Beim siebten Lauf zur Moto2 Motorrad-Weltmeisterschaft im holländischen Assen verlief für Stefan Bradl das Rennen nicht wie gewünscht. Nach einem Start von der Poleposition und sehr vorsichtiger Fahrweise durch den Zahlinger, rutschte er im Feld zuerst etwas zurück. Aber Stefan wäre nicht WM-Führender, wenn er sich damit zufrieden gegeben hätte. Er kämpfte sich wieder an die vorderen Plätze heran und war auch schon in Schlagdistanz zum 5. Rang, als er durch eine Unachtsamkeit zu Boden ging.

Die Bedingungen waren mehr als schwierig. Bei komplett nasser Strecke vor dem Rennen setzten alle Fahrer im Feld auf Regenreifen. Allerdings trocknete es im Verlauf des Rennens immer mehr ab und ein Trockensetup wäre definitiv besser gewesen. Daher wurde es immer schwerer ohne Risiko schnelle Runden zu fahren. Viele Fahrer mussten unfreiwillig aus dem Sattel und in der 21. von 24 Runden ereilte dieses Schicksal auch Stefan Bradl. Verletzt hatte er sich dabei nicht und sogar seine Gegner spielten in der Gesamtwertung der Weltmeisterschaft auch etwas mit. Das Rennen gewann der Spanier Marc Marquez von dem Türken Kenan Sofuoglu und dem Briten Bradley Smith. Marquez liegt jetzt 57 Punkte hinter Stefan Bradl auf dem zweiten Platz, der durch den Sturz leider leer ausging.

"Mein Ziel war eigentlich der fünfte Platz, das wäre möglich gewesen und den Speed dazu hatte ich", ärgerte sich Bradl. "Zu Anfang war ich einfach vorsichtig. Bei solchen Bedingungen geht es sehr schnell, dass man stürzt. Dazu war es auch schwierig die Gegner zu überholen, da nur ein kleiner Streifen auf der Ideallinie trocken war. Bei solchen Bedingungen zu fahren ist eigentlich "für die Katz", da bleibt man lieber daheim. Der Sturz selbst war ohne Chance, der Reifen war auf der rechten Seite komplett herunter und es passierte ohne Vorwarnung. Wir müssen jetzt erst mal die Daten studieren, vielleicht habe ich auch die Hinterradbremse etwas zu sehr benützt, da hat mich das Hinterrad einfach überholt."

"Grundsätzlich waren wir dieses Wochenende, egal ob bei trockenen oder nassen Bedingungen, immer bei der Musik bzw. am schnellsten", sah Teammanager Stefan Kiefer das Positive. "Im Rennen selbst war es ein reines Lotteriespiel und laut Stefan ´Fahren wie auf Eiern‘. Letztendlich ist er sogar gestürzt. Das ist sehr schade, ärgert uns und ihn natürlich am meisten. Glücklicherweise haben wir nur fünf Punkte verloren und Stefan ist nicht verletzt. Von der Seite ist es ok. Jetzt fahren wir zuversichtlich nach Mugello, denn bei dem was wir hier im Training gezeigt haben sind wir voll bei der Musik. "