Johann Zarco ist nicht zu stoppen: Der Franzose dominierte das zweite freie Training der Moto2 bei der Dutch TT. Die erste Hälfte der Session bestimmte Tito Rabat, bevor Zarco 20 Minuten vor Schluss als erster Moto2-Fahrer überhaupt unter 1:38 Minuten fuhr. In den Schlussminuten gelang dies noch vier weiteren Fahrern, einschließlich Jonas Folger. Letztlich lag die Bestzeit bei 1:37.670 Minuten vom Franzosen. Enttäuschend hingegen die am Vormittag so starken Schweizer: Sowohl Tom Lüthi als auch Dominique Aegerter kamen nicht an ihre Zeiten vom Vormittag heran.

Die Platzierungen: Zarco machte keine Gefangenen und legte in seiner letzten Runde eine eindrucksvolle Bestzeit hin, obschon er im letzten Sektor immer wieder eine Zehntel verlor. Simone Corsi und Sam Lowes folgten mit 0,196 und 0,208 Sekunden Rückstand extrem dicht beeinander auf den Plätzen zwei und drei, Jonas Folger kam auf 1:37.948 Minuten. Die Top-10 komplettierten Alex Marquez, Xavier Simeon, Esteve Rabat, Alex Rins, Franco Morbidelli und Julian Simon. Lüthi fuhr die zwölftbeste Zeit, Krummenacher, Aegerter und Cortest bildeten ein deutschsprachiges Trio auf den Plätzen 15 bis 17. Hinter Marcel Schrötter auf Platz 22 wiederholten Alt, Mulhauser und Raffin dieses Kunststück auf den Plätzen 25 bis 27.

Die Zwischenfälle: Einen ganz wilden Ritt legte Marcel Schrötter hin, der in der Linkskurve vor der letzten Schikane zu weit rausrutschte, eine runde Dirt Track in der Wiese dreht, über die Strecke schoss und das Kiesbett der Schikane auch noch gleich austestete. Bei dieser Rodeo-Einlage kamen weder Fahrer noch Motorrad zu Schaden. Etwas mehr kaputt ging beim einheimischen Wildcard-Pilot Jasper Iwema, der sich zehn Minuten vor Schluss in den Kies ablegte.

Das Wetter: Einige Wolken schoben sich am Nachmittag vor die Sonne, so dass die Streckentemperatur die 40 Grad nicht mehr erreichte. Bei 25 Grad Lufttemperatur heizte sich der Boden auf 38 Grad auf. Die Sonne kam immer wieder mal durch.

Die Analyse: Wo ist bloß die Pace der Schweizer abgeblieben? Vor allem Dominique Aegerter hatte Riesenprobleme, auch nur ansatzweise seine Zeit vom Vormittag zu wiederholen. Nicht zuletzt durch seine Bestzeit hat sich Johann Zarco wieder in die Favoritenrolle katapultiert. Vor allem seine Konstanz zeigt, wozu er in der Lage ist. Er fuhr gleich mehrfach unter 1:38 Minuten, das konnte sonst keiner so wiederholen. Doch das mahnende Beispiel von Lüthi und Aegerter zeigt, wie schnell es in der Moto2 gehen kann.