Der Berliner Stefan Mücke wird in der Saison 2010 in der neuen FIA GT1 World Championship (GT1 World) an den Start gehen. Der 28-Jährige, der in der Saison 2009 im LMP1-Renner als Meister in der Le Mans Series (LMS) seinen bisher größten Erfolg feierte, ist im dritten Jahr in Folge als Aston-Martin-Werksfahrer unterwegs. Der ehemalige DTM-Pilot wird in einem Aston Martin DBR9 für das Team Young Driver AMR (Paderborn) seine Runde drehen.

Er teilt sich das Cockpit des GT1-Renners mit der Startnummer 008 mit seinem fünf Jahre jüngeren Teamkollegen Christoffer Nygaard aus Dänemark. Im Schwester-Autos des Teams sitzen der Brite Darren Turner und der Tscheche Tomas Enge. "Ich freue mich riesig auf die Saison und die damit verbundene neue Herausforderung", sagt Stefan Mücke. "Und natürlich auch darauf, in die GT1-Szene zurückzukehren."

2007 war der Berliner nach fünf Jahren als Mercedes-Pilot in den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) in die Sportwagen-Szene gewechselt und hatte dort in der FIA GT Championship für Furore gesorgt. Er fuhr damals den ersten Lamborghini-Sieg in dieser Serie ein und stand zudem als Zweiter noch mal auf dem Podest. "Jetzt hat die Serie den Status einer Weltmeisterschaft bekommen, ist also auf dem höchsten Level angesiedelt. Das wird bestimmt eine spannende Saison mit insgesamt 24 Autos, die von Profi-Fahrern pilotiert werden", sagte der Berliner.

"Mein Ziel ist es, so oft wie möglich auf dem Podest zu stehen." Die WM-Saison beginnt Mitte April in den Vereinigten Arabische Emiraten und umfasst bis Anfang Dezember zehn Renn-Wochenenden mit 20 Wertungsläufen und um den Globus. Das auf das Weltmeisterschafts-Regelement angepasste Auto ist für Stefan Mücke nur bedingt Neuland. "Ich habe zweimal den Aston Martin DBR9 GT1, der von einem rund 600 PS starken V12-Motor mit sechs Litern Hubraum angetrieben wird, gefahren - 2008 in einem Rennen in Tschechien und im vorigen Jahr in einem Test. Das ist ein erprobtes Auto, das in seiner Klasse schon Siege bei den 24 Stunden von Le Mans eingefahren hat", erläutert der Berliner.

Und auch der Motor ist ihm bestens bekannt, denn der ist der gleiche wie im geschlossen LMP1-Renner, mit dem er in der Saison 2009 so erfolgreich war. Da stand Stefan Mücke in den fünf LMS-Rennen fünfmal auf dem Podest - zweimal als Sieger, einmal als Zweiter und zweimal als Dritter. Als bester Deutscher steuerte er beim berühmten 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Vierter den bestplatzierten von einem Benzinmotor angetriebenen Sportwagen-Prototypen. Bei seiner Premiere in der Asian Le Mans Series in Japan gewann Stefan Mücke ein Rennen und wurde einmal Dritter. Und auch in der FIA GT Championship war der Berliner 2009 erfolgreich. Er wurde in Oschersleben im Aston Martin V8 Vantage Dritter in der GT2-Klasse.

Seine ersten großen Erfolge feierte Stefan Mücke 1998 als Gesamtsieger der BMW Formel ADAC Meisterschaft sowie 2001 als Vize-Meister der Internationalen Deutschen Formel-3-Meisterschaft. Nach der DTM-Zeit (2002 bis 2006) stieg er 2007 in die Sportwagen-Szene ein (FIA GT Championship/erster Sieg im Lamborghini). Darüber hinaus wurde er im selben Jahr als erster und bisher einziger Berliner bei den 24 Stunden von Le Mans schnellster Rookie, fuhr als LMP1-Fünfter (Gesamtachter) die schnellste Rennrunde aller von einem Benzinmotor angetriebenen Autos - wie 2008 (Neunter). Ebenfalls 2008 wurde Stefan Mücke tschechischer Langstrecken-Meister im ehemaligen DTM-Mercedes.