Sonntag

Thomas Lüthi (5.): Gutes Ende für Thomas Lüthi im Rennen. Der Schweizer kämpfte sich durch die Verfolgergruppe durch bis auf Position fünf nach vorne, wobei er auch vom Sturz Alex Marquez' profitierte. Dort fand die Aufholjagd Lüthis ein Ende. Nach vorne zu den Top-4 war nämlich der Zug längst abgefahren. So beschränkte sich Lüthi darauf, Rang fünf abzusichern.

"Die Klassierung ist nicht schlecht, doch der Abstand zu den Vordersten viel zu groß. Ich rede dabei weniger von Rabat und Rins, sondern vor allem von Lowes und Folger. Ich hätte in der Lage sein sollen, mit ihnen um den dritten Podest-Platz zu kämpfen", zeigt sich Lüthi besorgt ob des großen Abstandes nach vorn. "Nach dem Desaster in Misano haben wir einen meiner Meinung nach sehr interessanten Weg bei der Technik eingeschlagen. Und ich werde bei den vier noch ausstehenden Rennen ganz sicher alles geben, um noch weiter nach vorne zu kommen."

Thomas Lüthi war entsetzt über den Abstand nach vorn, Foto: Tobias Linke
Thomas Lüthi war entsetzt über den Abstand nach vorn, Foto: Tobias Linke

Randy Krummenacher (17.): Von den vielen Ausfällen nicht profitieren konnte Randy Krummenacher. Der Schweizer blieb, wie schon am ganzen Wochenende, im Rennen blass und verpasste mit Platz 17 den Sprung in die Punkteränge. Im Duell gegen Xavi Vierge um Rang 16 war Krummenacher unterlegen, doch zu Marcel Schrötter auf Position 15 fehlten acht Sekunden!

"Ein Rennen zum Vergessen, mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Der einzig Positive Aspekt war mein Start, der wirklich gut gelungen ist und ich war in den ersten Kurven aggressiver als sonst", winkt Krummenacher ab. "Von dem her konnte ich mich gut behaupten. Aber generell konnte ich heute keine höhere Pace fahren, es war frustrierend. Wenn man am Renntag das Warm Up fast gänzlich versäumt, ich bin nur drei Runden gefahren, dann ist es wenig verwunderlich, wenn am Ende nicht mehr herauskommt."

Robin Mulhauser verlor den Kontakt zu den Punkterängen schon am Start, Foto: Tobias Linke
Robin Mulhauser verlor den Kontakt zu den Punkterängen schon am Start, Foto: Tobias Linke

Robin Mulhauser (19.): Ein unauffälliges Rennen zeigte Robin Mulhauser am Aragon-Sonntag. Von Startposition 26 aus ging es für den Schweizer zwar nach vorne, aber nicht weit genug, um an den Punkterängen zu klopfen. Seine Verfolger Jesko Raffin, Florian Alt und Thitipong Warokorn konnte Mulhauser dagegen um sieben Sekunden abschütteln und damit als ungefährdeter 19. den Zielstrich kreuzen. "Meine beiden Starts waren ziemlich gut, aber ich liess mich in der ersten Kurve im Pulk einschliessen", so Mulhauser rückblickend.

"In der zweiten ist Siméon noch einmal gestürzt, sein Motorrad rutschte über die Strecke. Um ihm auszuweichen, musste ich neben die Strecke und habe dabei den Kontakt zur Gruppe verloren, die später um die WM-Punkte kämpfte. Ich habe an diesem Wochenende wieder sehr viel gelernt. Wenn es mir zukünftig gelingt, in der Qualifikation besser abzuschneiden, kann ich in den ersten Kurven und Runden das Durcheinander in der zweiten Hälfte des Feldes vermeiden."

Jesko Raffin (20.): Ein Duell der beiden letztjährigen Titelrivalen in der spanischen Moto2-Meisterschaft entbrannte auch wieder in Aragon - auch wenn es heute nur um Platz 20 ging. Florian Alt war, ebenso wie Federico Fuligni, kurzzeitig an Jesko Raffin vorbeigegangen. Doch in der letzten Runde stürzte der Italiener und Raffin konnte gegen Alt kontern. Damit ging der 20. Rang im Ziel an den Schweizer.

Dominique Aegerter (Ausfall): Kurz und schmerzvoll, so könnte man den Aragon-GP für Dominique Aegerter ganz kurz zusammenfassen. Noch in der ersten Runde wurde der Schweizer von Xavier Simeon abgeschossen und blieb anschließend im Kiesbett liegen. Dadurch musste das Rennen in Runde zwei abgebrochen werden. Beim Neustart war Aegerter nicht mehr mit von der Partie. Wie sich am Sonntag Abend herausstellen sollte, hat sich Aegerter bei dem Unfall doch schlimmer verletzt.

