Thomas Lüthi ist seinem Ruf als Mr. Le Mans wieder einmal gerecht geworden. Lüthi war der erste Fahrer in der mittleren Klasse, der auf dem Bugatti Circuit die 1:37er-Schallmauer durchbrechen konnte und sicherte sich mit einem neuen Pole-Rekord von 1:36.847 die Bestzeit. Für den Schweizer ist es die erste Pole-Position in der laufenden Saison.

Die Platzierungen: Alex Rins übernahm früh die Führung vor Thomas Lüthi und Jonas Folger im Qualifying der mittleren Klasse, doch Lüthi konterte mit einem neuen Moto2-Rekord von 1:37.059. Nach zehn Minuten schließlich war die 1:37er-Schallmauer Geschichte: Lüthi fuhr eine neue Bestzeit in 1:36.847. Rins hielt sich dahinter auf Platz zwei, gefolgt von Lokalmatador und Weltmeister Johann Zarco. Folger fiel nach seinem Sturz auf Platz sieben zurück, konnte sich mit seiner frühen Zeit aber ebenso in den Top-10 halten wie Marcel Schrötter.

Wenige Minuten vor Ablauf der Zeit nahm die Session wieder Fahrt auf. Lorenzo Baldassarri kletterte auf Platz zwei, Simone Corsi verbesserte sich auf Rang vier. Folger verbesserte seine Zeit, blieb aber Siebter. Rins schnappte sich Platz zwei mit einer 1:36.899 zurück. An der Pole-Position für Lüthi konnte aber keiner der Moto2-Piloten mehr rütteln. Der Schweizer startet mit Alex Rins und Lorenzo Baldassarri aus der ersten Reihe, gefolgt von Simone Corsi, Johann Zarco und Franco Morbidelli. In Reihe drei stehen Takaaki Nakagami, Jonas Folger und Sam Lowes.

Die Zwischenfälle: Nach wenigen Minuten lag Jonas Folger als erster Fahrer im Kies, dem deutschen ist in Kurve sieben das Vorderrad eingeklappt. Kurz darauf gab es Stürze im Minutentakt, denn wenig später ging auch Xavier Simeon zu Boden. Den Belgier erwischte es in Kurve neun. Ratthapark Wilairot stürzte zudem in Kurve acht, Xavi Vierge in Turn sieben. Kurz vor Schluss crashten auch Miguel Oliveira in Turn elf und Johann Zarco in Kurve vier. Nach Ablauf der Zeit nahm zudem Mattia Pasini noch eine Bodenprobe in Turn acht. Alle Stürze verliefen harmlos.

Das Wetter: Im Vergleich zum MotoGP-Qualifying haben sich die Bedingungen für die mittlere Klasse nicht geändert. Nach wie vor präsentierte sich der Himmel über Le Mans leicht bewölkt, und nach wie vor herrschten Temperaturen von knapp unter 23 Grad Celsius in der Luft und ca. 36 Grad Celsius auf dem Asphalt.

Die Analyse: Keine Frage, Lüthi und Rins haben sich an diesem Wochenende als die Siegfavoriten herauskristallisiert. Doch es gibt einige Fahrer, die man in Le Mans nicht außer Acht lassen darf: Lokalmatador Johann Zarco etwa, oder Jonas Folger, der für ein Top-Ergebnis aber erst einmal seine exorbitant hohe Sturzquote verringern muss. Auch mit WM-Leader Sam Lowes sollte zu rechnen sein.