Das erste freie Training der Moto2 in Assen sah zunächst nach einer klaren Angelegenheit für Johann Zarco aus: Der Franzose bestimmte die Session über weite Strecken und hielt lange die Bestzeit. Doch gegen Ende der Session wurde noch einmal kräftig aufgedreht: Immer wieder wechselten sich die Schweizer Thomas Lüthi und Dominique Aegerter an der Spitze ab, im allerletzten Anlauf schnappte sich dann Sam Lowes die Bestzeit - die Uhr blieb bei 1:38.146 Minuten stehen.

Die Platzierungen: Sam Lowes war im letzten Anlauf Schnellster auf einer Einzelrunde. Dominique Aegerter klassifizierte sich 59 Tausendstelsekunden dahinter, gefolgt von Landsmann Lüthi mit 0,176 Sekunden Rückstand. Johann Zarco, der lange Zeit die Bestzeit hielt, fiel noch hinter Tito Rabat und Julian Simon auf Platz sechs zurück. Die Top-10 komplettierten Jonas Folger, Simone Corsi, Xavier Simeon und Alex Marquez. Sandro Cortese beendete die Session auf Platz 18 direkt hinter Randy Krummenacher. Marcel Schrötter kam nicht über P26 hinaus und lag nur einen Platz vor Jesko Raffin; Robin Mulhauser und Florian Alt komplettierten das Feld auf den Plätzen 30 und 31.

Die Zwischenfälle: Azlan Shah war die Attraktion des Trainings: Zunächst hatte der Malaie einen Ausritt gegen Hälfte der Session, stürzte aber nicht. Kurz vor Schluss fuhr er abermals durch den Kies, blieben aber wiederum sitzen. Ebenfalls nicht problemlos lief die Sitzung für Anthony West: Er musste seine Speed Up für fast die halbe Sitzung abstellen, fuhr aber gegen Ende wieder.

Das Wetter: Es bleibt einer schöner, sommerlicher Tag in Assen. Die Session startete bei 21 Grad Luft- und 27 Grad Asphalttemperatur. Beide Werte stiegen im Laufe der Session weiter an. Eine frische Brise mit 13 km/h machte das Zuschauen in der knallenden Sonne angenehm.

Die Analyse: Zwar hatte Lowes die Nase vorn, den stärksten Eindruck hinterließen jedoch die beiden Schweizer: Tom Lüthi und Dominique Aegerter lieferten gegen Ende des Trainings zwei beeindruckende Longruns ab und verbesserten die Bestzeit immer wieder. Es bleibt abzuwarten, ob Johann Zarco noch zulegen kann. Lange sah er wie der dominante Mann der Session aus, im letzten Drittel nahm er nur mehr eine Statistenrolle ein. Den WM-Führenden deshalb abzuschreiben wäre jedoch ein Riesenfehler.