Mit seinen 20 Jahren ist Bradley Smith der Aufstieg in die Moto-2-Klasse anständig gelungen. Im Tech-3-Team von Herve Poncharal bescherte der Brite den Franzosen ganze drei Podeste und den siebten Gesamtrang. Außerdem wurde Smith der weitaus beste Fahrer auf dem Mistral-Eigenbau von Tech 3, denn Teamkollege Mike di Meglio holte mit 91 Punkten weniger nur Gesamtrang 23, Xavier Simeon wurde gar nur 26. Kein Wunder, dass Poncharal dem Briten weiterhin sein Vertrauen aussprach.

Im Gegensatz zu Marquez lies es Smith Anfang der Saison etwas besonnener angehen. In Katar lieferte er mit einem neunten Platz einen soliden Start in den Punkten ab, in Jerez verpasste er als Vierter sein erstes Podium nur knapp. Für die technischen Probleme in Portugal konnte der 125ccm-Vizeweltmeister von 2009 nichts, Rang neun in Le Mans war erneut anständig. In Catalunya gab es für ihn als 19. ein weiteres Mal keine Punkte.

Der wohl emotionalste Moment sollte für Smith nur wenige Tage später folgen. Ausgerechnet bei seinem Heim-Rennen in Silverstone gelang dem Youngster das erste Moto2-Podest. Und das nicht etwa zunächst als Dritter, nein, Smith holte Rang zwei hinter dem späteren Weltmeister Stefan Bradl.

Bradley Smith konnte sich 2011 in der Moto2 etablieren, Foto: Tech 3
Bradley Smith konnte sich 2011 in der Moto2 etablieren, Foto: Tech 3

Fortan begann ein kleiner Run. Smith fuhr auch in Assen und Mugello jeweils als Dritter auf das Podest. Doch dann kamen zwei Rennen, in welchen auch er Lehrgeld bezahlen musste. Auf dem Sachsenring und in Brünn endeten die Ausfahrten im Kiesbett. Mit den Rängen vier, sechs und sechs meldete sich Smith in Indianapolis, San Marino und Aragon wieder an der Weltspitze zurück.

In Australien stürzte Smith im Rennen, in Malaysia war das Wochenende bereits im ersten Training beendet. In jener verhängnisvollen nassen Kurve, in welcher gerade vor ihm Jules Cluzel und Marc Marquez gestürzt waren, erwischte es auch ihn. Er schlug heftig mit der Schulter voran in die Suter von Marquez ein und musste ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er Blut hustete. Es wurden allerdings keine inneren Verletzungen festgestellt, allerdings war das linke Schlüsselbein gebrochen.

Nur zwei Wochen später saß Smith wieder auf dem Podest, doch in den regnerischen Bedingungen von Valencia fand er sich erneut im Kiesbett wieder. Aufgeben aber ist ein Wort, welches der 20-Jährige nicht kennt, er wurde noch 23. Trotzdem war dies an jenem Wochenende schon der zweite Sturz, denn auch im zweiten freien Training war ihm die Maschine weggerutscht.

Mit einem Jahr Erfahrung kann Smith 2012 groß angreifen. Und das mit ganz ruhigem Gewissen, denn er ist auch für 2013 schon aussortiert. Er wird beim Tech-3-Team bleiben und nach der nächstjährigen Moto2-Saison in das MotoGP-Team aufsteigen, dort eine Satelliten-Yamaha fahren.