Die Fahrer vom BMW Rahal Letterman Racing Team boten auf dem "Okayama International Circuit" eine fehlerfreie Vorstellung und überquerten in der GT2-Kategorie nach 113 Runden mit einem Vorsprung von 0,292 Sekunden auf das Duo Marc Lieb/Wolf Henzler im Porsche 911 RSR als Sieger die Ziellinie. Nach dem Doppelsieg in der American Le Mans Series in Road Americaist dies der zweite Triumph für den neuen GT-Sportwagen und zugleich der erste in Asien.

"Das ist ein fantastisches Ergebnis", sagte Teamchef Bobby Rahal. "Im Qualifying standen wir noch nicht da, wo wir hinwollten. Dirk hat in den ersten Runden des Rennens viel Boden gutgemacht. Unser Benzinverbrauch und unsere Pace waren klasse. Wir haben beim zweiten Stopp unsere Dunlop-Reifen nicht gewechselt - und Tommy ist dann das Rennen seines Lebens gefahren. Der Porsche hat zwar noch zu uns aufgeschlossen, kam aber nicht vorbei. Es bleibt nur wenig Zeit, um unseren Sieg zu feiern. Denn schon morgen geht es in die nächste Runde. Japan ist bisher ein exzellentes Pflaster für uns."

Die Entscheidung um den Sieg beim Debütrennen der Asian Le Mans Series hätte kaum knapper ausfallen können. Nachdem sich Müller zu Beginn des dreistündigen Rennens vom fünften Startplatz bis auf Position zwei vorgearbeitet hatte, übernahm Milner in der 52. Rennrunde das Steuer des BMW M3 GT2 - und setzte sich in der 78. Runde mit einem Überholmanöver gegen Henzler an die Spitze. Um Zeit zu sparen, verzichtete das BMW Rahal Letterman Racing Team beim zweiten Boxenstopp im 103. Umlauf auf einen Reifenwechsel, Milner blieb im Auto.

Sein Vorsprung, den er dank der beherzten Strategie in den letzten Teil des Rennens mitgenommen hatte, schrumpfte Runde um Runde. Acht Minuten vor dem Ende hatte Porsche-Pilot Lieb, der auf frischen Reifen unterwegs war, schließlich zu Milner aufgeschlossen. Im aufregenden Finale verteidigte der BMW Fahrer seinen Platz jedoch entschlossen, beging keinen Fehler und sah als Sieger die Zielflagge.

"Wir wussten, dass unser Paket gut funktioniert", so Dirk Müller. "Dass es sogar gut genug für den Sieg war, ist toll. Nach dem Start habe ich mehrere Positionen gewinnen können. Bei diesen engen Duellen kommt mir meine Erfahrung aus der Tourenwagen-WM zu Gute. Ich habe hinter dem Porsche nichts riskiert und geduldig auf meine Chance gewartet. Das hat sich ausgezahlt. Tommy hat einen tollen Job gemacht und den Sieg unter Dach und Fach gebracht."