Im Qualifikationstraining zum Grand Prix Holland in Assen holte Thomas Lüthi einen starken vierten Platz und bestätigte auf eindrucksvolle Weise, dass er und sein Team Interwetten Paddock Moto2 bei der Abstimmung des Suter MMXI-Prototypen wieder auf den richtigen Kurs zurückgefunden haben. Neben dem guten Fahrwerks-Setup konnte sich Lüthi vor allem auch mit seiner Höchstgeschwindigkeit auf der 4,5 Kilometer langen Traditionsstrecke in Szene setzen: Mit einem Wert von 259,1 km/h fuhr der 24-jährige Schweizer an die Spitze der Topspeedwertung noch vor WM-Leader Stefan Bradl, der seine derzeit außergewöhnliche Form mit der sechsten Pole Position der Saison bestätigte.

"Wir sind auf dem richtigen Weg. Heute Morgen lagen wir immer noch ziemlich schief mit dem Setup, konnten aber gute Daten sammeln, die uns heute Nachmittag die richtige Richtung vorgewiesen haben. Jetzt haben wir wirklich den Punkt gefunden und das Motorrad wieder perfekt ausbalanciert. Das war ein ganz anderes Fahren! Es war nur schade, dass es zu regnen angefangen hat, denn wir hätten sicher noch was drauflegen und noch schneller fahren können. Aber ich bin jetzt auf jeden Fall erst einmal zufrieden mit dem vierten Platz. Schade, dass es nicht für die erste Reihe gereicht hat. Doch was die technische Seite angeht kann ich heute Nacht ruhig schlafen", fasste Lüthi zusammen.

Sein Cheftechniker Alfred Willecke ergänzte: "Sicher schauen wir heute im Qualifying besser als heute Morgen oder gestern, wobei es die Wetterbedingungen für alle schwierig gemacht haben. Unser Setup war gut fürs schnelle Fahren, doch der Grenzbereich war sehr schmal. Der Grip war zunächst unheimlich gut, dann war plötzlich Schluss. Jetzt hat Tom mehr Gefühl, dass er am Grenzbereich ist. Doch so etwas passiert nicht über Nacht, da muss man sich herantasten, sowohl fahrerisch als auch vom Set-Up her. Auch im Qualifikationstraining wollte Tom noch etwas ausprobieren, ist deshalb früh hereingekommen, und dann hat es leider zu regnen begonnen, und er konnte seine Zeit nicht mehr verbessern. Wir gehen deshalb aber davon aus, dass er noch schneller hätte fahren können!"

"Wir haben die richtige Richtung wiedergefunden. Der Tom konnte über alle Veränderungen, die wir gemacht haben, gutes Feedback geben. In Silverstone steckte ihm noch der Sturz von Barcelona in den Knochen, und bei Regen, sieben Grad und einem Seitenwind von 30 oder 40 Knoten war seine Arbeit dort alles andere als leicht. Jetzt aber macht er wieder sehr gute Aussagen und kann das, was ihm der Alfred einbaut, sicher beurteilen. Wir haben unseren alten Rhythmus wiedergefunden", meinte Teammanager Terrell Thien.