden. Aber im zweiten Exit - unser Plan war nur auf einem Stopp ausgelegt - war es unmöglich ein schnelles Hinterrad zu finden. Von dem her blieb mir nichts Anderes übrig, als eben alleine für Rundenzeiten zu pushen. Beim Stopp sah ich auch am Zeitenmonitor, dass fünf, sechs Leute in meiner Umgebung ziemlich exakt die gleiche Rundenzeit stehen haben. Schliesslich gelang es mir auch meine Zeit zu verbessern und ich konnte diese sogar mehrere Runden fahren. Das ist sicher positiv im Hinblick auf das Rennen. Aber es reichte eben nicht, um diese Jungs hinter mir zu lassen."

Am Freitag war Jonas Folger bester Deutscher, Foto: Dynavolt Intact GP
Am Freitag war Jonas Folger bester Deutscher, Foto: Dynavolt Intact GP

Freitag

Jonas Folger (6.): Einen guten Start ins Wochenende legte Jonas Folger hin. Schon am Vormittag im ersten freien Training hielt sich der Deutsche konstant in der Spitzengruppe auf und beendete die Session schließlich als Fünfter. Diese Leistung konnte Folger am Nachmittag bestätigen. Das zweite freie Training und damit auch den Freitag beendete Folger auf Platz sechs, ihm fehlen sechs Zehntelsekunden auf den Schnellsten, Takaaki Nakagami.

"Wir haben heute den ganzen Tag überwiegend an der Balance des Motorrades gearbeitet. Vorn konnten wir bereits eine gute Lösung finden. Das ist sehr wichtig gewesen. Morgen konzentrieren wir uns vermehrt auf hinten. Wir wollten keine allzu großen Schritte gehen, deswegen haben wir uns mit kleinen Handgriffen angenähert. Umso mehr ich probiert und gepusht habe, umso mehr hat sich das Gefühl für das Hinterrad verschlechtert. Das Bike ist hinten noch zu weich. Daher werden wir morgen versuchen, mir mehr Support zu verschaffen, sobald ich ans Gas gehe."

Sandro Cortese (9.): Für Sandro Cortese geht es auch wieder aufwärts. Der Moto3-Weltmeister von 2012 klassierte sich in beiden Trainingssessions in den Top-10. Nach Platz zehn am Vormittag sprang für Cortese am Nachmittag Rang neun heraus. Auf Folger fehlt dem Deutschen gerade einmal eine Zehntelsekunde, zur Spitze beträgt der Abstand sieben Zehntel.

"Der erste Trainingstag hier ist wirklich positiv verlaufen. Alles hat gut funktioniert, ohne Zwischenfälle. Ich habe bereits einen guten Rhythmus finden können, was vor allem im Hinblick für Sonntag und die Renndistanz zuversichtlich stimmt. Wir können zufrieden sein, denn wir haben schon eine sehr gute Richtung eingeschlagen. Ich konnte meine Zeiten alleine fahren, daher passt alles soweit. Für morgen haben wir, rein vom Setup her, nicht mehr viel auszuprobieren. Das heißt, einfach nur Gas geben."

Marcel Schrötter (11.): Auch Marcel Schrötters Auftakt zum San Marino GP in Misano kann sich sehen lassen. Für ihn läuft es an der Rimini-Küste zumindest am Freitag wieder besser als noch vor Wochenfrist in Silverstone. Nach Platz neun im ersten freien Training schloss Schrötter die zweite Session und damit auch den Tag als Elfter ab, mit einem Defizit von sieben Zehnteln auf Spitzenreiter Nakagami.

"Unser Plan für heute war, möglichst vielen Runden zu fahren und jeweils nur Kleinigkeiten anzupassen, sowie auch, dass ich an meinen Fahrstil für diese Piste feile. Ich hatte im Kurveneingang zu kämpfen und konnte ich Linie nicht halten. Nichtsdestotrotz haben wir ein Bike, auf dessen aktuellen Stand wir aufbauen können. In jeden Fall wissen wir nach diesem arbeitsreichen Tag, wo und in welchen Bereichen wir uns verbessern können. Ausgenommen von Nakagami sind wir nicht allzu weit von den Top-Jungs entfernt. "