Samstag

Thomas Lüthi (8.): Bester Schweizer am Aragon-Samstag war wieder einmal Thomas Lüthi. Der Interwetten-Pilot war konkurrenzfähiger als noch am Freitag unterwegs, klassierte sich im FP3 auf Rang sieben. Im Qualifying ärgerte sich Lüthi einmal kurz, als er in der Zieleingangskurve behindert wurde. Am Ende fuhr er sich mit der achtschnellsten Zeit in die dritte Reihe.

Dominique Aegerter stürzte im Qualifying, Foto: Tobias Linke
Dominique Aegerter stürzte im Qualifying, Foto: Tobias Linke

Dominique Aegerter (14.): Bereits früh in der Qualifyingsession machte Dominique Aegerter Bekanntschaft mit der Auslaufzone in der Korkenzieher-ähnlichen Schikane des Motorland Aragon. Seinen Sturz überstand Aegerter allerdings unbeschadet. Nachdem er zu Beginn der Session noch in den Top-10 lag, ging es für Aegerter im Laufe der Session immer weiter bergab. Am Ende reichte es für Startplatz 14.

Randy Krummenacher (19.): Nicht wirklich auf Touren kam Randy Krummenacher auch am Samstag. Zwar wurde Krummenacher am Samstag nicht von Landsmann Robin Mulhauser geschlagen, Platz 19 im Qualifying dürfte dennoch nicht der Anspruch des Eidgenossen sein. Immerhin: Mit dieser Platzierung liegt er immer noch weiter vorne als in der kombinierten Zeitenliste der freien Trainings, als Krummenacher auf Position 26 geführt wurde.

"Im Gegensatz zu den freien Trainings verlief das Qualifying wesentlich erfreulicher", lautete Krummenachers logisches Fazit. "In den freien Sessions taten wir uns schwer auf Rundenzeiten zu kommen, doch heute Nachmittag gelang uns ein wirklich guter Schritt. Dieser Step war zwar gut, aber immer noch nicht gut genug. Wir lassen nichts unversucht, um uns bis zum Rennen weiter zu verbessern. In jedem Fall müssen morgen ein paar Punkte drinnen sein und das ist es, für das ich im Rennen alles geben werde."

Robin Mulhauser (26.): Einen unauffälligen zweiten Trainingstag legte Robin Mulhauser hin. Der Schweizer konnte seine Leistung vom Freitag (Platz 23 und Randy Krummenacher bezwungen) nicht ganz bestätigen. Im FP3 wurde Mulhauser auf Platz 27 notiert. Im Qualifying konnte er sich nur um eine Position verbessern und sich Rang 26 sichern.

Jesko Raffin (30.): Jesko Raffin startete gut in den zweiten Trainingstag im Motorland Aragon. Nach dem dritten freien Training lag der spanische Moto2-Champion immerhin auf Rang 24. Im Qualifying konnte er diese Platzierung nicht bestätigen und holte sich als 30. die rote Laterne von seinem ehemaligen Titelkonkurrenten in Spanien, Florian Alt, ab.

Auch Thomas Lüthi konnte am Freitag nicht in die Top-10 vordringen, Foto: Tobias Linke
Auch Thomas Lüthi konnte am Freitag nicht in die Top-10 vordringen, Foto: Tobias Linke

Freitag

Thomas Lüthi (11.): Dass er außerhalb der Top-10 landete, lag vor allem daran, dass Tom Lüthi am Nachmittag als einziger Moto2-Fahrer überhaupt seine Zeit nicht verbessern konnte. Am Vormittag sah die Welt noch in Ordnung aus und der Interwetten-Pilot klassifizierte sich auf dem dritten Rang. Allerdings scheint er am Nachmittag in die falsche Richtung gebaut zu haben, seine 1:53.934 konnte er nicht mehr erreichen. In 1:54.073 Minuten wurde er nur 14., in der Endabrechnung reicht seine Zeit vom Vormittag noch zu Rang elf, acht Tausendstel hinter den Top-10.

Lüthi blieb allerdings von Problemen nicht verschont, wie er hinterher einräumen musste: "Am Nachmittag gab es leider ein Problem mit der Vorderradbremse, das uns viel Zeit gekostet hat. Wir mussten die Bremsflüssigkeit nach einer Komplettreinigung der Anlage austauschen. Nachher ging es etwas besser, auch wenn die Bremsleistung nicht so präzis abrufbar war wie gewünscht. Wir haben also noch einige Arbeit vor uns."

Dominique Aegerter (17.): Der Tag fing schlecht an und wurde nur geringfügig besser: Ein indiskutabler 21. Platz im FP1 verspricht kein vielversprechendes Wochenende. Im FP2 konnte sich Aegerter zwar um 1,2 Sekunden steigern, allerdings gelang dies der Konkurrenz auch. In 1:54.144 Minuten kam der 24-Jährige nicht über Platz 17 hinaus, doch das Ergebnis an sich sagt nur die halbe Wahrheit: Es fehlen lediglich zwei Zehntelsekunden auf die Top-10. Trotzdem wird Dominique Aegerter mit einem Rückstand von einer Sekunde auf die Spitze nicht zufrieden schlafen gehen.

