Jonas Folger darf sich über seinen zweiten Podestplatz der Saison freuen. Der Bayer musste sich beim Grand Prix von Spanien in Jerez nur Polesitter Sam Lowes geschlagen geben und holte mit Platz zwei sein bestes Saisonresultat. Sandro Cortese und Marcel Schrötter kamen nach Stürzen nicht ins Ziel. Die Schweizer Fans durften Top-10-Plätze von Tom Lüthi und Dominique Aegerter bejubeln sowie die ersten WM-Punkte von Jesko Raffin. In der Gesamtwertung baute Lowes seinen Vorsprung auf Rins auf zehn Punkte aus. Folger liegt als bester Deutscher aktuell 25 Punkte zurück, Lüthi fehlen als bestem Schweizer nur 13 Zähler.
Der Rennverlauf: Jonas Folger startete gut und schnappte sich die Führung von Sam Lowes. Sandro Cortese verlor am Start seine Position in den Top-3 und auch Tom Lüthi verlor nach einem Beinahe-Highsider beim Herausbeschleunigen aus der ersten Kurve viele Plätze. In der zweiten Runde konnte Lowes die Führung von Folger wieder zurück erobern.
Nach acht Runden hatte sich ein Top-Trio auf Lowes, Folger und Alex Rins um eineinhalb Sekunden vom Rest des Feldes abgesetzt. Es folgte Solokämpfer Franco Morbidelli, ehe mit weiteren zwei Sekunden Rückstand die große Verfolgergruppe fuhr, in der sich auch Marcel Schrötter, Dominique Aegerter und Lüthi befanden. Nach einem Sturz war das Thema Top-10 für Schrötter allerdings beendet.
Zu Mitte des Rennens hatte sich das Feld ein wenig auseinander gezogen. Lowes und Folger konnten sich an der Spitze absetzen, dahinter fuhren Rins und Morbidelli solo, ehe das Duo Lorenzo Baldassarri und Miguel Oliveira folgte. Erst dahinter konnte sich ab Rang sieben die große Gruppe mit Lüthi und Weltmeister Johann Zarco sowie Aegerter platzieren. Neun Runden vor dem Ende konnte sich Lowes absetzen und Folger zum ersten Mal an diesen Tag um mehr als eine Sekunde abhängen.
Lüthi konnte sechs Runden vor dem Ende Oliveira so sehr unter Druck setzen, dass der Portugiese zu Sturz kam und der Schweizer sich über Platz sechs freuen durfte. Vier Runden vor Schluss kassierte allerdings Weltmeister Zarco Lüthi, der aber von einem späten Sturz von Baldassarri in der letzten Runde profitierte und Sechster wurde. Mit Dominique Aegerter (8.), Jesko Raffin (14.) und Robin Mulhauser (15.) punkteten alle vier Schweizer. An der Spitze tat sich in der Schlussphase nichts mehr und so lief Lowes vor Folger, Rins, Morbidelli ein.
Die Zwischenfälle: Schon in der ersten Runde gab es einen schlimmen Zusammenstoß zwischen Ratthapark Wilairot und Xavi Vierge. Der Spanier landete dabei unter seinem Motorrad, Wilairot blieb kurz regungslos im Kies liegen. Letztlich konnten aber beide Fahrer die Unfallstelle eigenständig verlassen. In der Anfangsphase gingen Simone Corsi und Alex Marquez zu Boden. In der vierten Runde verlor leider Sandro Cortese beim Anbremsen von Turn 2 seine Kalex.
Nach elf Runden war das Rennen für einen zweiten Deutschen zerstört: Marcel Schrötter ging auf Rang sieben liegend zu Boden in der letzten Kurve. Er stieg zwar auf, flog in Turn 9 aber noch ein zweites Mal und beendete daraufhin sein Rennen. Danny Kent, Miguel Oliveira und Axel Pons konnten den vierten WM-Lauf ebenfalls nicht beenden.
Das Wetter: Die Sonne heizte bei 23 Grad Lufttemperatur den Asphalt auf bis zu 36 Grad auf.
Die Analyse: Was für ein Sturzfestival! Nur 15 Fahrer hielten sich in diesem Rennen schadlos, leider erwischte es dabei auch Sandro Cortese und Marcel Schrötter, die auf aussichtsreichen Positionen lagen. Jonas Folger hielt zwar lange Zeit mit Sieger Sam Lowes Schritt, ließ gegen Ende aber deutlich abreißen. In der WM-Wertung konnten sich Lowes und Rins nun etwas Luft verschaffen.
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