Das Rennwochende der WEC auf dem Algarve International Circuit, wo am Sonntag die Sechs Stunden von Portimao stattfinden, wurde am Freitag von einem heftigen Unfall überschattet. Dabei landete das Auto von Porsche-Sprint-Challenge-Pilot Alex Areia auf einer Zuschauertribüne. Der GT3-Pilot blieb unverletzt.

Areias Porsche GT3 Cup 991 hatte im 2. Training am Freitagmittag auf der Start-Ziel-Geraden ein Bremsversagen erlitten. Ein Fan-Video, das auf Twitter veröffentlicht wurde, zeigt, wie er ungebremst in die Auslaufzone von Turn 1 und dann in das Kiesbett donnert. Dort touchiert Areia zunächst einen Reifenstapel und eine Barriere, ehe er den Fangzaun durchbricht. Anschließend kommt der Porsche auf der Zuschauertribüne zum Stillstand.

Kurze Zeit nach dem Crash verkündete Areia über seinen eigenen Twitter-Account, dass er unverletzt geblieben ist. Ebenso erklärte er dort, dass sich zum Zeitpunkt des Abflugs glücklicherweise keine Zuschauer in unmittelbarer Nähe befanden. Es wurden folglich auch keine anderen Personen verletzt.

Die Motorsport-Welt scheint hier einer Tragödie aber nur knapp entgangen zu sein. Denn das Twitter-Video wurde nur unweit der Unfallstelle auf der gleichen Tribüne, lediglich einige Reihen weiter hinten aufgezeichnet. Wie es dazu kommen konnte, dass der Fangzaun vom GT3-Auto durchbrochen werden konnte, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Gegenüber 'Motorsport.com' erklärte die FIA in einem kurzen Statement aber, bereits Untersuchungen eingeleitet zu haben.

In diesem Statement heißt es wörtlich: "Die FIA befindet sich derzeit im Prozess der Informationssammlung. Eine Untersuchung der FIA-Strecken-Kommission wird folgen. Die FIA arbeitet eng mit den Streckenangestellten und Event-Veranstaltern zusammen." Die betroffene Tribüne bleibt nun vorerst geschlossen.

Beim Autodromo Internacional do Algarve handelt es sich um eine "Grade 1"-gelistete Strecke. Sie verfügt also über die höchstmögliche Lizenz der FIA. Bereits vor drei Wochen hatte die Rennstrecke in Portimao aber negative Schlagzeilen geschrieben. Damals war die MotoGP zum Saisonauftakt an der Algarve zu Gast. Im 2. Training stürzte Pol Espargaro und verletzte sich schwer.

Der GasGas-Pilot war beinahe ungebremst in einen Reifenstapel gekracht und zog sich dabei vier gebrochene Rückenwirbel, einen gebrochenen Unterkiefer und eine schwere Lungenquetschung zu. Der zu grobe Kies hatte nicht die erhoffte Bremswirkung gezeigt, zudem fehlte an der Unfallstelle ein Airfence, der den Einschlag verringert hätte.