Beide MZ-Werksfahrer hätten beim Grand Prix von San Marino in Misano WM-Punkte erkämpfen können. Anthony West, als 24. gestartet, katapultierte sich sofort an die 17. Stelle und übernahm in der 18. von 26 Runden den 15. Platz. Teamkollege Max Neukirchner war nicht weit hinter dem Australier platziert und hielt zunächst die 20. und 19. Position, mit guten Aussichten, noch deutlich weiter nach vorn zu kommen.

Doch dann wurden beide Piloten vom Technik-Pech ereilt: Neukirchners Motor begann so heftig auszusetzen, dass an Weiterfahren nicht mehr zu denken war. Der 28jährige Stolberger verschwand deshalb zu Halbzeit des Rennens in der Box. West wunderte sich, warum sein Motorrad plötzlich zu schlingern anfing und rutschte wehrlos auf den 27. Schlussrang zurück - in der Box wurde wenig später ein schleichender Plattfuß an seinem Hinterrad festgestellt.

West lobt Willing

West erklärte: "Die ersten 15 Runden lang war ich stark dabei. Warren Willing hat tolle Arbeit geleistet und das Motorrad in nur zwei Rennen so umgekrempelt, dass ich jetzt konkurrenzfähig bin und mit anderen Fahrern mithalten, sie teilweise sogar überholen und mich nach vorne kämpfen kann. Leider hatte ich dann einen Reifendefekt und fiel zurück."

Neukirchner sagte: "Ich hatte einen guten Start. Leider musste ich in den ersten drei, vier Kurven einen weiten Bogen machen, weil innen sehr viel Verkehr und kein Platz war. Das war die falsche Linie, und viele Konkurrenten sind vorbeigefahren. Anfangs konnte ich nur mithalten, doch von Runde zu Runde kam ich besser in Schwung. Allerdings verlor ich immer beim Gasgeben am Kurvenausgang. Die Traktion war da, wir haben einen sehr guten Reifen erwischt. Doch die Motorleistung fehlte. Trotzdem gelangen mir viele Runden in 1.39 Minuten. Ich war auf dem Weg nach vorn, Punkte wären drin gewesen. Dann ging plötzlich etwas am Motor kaputt. Er setzte nur noch aus, ich konnte kein Vollgas mehr geben."