Der 29-jährige Australier hetzte seinen grünen Moto2-Prototypen mit spektakulären Slides voll am Limit um den weltberühmten Traditionskurs, hatte seine Maschine dabei aber stets sicher unter Kontrolle.

"Wir haben mit dem Set-Up von Brünn angefangen, weil sich Anthony in diesem Rennen vor zwei Wochen sehr wohl gefühlt und noch nie ein besser kontrollierbares Motorrad gehabt hatte", erklärte Teammanager Peter Rubatto. "Und siehe da, jetzt stehen wir auf dem elften Platz – gigantisch! Morgen machen wir noch einige kleine Änderungen am Motor-Mapping und an der Übersetzung, und dann hoffen wir auf unser bislang bestes Resultat der Saison!"

Auch der Pilot selbst war zufrieden. "Ich bin glücklich und erleichtert, dass ich auf Anhieb in die Spitzengruppe vorstoßen konnte", so Anthony West am Abend in Indianapolis. "Wir haben uns die Sektionszeiten angeschaut, und meine Idealzeit hätte mir den siebten Platz eingebracht – eine gute Ausgangsbasis."

"Wir haben noch ein paar kleinere Probleme mit der Übersetzung und der Federung, doch alles in allem funktioniert das Motorrad sehr gut", schilderte der Australier weiter. "Wir versuchen seit langem, die richtige Basisabstimmung zu finden, so dass wir das Motorrad von Rennstrecke zu Rennstrecke nicht mehr radikal verändern müssen und ich hoffe, wir haben sie jetzt gefunden. Das Gute an der MZ ist, dass du sehr aggressiv fahren kannst, mit wilden Drifts und querstehender Maschine, doch obwohl das von außen bestimmt aussieht, als sei ich völlig außer Kontrolle, habe ich doch ein gutes, sicheres Gefühl, das Motorrad zu beherrschen."

"Ich kenne Indianapolis vom MotoGP-Lauf 2008 und es ist eine seltsame Strecke, wo das Grip-Niveau in jeder Kurve unterschiedlich ist. In der letzten Sektion war ich mir nicht sicher über den richtigen Gang und habe ein, zwei kleine Fehler gemacht, deshalb weiß ich, dass ich morgen noch schneller fahren kann!"