Die wundersame Schweizer Erfolgsgeschichte könnte an diesem Wochenende auf dem Sachsenring ihre Fortsetzung finden: Nach dem Podestplatz von Thomas Lüthi in Barcelona und vor zwei Wochen der sensationellen Vorstellung von Dominique Aegerter in Assen, ebenfalls mit Platz 3, sieht es nach dem ersten Trainingstag so aus, als sei nun die Reihe am dritten Eidgenossen und zweiten Piloten im Team Technomag-carXpert, Randy Krummenacher.

Auf einer Strecke, die dem Zürcher schöne Erinnerungen bereitet - vierter Rang 2011 und damit das beste Resultat seiner Moto2-Karriere - war Krummenacher am ersten Trainingstag Siebtschnellster. Dieser erste Tag verlief für Dominique Aegerter mit Rang 23 ungleich schwieriger. Doch die Abstände auf der kurzen Piste sind sehr gering, Aegerter liegt nur 1,170 Sekunden hinter der Bestzeit.

Randy Krummenacher (7. Rang): Ich habe am Anfang etwas Mühe gehabt, mich auf dieser Strecke, die enger ist als alle andern, zurechtzufinden. Am Nachmittag ging es dann wesentlich flotter, sowohl fahrerisch wie technisch. Ich weiß aber, dass ich noch mehr attackieren kann und auch muss. Aber das Wichtigste ist, dass wir heute eine Abstimmung gefunden haben, welche die Reifen am besten schont. Die Reifen sind auf dem Sachsenring oft entscheidend für den Erfolg. Vor zwei Jahren, als ich die Reifen in der ersten Rennhälfte geschont hatte, konnte ich gegen Ende angreifen und viele Gegner überholen, während die andern alle Mühe hatten, überhaupt auf der Strecke zu bleiben. Am Schluss des heutigen Tages bin ich hinter Pol Espargaró gefahren, der am Ende Drittschnellster wurde. Ich hatte das Gefühl, dass er viel stärker ans Limit ging als ich, aber er steckt im Moment wieder voller Selbstvertrauen.

Dominique Aegerter (23. Rang): Wir haben die Lösung noch nicht gefunden. Das ist einfach gesagt, aber schwer zu akzeptieren. Am Morgen war ich schneller als am Nachmittag, das zeigt, dass wir vor einem echten Problem stehen. Wir sind dann beim Setup in die umgekehrte Richtung marschiert, aber auch das hat nicht gefruchtet. Ich kann nicht wirklich ans Limit gehen, wenn mir das Motorrad nicht genügend Feedback bietet. Ich fahre zwar sehr konstant, aber für die Top-10 fehlt mir noch eine halbe Sekunde. Da wartet am Samstag noch eine Menge Arbeit auf uns."