Aegerter hat dabei schon seine Schwachstelle ausfindig gemacht: "Seit dem ersten Training am Morgen habe ich Sorgen bei den Kurveneingängen. Ich kann nicht so bremsen wie gewünscht, und so kann ich auch nicht genügend locker fahren. Am Nachmittag wurde der Rückstand geringer, obwohl ich versucht habe, ein Maximum an weichen Reifen, die wesentlich mehr Grip bieten, zu sparen." Das weitere Wochenende geht er optimistisch an: "Ich liege weniger als eine Sekunde hinter der Bestzeit zurück, und es ist durchaus möglich, morgen in der Qualifikation in die Top-10 zu fahren."

Robin Mulhauser (23.): Als Erfolg kann Mulhauser verbuchen, seinen Landsmann Randy Krummenacher geschlagen zu haben. Eine Zeit von 1:54.745 Minuten bedeutete den 23. Platz in der Endabrechnung - eine Position vor seinem Landsmann. Im Vergleich zum ersten Training war das eine Steigerung um 1,5 Sekunden. Am Vormittag kam er noch nicht so gut klar und in 1:56.262 Minuten nicht über den 27. Rang hinaus. Ganz so einfach wie für Aegerter wird der Positionsgewinn für ihn aber nicht, der 20. Platz ist schon vier Zehntel weg.

"Ich habe das Gefühl, den besten ersten Trainingstag seit meinem Einstieg in die Grand-Prix-Szene hinter mir zu haben. Ich kenne die Strecke gut, vor zwei Jahren habe ich hier meinen ersten GP bestritten", frohlockt Mulhauser. Entsprechend nimmt sich der Schweizer auch einiges für den Samstag vor: "Am Morgen habe ich für die Grundabstimmung harte Reifen verwendet, am Nachmittag haben wir auf die weichen Reifen gewechselt, was sofort 1,5 Sekunden Zeitverbesserung zur Folge hatte. Mein Gefühl für die Kalex ist sehr gut und ich hoffe, dass ich morgen in der Qualifikation einige Runden hinter Tom mithalten und so in der Hierarchie der Moto2-Klasse einen Sprung nach vorne machen kann."

Randy Krummenacher leistete sich am Freitag einen Sturz, Foto: JiR Racing
Randy Krummenacher leistete sich am Freitag einen Sturz, Foto: JiR Racing

Randy Krummenacher (24.): Was für Mulhauser ein Erfolg ist, stellt für Randy Krummenacher eine Ohrfeige dar. Schuld am 24. Platz ist insbesondere ein Sturz am Nachmittag, mit dem Krummenacher insbesondere die Reflexe von Tito Rabat austestete, der mit schnellen Manövern gerade eben verhindern konnte, den Gestürzten zu überfahren. Am Ende reichte es in 1:54.839 Minuten zu Rang 24 am Nachmittag und in der Endabrechnung, was exakt der Position vom Vormittag entspricht, als Krummenacher noch sieben Zehntel langsamer war.

"Der Auftakt in dieses Wochenende verlief von der Platzierung her weniger erfreulich. Doch ich habe schon ein gutes Gefühl für die Piste und die Bedingungen, daher bin ich zuversichtlich, dass uns morgen ein deutlicher Schritt gelingen wird. Hinzu kam auch, dass wir heute mit den Tests fortgesetzt haben", blickt Krummenacher trotz der enttäuschenden Platzierung nach vorne. "Ein harmloser Ausrutscher übers Vorderrad am Nachmittag tat nichts zur Sache. Von dem her gilt es locker zu bleiben, alles analysieren und morgen auf den Stand aufsetzen", lässt sich der Schweizer nicht beirren.

Jesko Raffin (29.): Gegenüber dem Vormittag musste Jesko Raffin im FP2 noch einen Platz an Federico Fuligni abgeben. 1:55.902 Minuten bedeuten Rang 29 von 31 Piloten. Vor Fuligni, der eine Zehntel weg ist, erstreckt sich eine Lücke von acht Zehnteln zu Louis Rossi. Es müssen also große Steigerungen her, will sich Raffin nach vorn orientieren.

"Ich bin mit dem Motorrad noch nicht zufrieden, es mangelt an Gefühl für die Front. Mein Rückstand auf die Spitze viel zu groß, vor allem auf dieser Piste, die ich ja gut kenne. Es gibt heute sicher noch ein längeres Meeting, bei dem wir uns die Datenaufzeichnungen genau anschauen werden, um eine Lösung des Problems zu finden. Morgen gilt es daher viel aufzuholen, nachdem die beiden ersten Trainings absolut nicht den Vorstellungen entsprechend verliefen", so Raffin.