Stünde der Sepang-Sieg von Thomas Lüthi in der Saison 2011 nicht zu Buche, wäre es eine ähnlich durchwachsene Saison wie in den letzten sechs Jahren gewesen. Der Schweizer war einmal mehr zu inkonstant. Ein Wochenende mischte er vorn mit, am nächsten hatte er zu tun, um wenigstens ein paar Punkte zu bekommen. Oftmals war zu beobachten, dass Lüthi zwar in der Anfangsphase um die vorderen Plätze mitfuhr, doch meist gegen Rennhalbzeit wurde er zurückgereicht.

Trotz des Sieges von Sepang, welcher exakt 1981 Tage nach seinem letzten GP-Sieg, im Mai 2006 in Le Mans auf der 125ccm-Honda, kam, konnte sich der Suter-Pilot nicht steigern. Er holte mit vier Podesten genau eine Treppchenplatzierung weniger als im Vorjahr und rutschte vom vierten auf den fünften Gesamtrang ab. Mit 151 Zählern gab es fünf Punkte weniger als 2010.

Thomas Lüthi konnte 2011 einige gute Ergebnissen einfahren- hatte aber auch mit Problemen zu kämpfen, Foto: Interwetten
Thomas Lüthi konnte 2011 einige gute Ergebnissen einfahren- hatte aber auch mit Problemen zu kämpfen, Foto: Interwetten

Nach einem guten Saisonstart - Lüthi stand in Katar und Jerez als Dritter und Zweiter auf dem Podest - ging das Up & Down los. Sturz in Estoril, Fünfter in Le Mans, Sturz in Catalunya, 14. in Silverstone, Achter in den Niederlanden. Erst Mugello, der Sachsenring und Brünn brachten etwas Besserung, als er drei Mal hintereinander in die Top Sechs fuhr. In Indianapolis klagte Lüthi über ein Reifenproblem und rutschte bis auf den 17. Rang im Rennen ab. Der Rest der Saison zog sich mit den Rängen acht, sieben, drei, elf, eins und 17 genau so zu Ende.

Mitte der Saison stand wieder einmal der Aufstieg in die MotoGP-Klasse zur Debatte, aber Teamchef Daniel M Epp erkannte, dass die Leistungen seines schweizerischen Schützlings dafür mehr als unterirdisch waren. Der Plan wurde verworfen. Lüthi mag zwar ein netter Kerl neben der Piste sein, doch auf der Strecke mangelt es ihm an Konstanz und dem letzten aggressiven Biss, um zur Weltelite zu gehören.

Lüthi hat seine fünfte Saison in der mittleren Klasse zu Ende gebracht und blickt auf eine GP-Erfahrung von 148 Rennen zurück. Er war 2005 mit vier Laufsiegen und vier weiteren Podesten Weltmeister der Achtelliterklasse. Trotzdem ist ihm mit dieser Erfahrung der Durchbruch auf der nächsthöheren Stufe noch nicht geglückt. Lüthi wird auch 2012 wieder in der Moto2-Klasse an den Start gehen, doch auch dann steht hinter dem großen Wurf ein großes Fragezeichen, wenn Marc Marquez auf ein Jahr Erfahrung zurückblicken kann und wenn der Weltmeister von 2010, Toni Elias, wieder in dieser Klasse am Start steht.