Prominente Neuverpflichtung bei Lamborghini: Romain Grosjean stößt als neuer Werksfahrer zum italienischen Sportwagenbauer. Der 179-fache Formel-1-Starter gibt sein Debüt schon im Januar kommenden Jahres bei den 24 Stunden von Daytona. Grosjean bestreitet den Florida-Klassiker für Lamborghinis neues Werksteam, den ehemaligen Ferrari-Rennstall Iron Lynx Racing.

In Daytona startet Grosjean mit dem brandneu entwickelten Lamborghini Huracan GT3 Evo2 in der GT-Pro-Klasse. Die Evo-Version des Huracan teilt sich der 36-Jährige mit seinen Werksfahrer-Kollegen Mirko Bortolotti und Andrea Caldarelli. Der vierte Fahrer auf dem stark besetzten Lambo steht noch nicht fest. Grosjean soll 2023 weitere ausgewählte Rennen im GT3-Sport für Iron Lynx bestreiten. Parallel dazu nimmt er seine dritte Saison in der IndyCar-Serie mit Andretti in Angriff.

Foto: Michele Riccomini/Iron Lynx
Foto: Michele Riccomini/Iron Lynx

Neben dem GT3-Programm liegt Grosjeans Fokus auf der Entwicklung des neuen LMDh-Boliden, mit dem Lamborghini 2024 in die WEC sowie die IMSA-Serie einsteigen wird. In der neuen Prototypen-Klasse reiht sich Lamborghini bei den wichtigsten Langstrecken-Rennen der Welt neben Schwergewichten wie BMW, Porsche, Toyota, Ferrari oder Peugeot ein.

An die Stelle des Lambo-üblichen V10-Saugmotors rückt im neuen LMDh-Wagen ein 8-Zylinder-Doppelturbo in Kombination mit dem einheitlichen Hybridantrieb. Neben den bereits bestätigten Entwicklungsfahrern Grosjean, Bortolotti und Caldarelli gilt AMG-Ass Raffaele Marciello als heißer Kandidat für künftige Einsätze im LMDh-Lamborghini mit Ligier-Chassis.

Foto: Michele Riccomini/Iron Lynx
Foto: Michele Riccomini/Iron Lynx

"Ich freue mich sehr über zwei Dinge", sagte Grosjean. "Das erste ist der Start in Daytona mit dem GT3, der dort sehr erfolgreich war, und einem wirklich guten Team wie Iron Lynx und Teamkollegen um mich herum. Und dann später im Jahr die Entwicklung des neuen LMDh. Ein wunderschönes Auto - ich bin glücklich, es gesehen zu haben - und ein unglaubliches Langstreckenprojekt. Das wird eine sehr aufregende Kategorie mit all den Herstellern."

Grosjean verbrachte den Großteil seiner Karriere im Formelsport, ist aber auch schon bei 24-Stunden-Rennen angetreten: Im Jahr 2010 bestritt er die 24 Stunden von Le Mans auf einem Ford GT von Matech Competition unter anderem mit dem Bitburger Thomas Mutsch als Teamkollegen. Im selben Jahr ging Grosjean bei den 24h Spa mit einem Gravity-Mosler MT 900 GT3 an den Start und fuhr außerdem Rennen in der ehemaligen FIA GT1-Weltmeisterschaft.

Foto: Michele Riccomini/Iron Lynx
Foto: Michele Riccomini/Iron Lynx

Lamborghini-Motorsportchef Giorgio Sanna: "Wir sind sehr stolz darauf, Romain Grosjean in diesem neuen und aufregenden Abschnitt in der Geschichte von Squadra Corse in der Lamborghini-Familie willkommen zu heißen. Er ist ein Fahrer mit viel Erfahrung in verschiedenen Kategorien im Laufe der Jahre und wird sowohl unserem GT3-Programm als auch, was noch wichtiger ist, der Entwicklung unseres LMDh-Autos einen großen Mehrwert verleihen können."

Grosjean startete nach seinem Formel-1-Aus in den vergangenen beiden Jahren in der IndyCar-Serie. Sein Debüt im US-Sport gab er für Dale Coyne Racing, 2022 wechselte er zu Andretti Autosport und fuhr die Saison inklusive des Indy 500 für das Team. Zuvor startete Grosjean 2009 sowie von 2011 bis 2020 in der Formel 1 für Renault, Lotus-Renault und zuletzt Haas.