Nach den ersten beiden Saisonrennen der Moto2 in Katar und Jerez schätzte Anthony West gegenüber Motorsport-Magazin.com ein: "Die Saison war bisher nicht so gut. Im ersten Rennen hatten wir eine Menge Probleme mit dem Motorrad, besonders mit Chattering. Wir hatten da ein paar neue Teile, die nicht so gut funktioniert haben, wir konnten sie aber vor Katar auch nicht testen und dachten, es würde schon funktionieren. Letztlich hat es aber nicht so geklappt. Also war Katar schlecht, die Qualifikation lief nicht gut und im Rennen hat mich dann Hernandez abgeschossen. Damit konnte ich nicht zufrieden sein."

Für Jerez wurde dem Australier die neue MZ-Maschine versprochen, doch die Zeit hatte nicht ausgereicht. "Ich war wirklich enttäuscht als ich ankam und wieder das alte Motorrad sah. Obwohl die Qualifikation nicht so gut war, war es insgesamt nicht schlecht, denn wir waren schneller als beim letzten Mal. Im Rennen startete ich dann im Regen von der 30. Position und war schnell auf sieben. Ich konnte sogar den Sechsten überholen, also denke ich die Top-5 wären drin gewesen", freute sich West, der jedoch Probleme mit dem Schutzblech am Vorderrad bekam, es war schlichtweg falsch montiert. "Deshalb konnte ich nicht mehr vorne mithalten und dann hat es wieder geregnet und das ganze Wasser spritzte hoch. Ich hatte Probleme mit dem Helm, wie noch nie zuvor. Ich trage diesen Helm schon die letzten zwei Jahre und hatte auch im Regen noch nie solche Probleme. Ich kam immer Mal auf die weiße Linie, war kurz vor dem Stürzen und habe immer wieder meine Bremspunkte verpasst."

Er wurde bis auf den elften Platz zurückgereicht. Das Team war glücklich, denn Max Neukirchner und West konnten Punkte sammeln, doch West selbst sah das anders: "Ich bin trotzdem nicht glücklich mit dem Rennen. Jetzt bin ich in Deutschland und sehe, was hier so im Werk passiert. Hoffentlich ist das Motorrad bald für den Test in Spanien am 20. April bereit. Also ich hoffe, dass ich bald ein neues Bike fahren kann."

Mindestens eine Sekunde schneller

West bleibt kritisch und will mehr, Foto: MZ Racing
West bleibt kritisch und will mehr, Foto: MZ Racing

Im Verglich zur vergangenen Saison meinte er: "Wir sind jetzt nicht wirklich schneller als letztes Jahr, es sind fast die gleichen Zeiten, manchmal sogar ein bisschen langsamer." Vom neuen Bike erwartet West viel. "Es sollte mindestens eine Sekunde schneller sein und damit hoffe ich, dass ich konstant unter die ersten 15 komme. Also hoffen wir im Moment auf das neue Motorrad, alle anderen hatten das schon in der Testsaison und wir fangen erst jetzt neu an. Wir dürfen allerdings auch nicht zu viel erwarten, das Motorrad wird die anderen bestimmt nicht übertreffen, aber trotzdem hoffe ich, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist, wir damit näher an die Spitze herankommen und wettbewerbsfähiger sind."

Im letzten Jahr hatte das Team Probleme mit der Steifheit des Chassis, aber viele Daten aufgezeichnet. Nun kämpft MZ gegen die Zeit. "Das Bike was wir jetzt haben ist im Handling nicht so schlecht, an der Radschwinge müssen wir noch arbeiten, denn da verlieren wir Traktion. Doch wenn das alles dann am neuen Motorrad verbessert ist, sollten wir auch am Hinterrad genug Haftung haben und dann sollte es auch ohne viele Probleme funktionieren", schloss West optimistisch.