Die Porsche RS Spyder sind in der American Le Mans Series momentan nicht zu schlagen. Auf dem Mid-Ohio Sports Car Course holten Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) am Samstag für Porsche den fünften Gesamtsieg in Folge. Im von Penske Motorsports eingesetzten RS Spyder mit der Startnummer 7 gewannen sie den siebten Lauf dieser Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt vor ihren Teamkollegen Sascha Maassen (Aachen) und Ryan Briscoe (Australien) mit der Startnummer 6. Mit diesem Erfolg baute Porsche seine souveräne Führung in der Meisterschaft weiter aus.

In einem vom Start bis ins Ziel spannenden Rennen mit harten Positionskämpfen und zahlreichen Führungswechseln sicherten sich Timo Bernhard und Romain Dumas mit 2,380 Sekunden Vorsprung bereits ihren dritten Gesamtsieg in dieser Saison. Die Spitzenreiter in der Fahrerwertung setzten sich mit dem in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototyp nicht nur gegen ihre Konkurrenten in der Klasse LMP2 durch, sondern distanzierten erneut auch die vom Leistungsgewicht her deutlich überlegenen, rund 200 PS stärkeren LMP1-Fahrzeuge. Vor einem Jahr hatten sie auf der traditionsreichen Rennstrecke im US-Bundesstaat Ohio den ersten Gesamtsieg mit dem Porsche RS Spyder geholt.

"Heute hat einfach alles super zusammengepasst, die Strategie, die Boxenstopps, einfach alles", sagte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Das war ein hart erkämpfter Sieg. Der größte Dank geht an die Fahrer für ihren vorsichtigen Umgang mit den Reifen, das war heute einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren. Unseren Doppelsieg vom Vorjahr zu wiederholen, das ist schon ein tolles Erlebnis. Der Wettbewerb vor allem in der LMP2-Klasse ist hart, macht aber auch extrem viel Spaß. Fünf Gesamtsiege und sechs Klassensiege in Folge sind eine tolle Sache, aber unser primäres Saisonziel ist es, die LMP2-Meisterschaft zu gewinnen. Alles andere ist die Sahne auf der Torte."

Für Timo Bernhard und Romain Dumas war es bereits ihr dritter Sieg auf dieser Strecke. "Einmal haben wir mit dem GT3 RSR gewonnen, zweimal mit dem RS Spyder, aber noch nie von der Pole Position. Jetzt haben wir endlich auch das geschafft", sagte Timo Bernhard. "Es war ein sehr hartes Rennen, auf jeden Fall viel härter, als es vielleicht von außen ausgesehen hat. Wir mussten bis zum Schluss alles geben, um unsere Teamkollegen auf Distanz zu halten. Dieses Duell hat richtig Spaß gemacht."

Als Romain Dumas mit dem RS Spyder nach 88 Runden zum zweiten Boxenstopp hereinkam, war er Zweiter und rechnete eigentlich nicht mehr mit dem Gesamtsieg. "Wir haben uns auf den Klassensieg konzentriert, doch dann fertigten mich die Penske-Jungs so schnell ab, dass ich in Führung gehen und sogar einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte", sagte er. Der schnelle letzte Stopp war für ihn ein Schlüssel zum Erfolg: "Die anderen verloren Zeit, wir sparten Zeit. Weil wir beim ersten Stopp vollgetankt hatten, mussten wir beim zweiten nicht so viel nachtanken. Und durch das leichtere Auto schonten wir in der Schlussphase auch noch die Reifen."

Beim Start in die zweite Saisonhälfte der American Le Mans Series konnten sich auch die zwei RS Spyder des von Porsche unterstützen US-Privatteams Dyson Racing gegen die starke Konkurrenz gut in Szene setzen: Andy Wallace (Großbritannien) und Butch Leitzinger (USA) belegten den vierten Platz in der Klasse LMP2, Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) wurden Fünfte.

In der Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen feierten Titelverteidiger Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Johannes van Overbeek (USA) mit dem Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports ihren zweiten Saisonsieg in Folge. Ihre Teamkollegen Seth Neiman (USA) und Lonnie Pechnik (USA) kamen auf dem vierten Platz ins Ziel.