Milwaukee, Iowa und nun Toronto - während die Erfolgsserie von Ryan Hunter-Reay in der IndyCar-Serie derzeit immer weiterzugehen scheint, wächst bei seinem Team der Hunger auf den Titel. Das aktuell unschlagbar scheinende Paket von Fahrer, Crew und Auto beglückt auch Andretti-Autosport-Chef Michael Andretti. Er traut seinem Starpiloten, der mittlerweile 34 Punkte Vorsprung auf Penskes Will Power hat, den Gesamtsieg zu. Besonderen Mut machte ihm die Tatsache, dass man nach zwei Ovalerfolgen in Kanada auch auf einem Stadtkurs den Ton angab. Diese Variabilität sei der Schlüssel zum Erfolg.

"Als Teambesitzer muss ich sagen, dass das etwas ist, was wir an Ryan schon immer mochten: Mit ihm können wir auf jeder Art von Strecke erfolgreich sein", erklärte Andretti. "Wir freuen uns schon auf die kommenden Rennen, denn wir glauben nicht, dass für ihn da eine schwächere Strecke dabei ist", so der Ex-Pilot. Um möglichst nichts von seiner beeindruckenden Konstanz zu verlieren, solle sein Schützling nun auch möglichst wenig an seiner allgemeinen Herangehensweise verändern. "Ich denke, Ryan sollte gar nichts anders machen und das Team auch nicht. Wir sollten einfach nur weiterhin unseren Job erledigen." Schaffe man dies, habe man gute Karten.

"Wenn es bis zum Ende des Jahres keine außergewöhnlichen Fehler mehr gibt, haben wir meiner Meinung nach eine gute Chance zu gewinnen", sagte Andretti. Hunter-Reay selbst sah von hinten aber durchaus noch Gefahr lauern. "Um Will, Dario, Scott und all diese Jungs zu schlagen, werden es noch sehr lange und harte Wochen", war sich der 31-Jährige beim Blick auf die Gegnerschaft um Power, Franchitti und Dixon sicher. Man brauche nun etwas Besonderes. "Vielleicht sogar noch besonderer, als das, was uns schon gelungen ist." Letztmals gewann die Andretti-Truppe 2007 den Titel - am Steuer saß damals ein gewisser Dario Franchitti.