Du bist in Catalunya auf Platz 23 im Ziel angekommen. Wie war das Rennen?
Anthony West: Es lief nicht so gut. Wir hatten das ganze Wochenende über ein Problem mit dem Motor. Wir wollten ihn verändern, aber durch die Regeln dürfen wir das nicht, weil ich denke, dann würden wir mit den Anderen Probleme bekommen. Das Bike war also sehr schwach und damit ist es schwierig, besonders im Rennen. Aber ich hatte einen guten Start und konnte ein paar andere Fahrer überholen. Als wir dann aber auf die Gerade gekommen sind, zogen einfach alle an mir vorbei, denn mein Bike hatte kaum Power und keinen Speed. Moriwaki bringt aber ein neues Motorrad, auf das wir noch warten. Daher ist es momentan ziemlich schwer zu fahren. Das Team hat zwar ein paar neue Teile mitgebracht, die am Chassis und beim Einlenken geholfen haben, aber das Ergebnis entspricht noch immer nicht dem, was wir wollen. Mit dem Motor war es wirklich schwer. Für Silverstone haben wir jetzt einen neuen Motor, der sollte viel besser sein. In Assen gibt es dann ein komplett neues Bike von Moriwaki, also werden wir sehen, ob alles besser wird oder nicht.

Dein Einstieg in diese Saison war ziemlich schwierig...
Anthony West: Ja, es hat sich ständig irgendetwas verändert. Erst sollte ich das CRT-Bike fahren, dann die britische Superbike. Das Team dort war allerdings wirklich schlecht, ich wollte nicht für sie fahren. Dann hatte ich echt Glück, dass QMMF bei mir angerufen hat, dass ich am nächsten Tag kommen und das erste Saisonrennen für sie fahren sollte.

Damian Cudlin wurde ja sozusagen rausgeschmissen und dann durftest du fahren. Versteht ihr euch trotzdem noch?
Anthony West: Das war nicht mein Problem. Ich weiß nicht, genau, warum das so lief. Das Team erzählt es so und Cudlin erzählt es anders. Für mich ist das Team wirklich gut, ich habe kein Problem mit ihnen, es arbeiten wirklich tolle Leute hier. Soviel ich weiß, hat Damian gesagt, dass er aufhören will, weil er nicht glücklich darüber war wie die Tests verlaufen sind und die Vorsaison allgemein schwierig für ihn war. Er hatte kein gutes Gefühl mit dem Team und allem anderen, aber ich weiß wirklich nicht warum. Ich finde das Team wirklich gut, nur das Bike ist schwer zu fahren. Vielleicht hat er auch deshalb aufgehört. Aber zwischen mir und Damian gibt es keinerlei Probleme.

Obwohl Anthony West schon in der Vergangenheit bewies, was er fahrerisch drauf hat, muss er jetzt hart kämpfen, Foto: Sutton
Obwohl Anthony West schon in der Vergangenheit bewies, was er fahrerisch drauf hat, muss er jetzt hart kämpfen, Foto: Sutton

Was willst du in den nächsten Jahren machen?
Anthony West: Ich habe keine Ahnung. Ich dachte schon in diesem Jahr, dass ich keine Rennen mehr fahren kann, denn jedes Team will viel Geld vom Fahrer sehen, wirklich jedes. Ich habe aber keine Sponsoren aus Australien oder irgendwelches Geld. Ich fahre momentan kostenlos, also ich werde nicht bezahlt. Es ist wirklich schwer für mich, weiterzumachen. Nur wenn ich Geld verdiene, kann ich weitermachen und wenn ich keinen Sponsor finde, der mir einen Platz bezahlt, kann ich nicht weitermachen. Ich weiß es nicht, es ist wirklich, wirklich schwierig. Ich will gerne im GP-Fahrerlager bleiben, aber ich weiß es echt nicht. Wir müssen abwarten, was mit dem QMMF Team passiert, ich würde gern hier bleiben, wenn sie mich weiter behalten wollen, das wäre gut. Aber momentan kann ich nur sagen, dass das nächste Jahr sehr, sehr schwer wird. Ich muss einen Sponsor oder irgendwo anders her Geld finden, dann kann ich regelrecht aussuchen für welches Team ich fahren will. Wenn du Geld hast, kannst du in jedem Team fahren. Es ist anders als früher. Damals musstest du noch gute Ergebnisse einfahren, um in einem guten Team unterzukommen. Heute findest du nur noch mit viel Geld ein gutes Team.

Aber das Budget für dieses Jahr ist abgedeckt?
Anthony West: Naja, ich selbst fahre ja einfach mal gratis und dabei habe ich noch Glück, weil ich nichts bezahlen muss. Es ist wirklich schwer, für die Teams ist es hart und für die Fahrer ist es noch viel schwerer. Jedes Moto2 Team will mindestens 300.000 Euro für eine Saison sehen und ich habe keine Ahnung welcher Fahrer so viel Geld aus eigener Tasche bezahlen kann. Also brauchen wir Sponsoren und in Australien kann ich da keine finden.

Die Spanier haben es durch die Popularität des Motorradsports da einfacher oder?
Anthony West: Definitiv! Sie finden viel schneller Sponsoren, sogar Firmen, von denen man in Australien nicht mal ahnen würde, dass sie den Rennsport unterstützen würden. Es gibt so viele seltsame spanische Sponsoren, aber in Australien ist das unmöglich. Selbst als ich MotoGP Fahren sollte, konnte ich zu Hause keine Supporter finden, in der Moto2 ist das natürlich noch viel schwerer.