Nachdem tags zuvor in Frankreich alle Trainingssitzungen trocken blieben, war die Strecke am Samstagvormittag nach nächtlichen Regenfällen noch leicht feucht, was aber kein Problem für Sandro darstellte.

Der Dynavolt-Intact-Pilot fühlte sich nach kleineren Setup-Anpassungen wohl auf seiner Kalex und war auf dem besten Weg zu einer Top-15-Platzierung, als ihm der Südafrikaner Steven Odendaal in die Quere kam und Sandro seitlich der Strecke ausweichen musste. Dabei kam er zu Sturz und quetschte sich den Daumen seiner rechten Hand. Dank schneller Versorgung im Medical Center, wo das angelaufene Blut abgesaugt wurde, war der 23-Jährige wieder fit für das Qualifying am Nachmittag und auch sein stark beschädigtes Motorrad war wiederhergestellt.

Gegen Mitte der Qualifikation begann es, wie vorhergesagt, zu regnen, doch darauf waren Sandro und sein Team vorbereitet. Der Berkheimer notierte die 17. Zeit und wird morgen aus Reihe sechs zwischen Landsmann Marcel Schrötter und dem Spanier Julian Simon ins Rennen starten.

Sandro Cortese:
"Zum Glück konnte mich unser Teamfotograf Fritz Glänzel schnell ins Clinica Mobile fahren. Ich denke, ein paar Minuten später wäre es kritisch gewesen, weil der Daumen schon sehr angeschwollen war. Das Blut hatte schon begonnen, zu gerinnen und dann wäre es schwierig gewesen, es abzusaugen. Daher war es wichtig, den Finger gleich behandeln zu lassen. Zum Qualifying war es eigentlich gut. Mein Ziel, einen besseren Startplatz zu erreichen, haben wir erfüllt. Von Platz 19 in Jerez auf Platz 17, das ist eine Startreihe weiter vorn. Es herrschten komplizierte Bedingungen. Es hatte schon angefangen zu regnen, als wir noch gefahren sind. Daher war es schwierig, richtig zu pushen. Aber es war okay, ich bin zufrieden, wir gehen unseren Weg und jetzt schauen wir, was morgen, vielleicht bei Regen, passiert."

Jürgen Lingg (Teamchef und Technischer Leiter):
"Ende gut - alles gut. Heute Morgen lief es eigentlich sehr gut. Wir haben noch ein paar kleine Dinge am Motorrad geändert und Sandro hat sich richtig wohlgefühlt. Er war auch ganz gut dabei. Dann wollte er in die Box fahren und befand sich eigentlich schon in der Innenrunde, als er Odendaal ausweichen musste. Nach dem Sturz war das Motorrad ziemlich stark zerstört und er konnte den letzten Turn nicht mehr fahren. Am Nachmittag war es schwierig, weil wir wussten, dass es regnen könnte. Natürlich hat es pünktlich zum Training angefangen. Aber wir waren Gott sei Dank gut vorbereitet und haben das, glaube ich, taktisch ganz gut gemacht. Daher sind wir mit dem Startplatz zufrieden."