Die mit 1,5 Meilen (2,414 Kilometer) kürzeste Rennstrecke im Kalender der US-Sportwagen-Rennserie wurde gegenüber dem Vorjahr umgebaut. Die beiden neuen Schikanen sorgten im Training für zahlreiche rote Flaggen, so dass kaum eine vernünftige Abstimmungsarbeit möglich war. Das Qualifying wurde zu einer Lotterie, weil sich Begrenzungselemente auf den Randsteinen auflösten und die Ideallinie in den Schikanen immer weiter neben die Strecke verlegt wurde.

Die Folge waren zahlreich gestrichene Rundenzeiten, von denen auch das Audi Team betroffen war. Besonders hart traf es Lucas Luhr, der kurz vor Ende eine Zeit von 47,104 Sekunden erzielt hatte, mit der er sich den dritten Startplatz gesichert hätte. Seine Runde wurde jedoch nachträglich gestrichen und Luhr auf Startplatz neun hinter das von Emanuele Pirro pilotierte Schwesterauto zurückversetzt.

Über Nacht wollen die Streckenbetreiber die Strecke modifizieren, um am Samstag ein reguläres Rennen gewährleisten zu können. Der Start ist für 14:05 Uhr Ortszeit (20:05 Uhr in Deutschland) geplant.

Stimmen nach dem Qualifying in Lime Rock

Dindo Capello (Audi R10 TDI #1):
Es ist schön, wieder in der American Le Mans-Serie zu starten. Vom ersten zum zweiten Training ist es uns gelungen, das Auto deutlich zu verbessern. Leider konnte ich wegen der vielen roten Flaggen nur sehr wenige Runden fahren. Ich hoffe, ich kann mich morgen im Warm-up noch besser auf das Rennen vorbereiten.

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1):
Wegen der Bedingungen auf der Strecke kann das Rennen chaotisch werden. Es erinnert mich an ein Supermoto-Rennen: Auf der einen Seite ist Asphalt, auf der anderen Schotter. Persönlich bin ich zufrieden. Das Auto ist unter diesen Umständen sehr gut. Von der Rundenzeit her sind wir nicht weit weg von Platz eins. Auf so einer Strecke haben wir im Qualifying immer Probleme und sind besser, wenn wir das Auto volltanken. Die Startposition ist nicht so gut, aber insgesamt sieht es vielversprechend aus.

Lucas Luhr (Audi R10 TDI #2):
Ich bin zufrieden mit dem Team und unserer Leistung. Wir haben gezeigt, dass der Audi R10 TDI, der für Le Mans gebaut wurde, auch auf so einer Strecke stark ist. Allerdings, ist das in meinen Augen im Augenblick gar keine richtige Rennstrecke. Ich bin auch sehr verärgert über die Strafe. Ich würde mir gerne die Fernsehbilder ansehen. Wenn ich wirklich der Einzige bin, der so durch die Schikane gefahren ist, dann geht die Strafe in Ordnung. Ich glaube aber nicht, dass das der Fall war.

Marco Werner (Audi R10 TDI #2):
Die Problematik auf diesem Kurs sind die neuen Schikanen mit den Randsteinen. Es geht um das Thema Abkürzen: Wer dabei nicht gesehen wird, ist im Vorteil und steht vorne. Das ist nicht der Wettbewerb, den wir haben wollen. Das ist Glückspiel. Wir wussten, dass das nicht so unsere Strecke ist. Aber wir hätten eine bessere Position haben können.

Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America):´
Wegen der Abkürzungen in den Schikanen war das Qualifying sehr chaotisch. Aber wir sind näher an den LM P2-Autos dran, als wir dachten. Die Simulationen hatten eine Sekunde vorhergesagt, aber nun beträgt der Abstand nur 0,3 Sekunden. Zehn Autos liegen innerhalb einer Sekunde. Es wird also ein sehr hartes und aufregendes Rennen.

Die Startaufstellung in Lime Rock

1. Brabham/Sharp (Acura/Honda) 46,696 Sek.
2. de Ferran/Pegenaud (Acura/Honda) 47,082 Sek.
3. Maassen/Long (Porsche) 47,177 Sek.
4. Dumas/Bernhard (Porsche) 47,240 Sek.
5. Fernandez/Diaz (Acura/Honda) 47,264 Sek.
6. Franchitti/Leitzinger (Porsche) 47,305 Sek.
7. Andretti/Montagny (Acura/Honda) 47,372 Sek.
8. Capello/Pirro (Audi R10 TDI) 47,403 Sek. (1. Platz LM P1)
9. Luhr/Werner (Audi R10 TDI) 47,539 Sek. (2. Platz LM P1)
10. Smith/Dyson (Porsche) 47,848 Sek.