Ryan Hunter-Reay ist derzeit einfach nicht zu schlagen: In den Straßen von Toronto gewann der Andretti-Autosport-Pilot sein drittes IndyCar-Rennen in Folge und sicherte sich nach den vorhergegangenen Triumphen zuletzt in Milwaukee und Iowa in Kanada auch die Meisterschaftsführung. Im Rennen profitierte er dabei von einer für ihn mehr als günstigen Gelbphase, nachdem er anders als die Konkurrenz bereits kurz zuvor zum Service an den Boxen war. Nötig geworden war die Neutralisierung durch einen Unfall von Graham Rahal.

Viele Zwischenfälle in der Stadt

Charlie Kimball erzielte das beste Resultat seiner Laufbahn, Foto: IndyCar/LAT USA
Charlie Kimball erzielte das beste Resultat seiner Laufbahn, Foto: IndyCar/LAT USA

Als dann mit Simon Pagenaud auch noch der letzte an der Spitze verbliebene Konkurrent seinen Stopp antrat, war der Weg für Hunter-Reay frei und die Verfolger bekamen den neuen Spitzenreiter fortan für den Rest des Rennens nur noch von hinten zu sehen. Heikel wurde es jedoch noch einmal in der Schlussphase, als in Toronto das Chaos ausbrach und sich gleich mehrere Fahrzeuge in der Wand wiederfanden, sodass das Rennen unter gelb zu Ende gehen musste.

Unter den späten Opfern war dabei auch Sebastien Bourdais, der zuvor in Reichweite des Podests lag, dann jedoch von Mike Conway Charlie Kimball ins Auto geschoben bekam und ausfiel. Kimball konnte sein Rennen trotz des Zwischenfalls aber fortführen und schnappte sich mit einem überraschenden zweiten Platz am Ende die beste Platzierung seiner Karriere. Hinter ihm brachte Conway Platz drei ins Ziel - gestartet war der Brite vom 17. Rang!

Pech bei Dixon & Franchitti

Tony Kanaan holte sich im KV-Racing-Boliden Platz vier und das, obwohl er zuvor im Rennen eine Durchfahrtstrafe für das Überfahren eines Reifens von Oriol Servia in der Boxengasse kassiert hatte. Weniger glücklich kamen am Sonntag Hunter-Reays Hauptrivalen im Kampf um die Meisterschaft weg. Will Power lag zu Beginn zwar in Führung, erwischte dann beim ersten Stopp aber wie viele seiner Kollegen das besagte falsche Timing.

The man to beat: Hunter-Reay ist derzeit kaum zu bezwingen, Foto: IndyCar/LAT USA
The man to beat: Hunter-Reay ist derzeit kaum zu bezwingen, Foto: IndyCar/LAT USA

Beim Versuch, den verlorenen Boden wieder gutzumachen, zerstörte er sich dann bei einer Aktion mit Josef Newgarden seinen Frontflügel und musste für zusätzliche Reparaturarbeiten die Box aufsuchen. Ein jähes Ende fand in Toronto auch die Dominanz der Ganassi-Truppe, nachdem zuvor in allen Sessions entweder Scott Dixon oder Dario Franchitti vorne gelegen waren.

Dixon war im Rennen mit einem Motorenproblem nach nur acht Runden sogar der erste Ausfall. Indy500-Sieger Franchitti verlor nach einer kuriosen Panne viel Zeit in der Box, da er seinen Wagen zu weit von der Boxenmauer entfernt parkte, wodurch der Benzinschlauch nicht bis hin zu seinem Boliden reichte. Später im Rennen gehörte auch er zu den unglücklichen Ausfällen in der Schlussphase - nachdem Ryan Briscoe seinerseits einem Fahrzeug ausweichen musste, wurde der Schotte vom Penkse-Fahrer unsanft in die Mauer befördert.