Highlights: Hankook 24H Dubai 2018: (02:27 Min.)

Langstreckenrennen: Die ultimative Herausforderung für Mensch und Maschine. Seit den ersten Gehversuchen des Automobils stellen sich Ingenieure und Fahrer dieser Königsdisziplin des Motorsports. In der 24H Series powered by Hankook ist sie Programm. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Rennserie, deren Saison im Jahr 2018 acht Rennen auf drei Kontinenten umfasst, in denen sich die weltweite Sportwagen-Szene einem Härtetest unterzieht.

Den Auftakt machten am zweiten Januar-Wochenende die Hankook 24H von Dubai. "Die 24H Series hat sich mittlerweile etabliert. Das gilt vor allem für das Rennen in Dubai", erklärt Hankook-Motorsportchef Manfred Sandbichler im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Bei vielen Fahrern und Teams ist es neben dem 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife eines der ersten Rennen, das für die neue Saison feststeht. Im Kundensport ist Dubai eine feste Größe neben den Klassikern."

Beim Auftakt der 24H Series 2018 kämpften auf dem Dubai Autodrome 91 Fahrzeuge aus GT3, GT4 und TCR, Foto: Hankook
Beim Auftakt der 24H Series 2018 kämpften auf dem Dubai Autodrome 91 Fahrzeuge aus GT3, GT4 und TCR, Foto: Hankook

Kundensport ist das Stichwort, wenn es um die 24H Series geht. Die GT3-Kategorie erfreut sich bei den Premiumherstellern seit Jahren großer Beliebtheit. Mit GT4 und TCR sind außerdem zwei weitere starke Klassen am Start, welche die Rennserie noch attraktiver machen. Das freut Fahrer sowie Hersteller gleichermaßen. Da ist es wenig verwunderlich, dass Mercedes und Audi 2018 den Auftakt in Dubai nutzten, um ihre neuen GT4-Boliden erstmals im Kundeneinsatz antreten zu lassen.

"Es sind viele Profis am Start und die Werke wissen um den Nutzen dieser Plattform", so Sandbichler. Neben den drei derzeit florierenden Kundensport-Kategorien sind außerdem diverse Spezialklassen am Start, die das Feld abrunden. "Die hohe Leistungsdichte ist ein wichtiger Faktor in der 24H Series. GT4 und TCR sind nicht nur eine günstige Möglichkeit, neben der GT3 professionellen Motorsport zu betreiben - sie ermöglichen spannende Duelle zwischen den unterschiedlichen Klassen", erklärt er weiter.

24H Series wird immer internationaler

Schon seit 2014 tritt Hankook als Alleinausrüster und Titelsponsor der Serie auf. Der Rennkalender ist seitdem von fünf auf acht Rennen angewachsen. Neben dem Rennen in Dubai werden auf den aus der Formel 1 bekannten Kursen in Silverstone, Barcelona und Austin drei weitere 24-Stunden-Rennen ausgetragen. Dazu gibt es ein weiteres im portugiesischen Portimao. Komplettiert wird der Kalender von drei 12-Stunden-Rennen in Navarra, Imola und Spa-Francorchamps.

"Die 24H Series ist eine Rennserie, die den Anspruch hat, international zu sein", so Sandbichler. Dass das Konzept ankommt, zeigte das 91 Teilnehmer starke Feld in Dubai. Wo auch immer die 24H Series fährt, die Startaufstellung ist stets prall gefüllt. Im vergangenen Jahr waren über die gesamte Saison hinweg Fahrer aus über 50 Nationen gemeldet. Allein bei der Premiere auf dem Circuit of The Americas in den USA waren Piloten mit 26 unterschiedlichen Nationalitäten gemeldet.

Das 24H Rennen in Dubai ist mittlerweile ein moderner Klassiker im Langstreckensport, Foto: Hankook
Das 24H Rennen in Dubai ist mittlerweile ein moderner Klassiker im Langstreckensport, Foto: Hankook

"Für den GT-Sport herrscht überall auf der Welt ein gleichermaßen großes Interesse", so Sandbichler. Ein weiteres Rezept für die vollen Starterfelder der 24H Series lautet Chancengleichheit. "Alle Fahrer und Teams können auf dieselbe Reifenmischung zurückgreifen", fügt er an. Für die Privatiers ist das ein wichtiger Faktor, denn so haben Kundenteams dieselben Siegchancen wie ihre Kontrahenten aus dem Profi-Lager.

Hankook meistert den Spagat zwischen Touren- und Sportwagen

Das ist allerdings nicht die einzige Form der Chancengleichheit. Der Clou ist, dass die Reifenmischung auch klassenübergreifend identisch ist. "Meines Wissens nach ist es einmalig, dass eine Serie dieser Art auf einer Mischung startet", sagt Hankooks Motorsport-Chefingenieur Thomas Baltes. Angesichts der großen Fahrzeugvielfalt in der 24H Series ist das für sein Team durchaus eine Herausforderung. Angefangen beim TCR-Tourenwagen mit Frontantrieb bis hin zum über 500 PS starken GT3-Boliden mit Heckantrieb, muss die Reifenmischung auf allen unterschiedlichen Konzepten gleichermaßen funktionieren.

"Für uns bedeutet das, die Fahrzeuge individuell abzustimmen. Wir arbeiten sehr eng mit den Teams zusammen. Es gibt Datenblätter, auf denen wir gewisse Grunddaten vorgeben. Diese sind offengelegt und jedem zugänglich. Vor Ort werden die Daten dann von unseren Ingenieuren direkt zusammen mit den Teams erarbeitet", erklärt Baltes das Vorgehen seiner Mannschaft. Ein Rezept, das sich bewährt hat: "Es hat hier noch nie das Problem gegeben, dass wir für ein Auto von der Performance her einen weicheren oder härteren Reifen gebraucht hätten." Auf unterschiedliche Reifenmischungen verzichtet Hankook in der 24H Series ohnehin.

Die Reifenmischungen in der 24H Series sind für alle zugelassenen Fahrzeug-Kategorien identisch, Foto: Hankook
Die Reifenmischungen in der 24H Series sind für alle zugelassenen Fahrzeug-Kategorien identisch, Foto: Hankook

Egal ob in der Wüste Dubais, auf der Ardennenachterbahn von Spa-Francorchamps oder dem modernen Grand-Prix-Kurs von Austin: Der Reifen muss jeder Herausforderung standhalten. "Wir haben weltweit eine Mischung im Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Medium-Mischung. Dasselbe gilt auch für den Regenreifen", sagt Baltes. Bei der ersten Feuerprobe des Jahres in Dubai ging Mercedes in der GT3-Klasse als Sieger hervor, während Audi und Volkswagen in GT4 respektive TCR triumphierten. Der nächste Auftritt der 24H Series steht vom 9. bis 11 März im britischen Silverstone an.