Tom Lüthi hatte von allen deutschsprachigen Moto2-Piloten beim Grand Prix von Katalonien noch am meisten Grund zur Freude. Der Interwetten-Paddock-Pilot kam auf den fünften Platz. Dabei verpasste der 27-jährige Schweizer das Podest nur denkbar knapp. Lüthi hatte sich vom siebten Startplatz binnen zehn Runden an den dritten Platz vorgekämpft und baute anschließend anderthalb Sekunden Vorsprung zu seinen nächsten Verfolgern Mika Kallio und Johann Zarco auf. In den letzten beiden Runden schrumpfte dieser Vorsprung allerdings wieder in sich zusammen. Lüthi fuhr so am Limit, dass er zwei Rutscher wegstecken und seine Gegner vorbeiziehen lassen musste. "Ich war das ganze Rennen über am Limit, es ging einfach nicht schneller. Einmal ist mir das Vorderrad weggerutscht, das andere Mal das Hinterrad, und deshalb sind meine Verfolger wieder rangekommen und konnten an mir vorbei. Auf der Gegengeraden kam es danach nochmals zum Kampf, ich konnte gegen Kallio auf der Bremse zurückschlagen, doch Zarco hat profitiert von unserem Duell und schlüpfte innen an uns beiden vorbei. Am Ende blieb mir nur der fünfte Platz. Schade!", ärgerte sich Lüthi nach dem Rennen.

Corteses Pechsträhne geht weiter

Der Große Preis von Katalonien war für Sandro Cortese schneller vorbei als ihm lieb war. Auf einen super Start aus Reihe zwei folgte eine Kollision in der ersten Kurve und kurz darauf das frühe Aus. Nach dem Start kollidierte der 24-Jährige in der ersten Kurve mit seinem Landsmann Jonas Folger. Um nicht zu stürzen, musste er geradeaus fahren. Weit abgeschlagen ordnete sich Cortese auf Position 19 wieder ein. Allerdings konnte er seine Kalex kaum mehr unter Kontrolle bringen und landete nur eine Runde später im Kies. Der Berkheimer war maßlos enttäuscht: "In der ersten Kurve bin ich mit Jonas kollidiert. Ich musste dann erst einmal alles wieder richten und habe dadurch sehr, sehr viele Plätze verloren. Dann habe ich die Kontrolle über das Motorrad verloren. Eigentlich kann man gar nichts mehr dazu sagen. Im Moment läuft alles einfach nur schief. Es tut mir sehr leid."

Aegerter von Torres torpediert

Dominique Aegerter fiel unverschuldet zurück, Foto: Technomag carXpert
Dominique Aegerter fiel unverschuldet zurück, Foto: Technomag carXpert

Lange Zeit kämpfte Dominique Aegerter in Barcelona um das Podium, doch nach einer Attacke des übermotivierten Spaniers Jordi Torres und eines daraus entstandenen technischen Problems kam der Technomag-carXpert-Pilot nur auf dem enttäuschenden 14. Rang ins Ziel. Dennoch hatte der Schweizer Glück, dass er wegen der auf ihn prallenden Maschine des gestürzten Torres nicht selbst zu Fall kam. Nur mit sehr viel Geschick und Glück konnte Aegerter Schlimmeres verhindern und weiterfahren. "Das Podest war heute in Griffnähe. Leider hat das Schicksal anders entschieden. Das Motorrad von Torres hat mich heftig getroffen, die ganze Verkleidung ist davon gezeichnet. Irgendwie habe ich es wie durch ein Wunder geschafft, im Kies auf den Rädern zu bleiben. Danach habe ich mich als Neunter wieder eingereiht. Ich wollte weiterkämpfen, als das Motorrad plötzlich ausgesetzt hat. Bis ich den Kontaktschalter wieder umgelegt hatte, hatte ich erneut fünf Ränge eingebüßt. Mit dem beim Zusammenprall ziemlich ramponierten Motorrad habe ich danach noch Rundenzeiten geschafft, die für die vordersten Plätze gereicht hätten. Bisher hat sich Torres noch nicht bei mir für seinen Fehler entschuldigt", zeigte Aegerter kein Verständnis für das Verhalten seines Gegners.

Mulhauser holt bestes Moto2-Ergebnis

Immerhin gab es beim zweiten Piloten des Teams Technomag-carXpert Grund zur Freude. Der Nachwuchspilot Robin Mulhauser landete auf dem guten 18. Rang, nur 50 Sekunden hinter dem Sieger. Das ist bei Weitem das bisher beste Resultat des Fribourgers. Dementsprechend groß war die Freude bei Mulhauser: "Das war ganz klar das beste Rennen, seit ich in der Moto2-Klasse fahre. Erstmals bin ich weniger als eine Minute hinter dem Sieger ins Ziel gekommen, bin erstmals in den Top-20, und ich habe von der ersten bis zur letzten Kurve mitkämpfen können. Ich habe das Gefühl, dass ich heute einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht habe."

Krummenachers Rennen schon in Kurve eins gelaufen

Ein weiterer Grand Prix zum Vergessen für Randy Krummenacher. Der Iodaracing-Pilot war schon in Kurve eins in eine Kollision verwickelt und stürzte. So war für ihn nicht mehr als der 25. und somit letzte Platz möglich. "Ich war mir sicher, dass ich ein gutes Renne fahren werde, aber direkt nach dem Start habe ich mich schon neben der Strecke wiedergefunden. Wenigstens wurde das Bike nicht zu sehr beschädigt und ich konnte weiterfahren. Mein Rückstand war aber schon zu groß. Das ist schade, denn meine Pace war nicht weit von den Top-Ten entfernt. So etwas passiert in einem Rennen, aber es ist schwer zu akzeptieren", meinte Krummenacher.