Von der Poleposition aus hat Stefan Bradl den Großen Preis von Portugal in der Moto2-Klasse gewonnen. Der Bayer siegte am Ende des 26-ründigen Laufes knapp vor Julian Simon aus Spanien und vor dem Japaner Yuki Takahashi. Der Viessmann Kiefer Racing-Pilot zeigte starke Nerven und bewies seine Zweikampfstärke, denn gerade im letzten Renndrittel sah er sich heftiger Attacken von Simon und Andrea Iannone aus Italien ausgesetzt. Auch der Schweizer Dominique Aegerter fuhr zu einem spektakulären vierten Platz.
Den besten Start hatte Bradl erwischt und hinter ihm reihte sich Thomas Lüthi ein. Der Schweizer beobachtete den Deutschen vor sich drei Runden lang, dann ging er am Ende der Start-Ziel-Geraden aus dem Windschatten heraus vorbei und übernahm die Führungsarbeit. Zumindest bis zum Ende jener vierten Runde, denn in der Zielkurve rutschte Lüthi das Vorderrad weg und der Traum vom ersten Moto2-Sieg war ausgeträumt.
Bradl lag derweil einsam an der Spitze und hatte schon fast eine Sekunde Vorsprung herausgefahren. Doch der Türke Kenan Sofuoglu preschte sich heran und verkürzte den Rückstand Runde für Runde. Aber Sofuoglu musste auch auf hinten aufpassen, denn Julian Simon und Yuki Takahashi klebten ihm schon bald direkt am Heck. Eingangs Runde zwölf ging Simon am Türken vorbei.
Iannone kommt an die Spitze
Durch den Raufhändel zwischen Simon, Sofuoglu und Takahashi nutzte Bradl seine Chance und baute den Vorsprung wieder auf rund 1,5 Sekunden aus, lag aber weiter in Sichtweite der Verfolger, wobei Sofuoglu das Tempo ab Halbzeit nicht mehr mitgehen konnte. Dafür robbte sich der Italiener Andrea Iannone mit großen Schritten heran.
Und Iannone fuhr die Ellbogen aus. An Takahashi presste er sich mit einem ziemlich harten Manöver vorbei, sodass der Japaner einen weiten Bogen fahren musste. Neun Runden vor Schluss wollte Iannone Ende Start-Ziel an Simon vorbei, musste daraufhin aber in Kurve eins einen weiten Bogen fahren. In der gleichen Runde stürzte Sofuoglu.
Iannone kam aber schnell wieder heran und ging schließlich auch an Simon vorbei. Die Lücke zu Bradl war nun schnell geschlossen und es entbrannte ein heißer Dreikampf um die Führung, welche dann fünf Runden vor Schluss auch zu Gunsten von Iannone wechselte. Bradl versuchte allerdings alles, um Rang eins zurückzuholen während sich Simon das Ganze aus dem Logen-Platz anschaute. Bradl brauchte allerdings nicht mehr viel zu tun, denn Iannone rutschte drei Runden vor Schluss in der Schikane das Vorderrad weg und er stürzte.
Bradl musste sich nun nur noch der Angriffe von Simon erwehren, der es dem Deutschen noch einmal schwer machen wollte. Aber der Bayer hielt tapfer dagegen, blieb vorn und holte sich seinen zweiten Saisonsieg. Takahashi fuhr hinter Simon einsam als Dritter über die Ziellinie.
Ein tolles Rennen zeigte der Schweizer Dominique Aegerter, der sich am Ende über den vierten Rang und damit sein bestes Moto2-Resultat freuen durfte. In harten Fights hielt er bis zur Ziellinie Simone Corsi hinter sich. Auch sein eidgenössischer Landsmann Randy Krummenacher dürfte nach Rang sieben im Rennen mehr als zufrieden gewesen sein.
Auch im Rennen viele Stürze
Zum dritten Mal gab es für Marc Marquez in seinem dritten Moto2-Rennen keine Punkte. Der Spanier stürzte in Runde acht, ging viel zu schnell auf die langsame Linkskurve im Infield zu und rammte nahezu ohne Umzulegen in den Briten Scott Redding. Während Marquez über den Asphalt schlitterte, konnte Redding noch auf dem Motorrad bleiben. Später kippte er im Kies um, beide fuhren weiter.
Wieder einmal zu Boden ging auch Jules Cluzel. Der Franzose beendete sein Rennen in Runde zwölf, nachdem er mit Iannone um den fünften Rang gekämpft hatte. Auch Mika Kallio, Anthony West, Valentin Debise und Xavier Simeon stürzten.
Mit seinem Sieg konnte Bradl auch die Führung in der Gesamt-Wertung übernehmen. Mit 61 Punkten hat er bereits 13 Zähler Vorsprung auf Iannone, der als 13. noch drei Punkte mitnehmen konnte. Simone Corsi, heute im Rennen Fünfter, hat 37 Zähler auf dem Konto, Lüthi und Simon je 36.
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