Die Augen von Marc Marquez waren in den vergangenen Monaten ein heißes Thema, immerhin hatte der Spanier nach seinem Unfall im Training in Malaysia im Vorjahr lange Sichtprobleme, die erst allmählich wieder verschwanden. Bevor er bei Tests wieder mit anderen Fahrern auf die Strecke ging, wurden seine Augen deswegen auch durchgecheckt, das Gleiche passierte vor dem Rennen in Katar noch einmal. Dennoch sind nach seinem harten Manöver gegen Thomas Lüthi in Katar wieder Fragen nach seiner Sicht aufgetaucht - immerhin hatte Marquez behauptet, Lüthi nicht schräg hinter sich gesehen zu haben.

"Als ich in Katar mit Marquez sprach, sagte er mir, dass er seit einigen Monaten ohne Sichtprobleme ist. Aber es stimmt. Ich werde mir die Situation in Jerez wieder ansehen und mit ihm reden", sagte MotoGP Medical Director Michele Macchiagodena laut GPWeek. Den Check in Katar hatte der Arzt nicht selbst vorgenommen, es hatte aber der leitende Mediziner vor Ort gemacht und ihm Bericht erstattet. Trotzdem wollte Macchiagodena noch einmal sichergehen. Die Rennleitung hatte in Katar keinen Verdacht gehabt, dass Marquez' Augen mit dem Zwischenfall mit Lüthi zu tun haben könnten, der dreifache Weltmeister Wayne Rainey hingegen schon.

"Als ich mir diese letzten Runden ansah, fiel mir zwei Mal auf, wie Marquez das tat und ich fragte mich: hat er ein Problem mit dem peripheren Sehen? Es gibt eine Etikette unter Rennfahrern: egal wie sehr du den anderen Kerl verabscheust, du wirst dich am Ende einer langen Geraden nicht selbst in Gefahr bringen. Kocinski hatte das gleiche Problem. Es gab Zeiten, da schloss ich zu ihm auf und überraschte ihn. Ich habe mich immer gerühmt, an meiner Sicht zu arbeiten. Ich habe immer versucht, meine Augen zu trainieren, damit ich ein besseres peripheres Sehen bekam. Man mag andere hören, aber man will sie auch sehen", sagte Rainey.